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Mittwoch, 02.07.2025: Der LBV-Landesvorsitzende Dr. Norbert Schäffer kommt zu einem Vortrag nach Landshut
Vor sechs Jahren standen zehntausende Menschen in Bayern bei Schnee und Regen vor den Rathäusern an, um für die Rettung von Wildbienen, Insekten und Co zu
unterschreiben. Über 1,7 Millionen Bürgerinnen und Bürger haben ein deutliches Zeichen gegen das Artensterben gesetzt und so ein besseres bayerisches Naturschutzgesetz durchgesetzt. Und noch im
gleichen und im folgenden Jahr waren plötzlich bayernweit an vielen öffentlichen Stellen und auch in der Agrarlandschaft neue Blühflächen zu sehen. Damals ging ein Ruck durch den Freistaat,
initiiert durch das erfolgreichste Volksbegehren in der Geschichte Bayerns. Was ist seither aus der Umsetzung der neuen Ziele und Gesetze geworden, welche die Staatsregierung angenommen und an
einem Runden Tisch teilweise sogar noch weitergefasst hatte?
Darüber berichten am Mittwoch, 2. Juli 2025 der Vorsitzende des Landesbundes für Vogel- und Naturschutz (LBV), Dr. Norbert Schäffer, der Landesvorsitzende der
Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL), Josef Schmid, und die ÖDP-Landesvorsitzende Agnes Becker im Saal Reichsgraf in der Tafernwirtschaft Schönbrunn, Landshut. Beginn ist um 19:30
Uhr.
Vor der Abendveranstaltung lädt die ÖDP zu einer Exkursion in den Landshuter Westen ein. Wir beschäftigen uns mit dem Erhalt ökologischer Anbauflächen in der Stadt
Landshut. Treffpunkt ist um 17 Uhr beim Acker des Regionalkollektivs (Schwaigerstr. 77A, Landshut), wo der Vorstand einen kurzen Überblick über das Regionalkollektiv und den Prozess der
Öko-Zertifizierung gibt. Anschließend wird die Öko-Modellregionsmanagerin, Veronika Stanglmayr ihre Arbeit erläutern und was sie dazu beitragen kann, dass in Stadt und Landkreis Landshut mehr
Ökolandbauflächen entstehen. Danach erläutert ÖDP-Stadträtin Elke März-Granda die Festsetzungen im Flächennutzungsplan. Brisanterweise sind auf einem beträchtlichen Teil der Öko-Flächen im Westen
von Landshut Wohnbauflächen geplant.
Samstag, 05.07.2025: Ab 10 Uhr Biotoppflegeaktion am Kalteller
Berg; wer mitmachen möchte: bitte bei Franz Riedl melden
25.06.2025: Auch letzte Woche wurde in Bayern wieder ein Quadratkilometer freie Landschaft überbaut - und weiterhin sind Stadt und Landkreis Landshut beim Flächenverbrauch ganz
vorne mit dabei. Bau- und Gewerbegebiete wuchern an allen Ecken und Enden, der Druck auf die freie Landschaft, auf Schutzgebiete und auf störungsempfindliche Arten steigt kontinuierlich an. Und:
Heute leben etwa 180.000 Menschen mehr auf unserem Planeten als gestern.
25.06.2025: Ornithologischer Wochenbericht (16.06. bis 22.06.2025)
Art / Artengruppe
Anzahl
Zeitraum
Ort
Bemerkung
Bienenfresser
16.06. bis 22.06.
Stadt und Landkreis LA
zahlreiche Meldungen im Berichtszeitraum
Flussseeschwalbe
17.06.
Mittlere Isar
53 Brutpaare; erste (9) flügge juv.
Kuhreiher
1 bis 2
16.06. bis 22.06.
Echinger Stausee
Nachtreiher
bis zu 11
16.06. bis 22.06.
Echinger Stausee
6 bis 7 BP; teilweise mit juv.
Seidenreiher
bis zu 9
16.06. bis 22.06.
Echinger Stausee
weiterhin Brutverdacht
Weißbart-Seeschwalbe
5
22.06.
Echinger Stausee
Wiesenweihe
1
22.06.
Nördlicher Landkreis LA
M; weiterhin Brutverdacht
Zwergdommel
1
22.06.
Echinger Stausee
rufend; Brutverdacht
22.06.2025: LBV lehnt Windkraftplanung des Regionalen Planungsverbandes für die Region 13 ab - grundlegende Überarbeitung erforderlich
Der LBV sieht in der vorliegenden Regionalplanung für die Planungsregion Landshut (13) keine geeignete Grundlage für einen naturverträglichen Ausbau der
Windkraft. Die Planung genügt aus unserer Sicht nicht den fachlichen Ansprüchen und verschiedenen Zielsetzungen des Regionalplanes zum Erhalt von Schutzgütern, v.a. hinsichtlich der biologischen
Vielfalt, sowie der landschaftlichen Eigenart. Als grundlegender Mangel ist die Konzentration fast aller Vorrangflächen auf Waldgebiete zu sehen. Da sich die Planungsregion 13 durch sehr geringe
Waldanteile auszeichnet, wiegt dies umso schwerer. Hinzu kommt die Stresssituation, der die Wälder aufgrund der klimatischen Veränderungen insbesondere in den letzten Jahren ohnehin ausgesetzt
sind. Die bedeutsame Funktion der Wälder, auch und vor allem bei der Bewältigung der lokalen und regionalen Folgen der Klimaerwärmung, wird dadurch voraussichtlich erheblich eingeschränkt. Wir
weisen ferner auf erhebliche Defizite bei den Datengrundlagen hin, die letztlich eine sinnvolle Beurteilung der vorgeschlagenen Vorranggebiete schwer möglich machen. Wesentliche ökologische
Zusammenhänge und naturschutzfachliche Aspekte werden unzureichend berücksichtigt. Der LBV lehnt die vorliegende Planung deshalb ab und fordert eine grundlegende Überarbeitung.
20.06.2025: Ornithologischer Wochenbericht (09.06. bis 15.06.2025)
Art / Artengruppe
Anzahl
Zeitraum
Ort
Bemerkung
Bienenfresser
09.06. bis 15.06.
Stadt und Landkreis LA
zahlreiche Meldungen im Berichtszeitraum
Kornweihe
1
13.06. bis 15.06.
Nördlicher Landkreis LA
M; bereits am 08.06.; brutverdächtig
Kuhreiher
1
10.06. bis 14.06.
Echinger Stausee
Nachtreiher
bis zu 16
09.06. bis 15.06.
Echinger Stausee
vermutlich 6 bis 7 BP; teilweise mit juv.
Seidenreiher
2 bis 6
09.06. bis 15.06.
Echinger Stausee
6 Ind. am 15.06.; weiterhin Brutverdacht
Wachtelkönig
1
12.06.
Gerzen
bereits am 21.05.
Wiesenweihe
1
10.06., 12.06. und 13.06.
Nördlicher Landkreis LA
Brutverdacht
20.06.2025: Hitzestau am Brutplatz - Hotline für junge Mauersegler
Erkennungszeichen für junge Mauersegler: großer, breiter Schnabel, sehr große Augen, starke Krallen, sie werden oft mit kleinen Falken verwechselt (Foto: L.Schwarzmeier)
Für viele junge Mauersegler ist die derzeitige Hitze tödlich: Abkühlung suchend stürzen sich die jungen, noch flugunfähigen Vögel aus dem Nest. Weil Mauersegler vor allem in hohen Gebäuden unter
Dächern und in exponierten Nistkästen brüten, erhitzen sich ihre Nistquartiere mitunter extrem. „Die Küken flüchten vor der Hitze und springen auf der Suche nach Abkühlung aus ihren Nestern,
obwohl sie noch nicht flügge sind.“ informiert Susanne Rieck vom LBV Landshut. Mauersegler am Boden sind hilflos und sterben dort qualvoll, nur sofortiges Handeln rettet ihr Leben. Im Gegensatz
zu anderen Vogelarten füttern Mauersegler ihre Jungen nicht außerhalb des Nestes. Als Retter bleibt dann nur der Mensch. An die 50 Mauersegler-Küken wurden vom LBV Landshut letzten Sommer
gerettet: in fachlicher Kooperation mit der Mauersegler-Starthilfe e. V. wurden sie aufgezogen und konnten im August nach Afrika ins Winterquartier starten.
So können Sie schnell Erste Hilfe leisten:
Ein Mauersegler am Boden benötigt IMMER menschliche Hilfe - egal ob Küken oder Altsegler!
Niemals einen Segler in die Luft werfen damit er fliegt! Den Vögeln ist damit nicht geholfen — sie fallen zu Boden und verletzen sich.
Setzen Sie den Segler in einen Karton mit Luftlöchern (von innen nach außen gestochen), gepolstert mit Küchenrolle.
Achtung, Mauersegler können gut klettern, deswegen den Karton gut schließen.
Niemals Wasser oder Nahrung eingeben! Die Vögel verschlucken sich und können sofort sterben.
Je aktiver der gefundene Mauersegler ist, umso schneller braucht er fachliche Hilfe!
Rufen Sie an und bringen Sie den Mauersegler in kompetente Hände: SOS-Segler-Hotline NUR für Mauersegler: 0151/52170281. Kontaktaufnahme bevorzugt per what´s app
Nachricht mit Foto: bitte zu jeder Zeit, egal ob spät abends oder feiertags - wenn ein Segler Hilfe braucht, bekommt er sie.
15.06.2025: Ornithologischer Wochenbericht (02.06. bis 08.06.2025)
Art / Artengruppe
Anzahl
Zeitraum
Ort
Bemerkung
Bienenfresser
02.06. bis 08.06.
Stadt und Landkreis LA
zahlreiche Meldungen im Berichtszeitraum
Kornweihe
1
08.06.
Nördlicher Landkreis LA
M; brutverdächtig
Kuhreiher
1 bis 2
02.06. bis 08.06.
Echinger Stausee
erneut Nestbau-Beobachtungen
Nachtreiher
bis zu 8
02.06. bis 08.06.
Echinger Stausee
vermutlich 6 bis 7 BP
Nachtreiher
1
08.06.
Kiesabbau Wörth
möglicherweise Brutvogel; bitte nachschauen!
Seidenreiher
1 bis 3
01.06. bis 08.06.
Echinger Stausee
erneut Nestbau-Beobachtungen
Weißbart-Seeschwalbe
mind. 9
02.06.
Echinger Stausee
Weißbart-Seeschwalbe
3
03.06. und 05.06.
Echinger Stausee
13.06.2025: Drastischer Rückgang bei Wildbienen im Raum LA
Foto: M.Lohr
Man hat ja auch als Laie durchaus den Eindruck, dass es draußen zunehmend weniger summt und brummt. Bei den Schmetterlingen scheint 2025 gar ein neuer Tiefpunkt
erreicht zu sein – außer einigen Weißlingen sind auch in blütenreichen Biotopen kaum Falter zu sehen. Für die Artengruppe der Wildbienen wurden signifikante Bestandsrückgänge jetzt erneut auch
wissenschaftlich belegt, und zwar in den Landkreisen Landshut und Dingolfing-Landau. Wildbienen-Experte Erich Scheuchl und seine Mitautoren berichten in einer Veröffentlichung in der
Fachzeitschrift ANLIEGEN NATUR (Ausgabe 47(1)-25) über einen Rückgang der Individuenzahlen innerhalb von nur vier Jahren um 63 Prozent (LA) bzw. 53 Prozent (DGF). Die Anzahl der Arten
nahm im entsprechenden Zeitraum um 22 Prozent (LA) bzw. 13 Prozent (DGF) ab. Durchgeführt wurde die Untersuchung in den Jahren 2019 bis 2022.
Die Autoren weisen zudem darauf hin, dass sich gemäß gleichlautender Berichte verschiedener Wildbienenexperten aus Deutschland und Österreich der Abwärtstrend bei
dieser Artengruppe auch 2023 und 2024 weiter fortgesetzt bzw. sogar noch verstärkt habe.
Scheuchl und Kollegen fordern in diesem Zusammenhang u.a.:
Zum Schutz aller Insekten muss die Risikobewertung von Pestiziden erheblich verbessert und vorhandene Kenntnislücken in deren Wirkung ausgeräumt werden. So
sollten beispielsweise unbedingt Synergiewirkungen und Langzeitwirkungen bei den Zulassungsverfahren berücksichtigt werden.
In der Umgebung von Naturschutzgebieten sollte mindestens eine etwa 2 km breite Pufferzone ohne Pestizideinsatz eingerichtet werden
12.06.2025: Ornithologischer Wochenbericht (26.05. bis 01.06.2025)
Art / Artengruppe
Anzahl
Zeitraum
Ort
Bemerkung
Bienenfresser
26.05. bis 01.06.
Stadt und Landkreis LA
zahlreiche Meldungen im Berichtszeitraum
Heidelerche
1
26.05.
Ehemaliger Standortübungsplatz LA
Kuhreiher
1 bis 2
26.05. bis 01.06.
Echinger Stausee
am 30.05. Nestbau
Nachtreiher
bis zu 12
26.05. bis 01.06.
Echinger Stausee
vermutlich 6 bis 7 BP
Nachtreiher
1
01.06.
Landshut-Stadtgebiet
nächtliche Vogelzug-Aufzeichnung
Rallenreiher
1
29.05.
Echinger Stausee
Raubseeschwalbe
1
27.05.
Moosburger Stausee
Schwarzstorch
3
31.05.
Bodenkirchen
Seidenreiher
1 bis 2
26.05. bis 01.06.
Echinger Stausee
am 30.05. Nestbau
Sperlingskauz
1
31.05.
Nördlicher Landkreis LA
balzrufend am bekannten Standort 1
Weißbart-Seeschwalbe
2
01.06.
Isarstau Altheim
Zwergdommel
1
30.05.
Echinger Stausee
11.06.2025: Bartgeier „Vinzenz“ über LA
Obwohl ein Bartgeier eine Flügelspannweite von mehr als zweieinhalb Metern hat, ist die Wahrscheinlichkeit dafür, einen kurz mal bei uns durchziehenden Vogel zu
entdecken, ziemlich gering. Wer sucht schon ständig den Himmel ab. Am 11.06.2025 war es aber dann doch soweit: Nördlich von Weixerau (Gemeinde Eching) wurde ein überfliegender Bartgeier
gesichtet und auch fotographisch dokumentiert (Foto oben links: C. Schwab). Und aufgrund einer aktuellen Pressemitteilung des LBV wissen wir nun auch, dass es sich dabei um „Vinzenz“ gehandelt
hat, der am 29.05.2024 im Rahmen des Bartgeier-Wiederansiedlungsprojekts im Nationalpark Berchtesgaden ausgewildert wurde. Der Vogel ist besendert und die obenstehende Abbildung zeigt seinen (für
einen Bartgeier durchaus ungewöhnlichen) Zugweg, der ihn kurzzeitig auch in den Raum LA geführt hat. Bartgeier unternehmen vor allem in den Jugendjahren weite Ausflüge, halten sich im Allgemeinen
aber im Bereich der Alpen auf. Vinzenzs Ausflug in den Norden endete nach einem Zwischenbesuch in den Niederlanden übrigens in der Nähe von Oldenburg. Dort wurde das Tier eingefangen, da die
dichte Verteilung von Windkraftanlagen in dieser Region als zu hohes Risiko eingestuft wurde.
30.05.2025: Ornithologischer Wochenbericht (19.05. bis 25.05.2025)
Art / Artengruppe
Anzahl
Zeitraum
Ort
Bemerkung
Bienenfresser
19.05. bis 25.05.
Stadt und Landkreis LA
zahlreiche Meldungen im Berichtszeitraum
Kuhreiher
1 bis 2
19.05. und 25.05.
Echinger Stausee
ab 23.05. 2 Ind.
Nachtreiher
bis zu 9
19.05. bis 25.05.
Echinger Stausee
darunter 3 juv.
Nachtreiher
1
25.05.
Landshut-Stadtgebiet
nächtliche Vogelzug-Aufzeichnung
Rallenreiher
1
19.05.
Grießenbach
Rotfußfalke
1
23.05.
Isarstau Altheim
MK2
Seidenreiher
2
20.05.
Echinger Stausee
Wachtelkönig
1
21.05.
Gerzen
Zwergdommel
1
24.05.
Landshut-Stadtgebiet
nächtliche Vogelzug-Aufzeichnung
27.05.2025: Ornithologischer Wochenbericht (12.05. bis 18.05.2025)
Art / Artengruppe
Anzahl
Zeitraum
Ort
Bemerkung
Bienenfresser
72
17.05.
Stadt Landshut
Überflug; zahlreiche weitere Meldungen im Berichtszeitraum
Grauammer
1
14.05.
Mettenbach
weiterhin; singend
Heidelerche
1
12.05.
Ehemaliger Standortübungsplatz LA
Kuhreiher
1
12.05. und 18.05.
Echinger Stausee
Löffler
1
18.05.
Echinger Stausee
Mandarinente
11
16.05.
Landshut-West
darunter 9 juv., d.h. sicherer Brutnachweis
Nachtreiher
bis zu 6
12.05. bis 18.05.
Echinger Stausee
4 Nester
Purpurreiher
1
18.05.
Grießenbach
Rallenreiher
1
18.05.
Grießenbach
Weißflügel-Seeschwalbe
2
12.05.
Moosburger Stausee
Wiesenweihe
1
18.05.
Grießenbach
26.05.2025: Wie vermutet: Starke "Nachwuchs-Reserven" bei den Flussseeschwalben
"Besucherlenkung" am Kiesabbau Aquapark - erstmalig auch für internationales Publikum
Gar nicht so übel schaut es aktuell bei unseren Flussseeschwalben aus: Aufgrund eines verheerenden Hagelsturms (2022) und anschließendem
Vogelgrippe-Ausbruch (2023) war die Echinger Kolonie ja von ehemals knapp 60 Brutpaaren auf zunächst nur noch 5 Brutpaare dezimiert worden, 2024 ging es dann mit immerhin 10 Paaren aber
bereits wieder aufwärts. Ein überraschend deutlicher Sprung nach oben ist nun für 2025 festzustellen: Mit aktuell mindestens 30 Brutpaaren ist der Bestand so stark angewachsen, dass wir
erstmalig wieder beide Nistflöße in den See geschoben haben. Eine Bestandserholung zeichnet sich auch am Koloniestandort „Aquapark“ ab, der 2023 ebenfalls von der Vogelgrippe, aber 2022 (ganz
knapp) nicht vom Hagelsturm betroffen war - mit aktuell mindestens 23 Gelegen. Die beobachtete Entwicklung ist vermutlich das Resultat äußerst guter Bruterfolge in den vergangen Jahren in beiden
Kolonien. In nahezu allen Jahren wurden dort deutlich mehr Jungvögel groß, als zum Bestandserhalt benötigt werden. Beispielsweise wurden im Jahr vor der Hagelkatastrophe (2021) 92 (!) junge
Flussseeschwalben flügge, von denen aktuell noch mindestens die Hälfte am Leben sein dürfte. In den Katastrophenjahren 2022 und 2023 waren diese Vögel ganz überwiegend noch nicht bei uns im
Brutgebiet.
14.05.2025: Damit die Spannung weiter hoch bleibt!
Die im vergangenen Jahr erstmalig installierte Elektro-Großzäunung zum Schutz des Großen Brachvogels im Mettenbacher Moos hat ganz offensichtlich gut funktioniert:
Die drei im Jahr 2024 darin brütenden Brachvogel-Paare brachten sieben Jungvögel zum Ausfliegen während alle anderen 13 Brutpaare im Isarmoos lediglich einen einzigen Jungvogel großziehen
konnten. Der Aufwand für Aufbau und Betreuung der Zäunung ist allerdings nicht unerheblich. Wichtig ist dabei vor allem, dass an der über zwei Kilometer langen Zäunung auf ganzer Länge
ausreichend Spannung anliegt, weshalb Spannungsabfälle durch Grasaufwuchs oder Maulwurfshügel unterbunden werden müssen. Zu diesem Zweck wurde kürzlich im Rahmen eines mehrstündigen
Arbeitseinsatzes die zaunnahe Vegetation beidseitig abgemäht, außerdem wurden zahlreiche Bodenkontaktstellen beseitigt. Als kleine Belohnung gab’s für die fünf „LBV-Einsatzkräfte“ junge Kiebitze
und ziemlich aufgeregte Brachvogeleltern zu sehen – alle innerhalb der Zäunung. Dazu zwei Anmerkungen: 1. Die Federführung des Projekt liegt beim Landschaftspflegeverband Landshut (LPV)
mit seinem Gebietsbetreuer Manfred Rößlmair. 2. Brachvögel erleiden durch Bodenprädatoren (insbesondere Füchse) hohe Gelege- und
Jungvogelverluste. Die Ursache dafür sind ungeeignete Lebensraumverhältnisse: Die Niedermoore im Isarmoos weisen wegen deutlich zu niedrigen Grundwasserständen hohe Bestände an Mäusen,
Regenwürmern und anderen Kleintieren auf. Sie sind daher attraktive Nahrungsgebiet für Füchse und viele weitere „Mäusefresser“. Ein vier Woche auf den Eiern sitzender Wiesenbrüter hat hier kaum
eine Chance auf eine erfolgreiche Reproduktion.
12.05.2025: Ornithologischer Wochenbericht (05.05. bis 11.05.2025)
Art / Artengruppe
Anzahl
Zeitraum
Ort
Bemerkung
Kuhreiher
1
08.05. und 11.05.
Echinger Stausee
Löffler
1
11.05.
Echinger Stausee
Nachtreiher
bis zu 4
05.05. bis 11.05.
Echinger Stausee
Seidenreiher
1
04.05.
Grießenbach
05.05.2025: Drohnenbefliegung bei den Graureihern
Graureiher mit drei bereits ziemlich großen Jungvögeln (Foto: Alexander Scholz)
Der Brutbestand des Graureihers wird im Rahmen eines landesweiten Monitoring-Projekts des Bayerischen Landesamtes für Umwelt (LfU) alljährlich Ende April ermittelt.
Während Brutkolonien in Laubbäumen zumeist auch vom Boden aus gut erfasst werden können (z.B. Echinger Stausee), sind die Neststandorte in den Kronen von Fichtenwäldern nur sehr schwer einsehbar.
Bei zwei langjährigen Fichtenwald-Brutkolonien im südlichen Landkreis Landshut werden daher bereits seit einigen Jahren Drohnen mit hochauflösenden Kameras eingesetzt. Die hier kürzlich
durchgeführte Befliegung 2025 ergab Brutbestände von 20 bzw. 24 Paaren und damit keine signifikante Änderung gegenüber dem Vorjahr. Da Graureiher bereits sehr früh im Jahr zur Brut schreiten,
waren in den meisten Nestern bereits große Jungvögel zu sehen.
Für die Drohnen-Bereitstellung und die Befliegung bedanken wir uns beim Planungsbüro Scholz aus Wurmsham. Und: Bitte informieren Sie uns, falls Ihnen Brutplätze von
Graureihern im Raum Landshut bekannt sind. Auch bei Brutverdacht.
05.05.2025: Ornithologischer Wochenbericht (28.04. bis 04.05.2025)
Art / Artengruppe
Anzahl
Zeitraum
Ort
Bemerkung
Bienenfresser
1
03.05.
Isarau Bruckberg
Erstnachweis 2025
Fischadler
1
02.05.
Echinger Stausee
Gelbspötter
1
02.05.
Eching
Erstnachweis 2025
Grauammer
2
28.04. und 30.04.
Mettenbach
seit 14.04.
Nachtreiher
bis zu 5
28.04. bis 04.05.
Echinger Stausee
Nachtreiher
1
30.04. und 04.05.
Landshut-Stadtgebiet
nächtliche Vogelzug-Aufzeichnung
Neuntöter
1
02.05.
Stadt und Landkreis LA
Erstnachweis 2025; mehrere Feststellungen
Ortolan
1
01.05. und 02.05.
Landshut-Stadtgebiet
nächtliche Vogelzug-Aufzeichnung
Sumpfrohrsänger
1
04.05.
Grießenbach
Erstnachweis 2025; damit sind jetzt alle (häufigen) Zugvögel zurück
Wachtel
1
28.04.
Kröning
Erstnachweis 2025
Weißbart-Seeschwalbe
2
02.05 bis 03.05.
Echinger Stausee
Zwergdommel
1
29.04.
Landshut-Stadtgebiet
nächtliche Vogelzug-Aufzeichnung
01.05.2025: Alle Jahre wieder: Vogelstimmenwanderung nach Oberglaim
Foto: S.Markhof
Zum 25. Mal – soweit reichen zumindest unsere Unterlagen zurück – fand kürzlich unsere gemeinsame vogelkundliche Wanderung mit dem Gartenbauverein Oberglaim statt.
Wie immer mit anschließendem (äußerst) geselligen Beisammensein. Diesmal allerdings nicht wie üblich am 1. Mai, sondern aufgrund von Terminüberschneidungen bereits am Sonntag zuvor. Zu sehen gab
es u.a. ein Braunkehlchen und eine weibliche Wiesenweihe, beide auf dem Durchzug.
28.04.2025: Schreckensbilanz bei den Mehlschwalben
Wie mehrfach berichtet kam es im vergangenen Herbst aufgrund extremer Witterungsverhältnisse ja zu einem Massensterben bei Mehlschwalben. Welcher Anteil der
Gesamtpopulation dabei zu Tode kam ist bislang nicht bekannt, die Veränderung des 2025er Brutbestandes gegenüber dem Vorjahr wird dazu aber in Kürze erste Hinweise
liefern. Neben diesem sicherlich enormen Aderlass an der Population hatte das Massensterben aber noch eine weitere Folge: In ihrer Not drängten sich die
Schwalben in ihren Nestern eng zusammen und verendeten dort schließlich. Ein Großteil der Nester – so die Vermutung des LBV - dürfte daher mit Schwalbenkadavern regelrecht verstopft und damit als
Brutplatz nicht mehr nutzbar sein. Eine kürzlich durchgeführte Reinigungsaktion an zwei großen Brutkolonien im Landshuter Stadtgebiet bestätigte nun diese Befürchtung: Am Landgestüt waren 48 (von 61 vorhandenen) Kunstnestern mit insgesamt 92 toten Schwalben belegt und im Stadtteil Auloh befanden sich 55 tote Schwalben in insgesamt 7 Nestern –
12 davon in einem einzigen Nest! Keine leichte Kost also für Susanne Rieck und Stefan Gaspar, die sich diese
äußerst unangenehme Arbeit angetan haben - als Ehrenamtler kann man sich wahrlich schönere Betätigungsfelder vorstellen. Außerdem bedanken wir uns bei der Stadt Landshut für die Bereitstellung
eines Hubsteigers.
28.04.2025: Ornithologischer Wochenbericht (21.04. bis 27.04.2025)
Art / Artengruppe
Anzahl
Zeitraum
Ort
Bemerkung
Grauschnäpper
1
27.04.
Landshut
Erstnachweis 2025
Halsbandschnäpper
1
23.04.
Isarau Eching
Erstnachweis 2025
Mauersegler
3
22.04.
Vilsbiburg
Erstnachweis 2025
Nachtreiher
bis zu 6
21.04. bis 27.04.
Echinger Stausee
Nachtreiher
1
24.04. und 27.04.
Landshut-Stadtgebiet
nächtliche Vogelzug-Aufzeichnung
Pirol
1
27.04.
Isarau Hofham
Erstnachweis 2025
Purpurreiher
1
21.04.
Echinger Stausee
Schwarzstorch
1
27.04.
Landshut
Durchzug Richtung Osten
Stelzenläufer
2
22.04.
Echinger Stausee
Rotflügel-Brachschwalbe
1
22.04.
Echinger Stausee
Trauerschnäpper
1
25.04.
Landshut
Erstnachweis 2025
Waldlaubsänger
1
22.04.
Eching
Erstnachweis 2025
Weißbart-Seeschwalbe
1
22.04.
Echinger Stausee
Wiedehopf
1
21.04.
Münchnerau
21.04.2025: Vom Flussregenpfeifer und der Hoffnung auf Vernunft und Einsicht
Vom Flussregenpfeifer scheinen in diesem Jahr mindestens vier Paare auf den Kiesbänken der Isar oberhalb Landshuts zu brüten. Zuletzt wurde ein Vorkommen auf einer
kleinen Kiesinsel oberhalb der sog. "Siebenrippen" entdeckt, also mitten im Naturschutzgebiet „Vogelfreistätte Mittlere Isarstauseen“. Die Insellage bietet allerdings keinen Schutz vor Störungen
durch Freizeitnutzungen bzw. freilaufende Hunde, da das Wasser hier nur eine geringe Tiefe hat und leicht durchschritten werden kann. Daher haben wir die beiden potentiellen Zugänge zum Brutplatz
kürzlich mit Hinweisschildern versehen und hoffen nun auf Vernunft und Einsicht. Außerdem wurde die untere Naturschutzbehörde verständigt und um die Präsenz von Naturschutzwacht bzw.
Gebietsbetreuung insbesondere an den Wochenenden gebeten. Rein ehrenamtlich können wir diesen Standort leider nicht sichern.
Dazu folgende Bitte: Werden Sie aktiv, falls Sie sehen, dass sich auf besagter Kiesbank (ca. 200 m oberhalb der "Siebenrippen", am Südufer, direkt an der Einmündung
des „Alten Kanas“) Menschen aufhalten. Die rechtliche Lage ist völlig klar: Hier hat niemand etwas zu suchen - laut Schutzgebietsverordnung ist das Verlassen der Wege und explizit das Betreten
der Kiesbänke verboten.
21.04.2025: Ornithologischer Wochenbericht (14.04. bis 20.04.2025)
Art / Artengruppe
Anzahl
Zeitraum
Ort
Bemerkung
Dorngrasmücke
1
14.04.
Weng
Erstnachweis 2025
Gänsesäger
8
15.04.
Isarstau Altheim
erstes W mit juv. (7) 2025
Gelbkopf-Schafstelze
1
14.04.
Echinger Stausee
Grauammer
1 bis 2
14.04. bis 19.04.
Mettenbach
singend
Heidelerche
3
20.04.
Ehemaliger Standortübungsplatz LA
Brutvogel
Klappergrasmücke
1
17.04.
Landshut
Erstnachweis 2025
Nachtreiher
bis zu 4
14.04. bis 20.04.
Echinger Stausee
Nachtreiher
2
17.04.
Landshut-Stadtgebiet
nächtliche Vogelzug-Aufzeichnung
Nachtreiher
1
19.04.
Landshut-Stadtgebiet
nächtliche Vogelzug-Aufzeichnung
Regenbrachvogel
1
18.04.
Grießenbach
Rotfußfalke
1
19.04.
Echinger Stausee
Taigazilpzalp
1
16.04. bis 18.04.
Echinger Stausee
ein Ind. seit 16.03.; 2 Ind. erstmalig am 30.03., letztmalig am 08.04.
Zwergschnepfe
1
18.04.
Grießenbach
15.04.2025: Ohne viel Aufhebens: Flussseeschwalben-Nistfloß auf Vordermann gebracht
Mehr als 200 junge Seeschwalben wurden auf dem 11-Quadratmeter-Floß bereits flügge
Nachdem ein verheerender Hagelsturm (2022) und die Vogelgrippe (2023) unsere seit mittlerweile 50 Jahren bestehende Flussseeschwalben-Kolonie am Echinger Stausee
nahezu ausgelöscht haben, liegt der Schwerpunkt dieser Art an der Mittleren Isar nun auf unserem Brutfloß am Kiesabbau "Aquapark". Dort brüten Flussseeschwalben seit mittlerweile 10 Jahren mit
maximal 38 Paaren und alljährlich sehr gutem Reproduktionserfolg. Im vergangenen Jahr war dies immerhin noch das drittgrößte Vorkommen in Bayern.
Bei einer im März durchgeführten Inspektion des Nistfloßes stellte sich jedoch heraus, dass sich Teile der Holzkonstruktion in einem ziemlich schlechten Zustand
befinden und dringend erneuert werden sollten. Dies geschah nun kürzlich im Rahmen eines kleinen Arbeitseinsatzes und mit einem überschaubaren Kostenaufwand von rund 400 Euro für Lärchenholz und
Schrauben. Das auf Vordermann gebrachte Floß wurde anschließend wieder mit Kies beladen, dann vom „Winterliegeplatz“ per Kanu in die Seemitte geschleppt und dort verankert. Nur fünf Minuten
später landeten die ersten Seeschwalben. Alles planmäßig.
14.04.2025: Ornithologischer Wochenbericht (07.04. bis 13.04.2025)
Art / Artengruppe
Anzahl
Zeitraum
Ort
Bemerkung
Fischadler
1
11.04.
Essenbach
Gartengrasmücke
1
12.04.
Echinger Stausee
Erstnachweis 2025
Heidelerche
bis zu 4
11.04.
Ehemaliger Standortübungsplatz LA
Brutvogel
Kranich
1
11.04.
Tiefenbach
Nachtreiher
2
07.04. bis 13.04.
Echinger Stausee
Maskenschafstelze
1
13.04.
Echinger Stausee
Beobachtung wurde der DSK zur Überprüfung vorgelegt
Schwarzmilan
1
07.04.
Echinger Stausee
Erstnachweis 2025
Taigazilpzalp
1 bis 2
07.04. bis 13.04.
Echinger Stausee
ein Ind. seit 16.03.; 2 Ind. erstmalig am 30.03., letztmalig am 08.04.
Zwergmöwe
1
12.04.
Echinger Stausee
Beginn des Heimzugs
08.04.2025: Boden kaputt - Landschaft kaputt - Klima kaputt - Grundwasserkörper kaputt: 60 Hektar neue Gewerbegebiete in Essenbach
Gemäß einem Bericht in der Landshuter Zeitung vom 27.03.2025 plant die Marktgemeinde Essenbach die Ausweisung von 60 (!) Hektar neuer Gewerbeflächen im Isartal
- also mehr als einem halben Quadratkilometer! Hierzu ein Leserbrief vom 05.04.2025 von Franz Riedl:
Zur Zeit werden allein in Bayern täglich etwa 12,4 Hektar Boden überbaut. Dass dieser Flächenverbrauch in
Zukunft ein Problem darstellt, hat selbst die Landesregierung schon lange erkannt und strebt eine Verbauung von 5 Hektar/Tag an. Allerdings setzt Sie auf Freiwilligkeit und somit bleibt wohl
alles beim Alten. Nachdem östlich von Essenbach das gigantische Straßenprojekt abgeschlossen ist, war schon zu erwarten das hier Gewerbe entstehen wird. Die vorläufig geplante Überbauung von
600.000m2 ist schon eine Dimension die zu denken geben sollte. Übertroffen nur von BMWs Mega-Batteriewerk von Sage und Schreibe 100 Hektar vernichtetem Boden. Und auch in Kumhausen freut man sich
schon auf das Wachsen der Gemeinde. Bei aller Euphorie muss man aber bedenken, Boden ist ein hohes Gut und steht nicht unendlich zur Verfügung und lässt sich auch nicht vermehren. Boden ist
voller Leben und für die Bildung von 10cm Boden braucht es 1000 Jahre. Was in tausenden von Jahren entstanden ist wird bei der Bebauung in kürzester Zeit zerstört. Boden kaputt. Die strategisch
günstige Lage an der B 15 neu lässt befürchten, das hier wieder eine große Hallenlandschaft entstehen wird, ähnlich wie entlang der A 92. Landschaft kaputt. Dazu kommen noch die großen Mengen an
CO2 die freigesetzt werden, wenn der lebendige Boden abgetragen und wegtransportiert wird. Im Anschluss kommt dann der antransportierte Kies der den Boden ersetzt. Klima kaputt. Die
Wasserspeicherfähigkeit - humoser Boden kann 250l pro m2 aufnehmen und speichern - sowie die Reinigungswirkung des Bodens wird aufgehoben. Grundwasserkörper kaputt. Verwunderlich ist das
weiterhin diese ganzen Landwirtschaftsflächen zur Verfügung stehen. Hört man doch aus der Landwirtschaft, dass Boden knapp wird und man z.B. für Ausgleichsflächen, Hochwasserschutz oder
Flächenstilllegung keine Flächen zur Verfügung hat. Nachhaltig ist das alles nicht und eigentlich Wahnsinn. Hier wird für 2-3 Generationen geplant und der schnöde Mammon lockt. Ausgang offen. Dem
Bürgermeister schwillt der Kamm und Alle freuen sich, also weiter so.
07.04.2025: Ornithologischer Wochenbericht (31.03. bis 06.04.2025)
Beobachtung wurde der DSK zur Überprüfung vorgelegt
Mehlschwalbe
1
02.04.
Echinger Stausee
Erstnachweis 2025
Rohrschwirl
1
05.04.
Echinger Stausee
Erstnachweis 2025
Rotdrossel
85
31.03.
Landshut-Stadtgebiet
die ganze Woche starker Durchzug; nächtliche Vollzug-Aufzeichnung
Rotschenkel
1
31.03.
Echinger Stausee
Erstnachweis 2025
Seeadler
1
03.04. und 04.04.
Echinger Stausee
Seeadler
1
04.04.
Isarstau Altheim
Säbelschnäbler
2
31.03. und 01.04.
Echinger Stausee
seit 30.03.
Schilfrohrsänger
1
06.04.
Echinger Stausee
Erstnachweis 2025
Taigazilpzalp
2
31.03. bis 06.04.
Echinger Stausee
ein Ind. seit 16.03.; 2 Ind. erstmalig am 30.03.
Wendehals
1
06.04.
Eching
Erstnachweis 2025
Wiedehopf
2
06.04.
Neufraunhofen
Erstnachweis 2025
Zwergschnepfe
1
05.04.
Grießenbach
04.04.2025: Auf Druck der Jagdlobby: Die Europäische Union gibt die Turteltaube erneut zum Abschuss frei
Im Raum Landshut sind von der Turteltaube nur noch wenige Einzelvorkommen bekannt (Foto: Tunka Zdenek)
Nachdem bei der Turteltaube europaweit bestandsgefährdende Populationsrückgänge festgestellt worden waren, verhängte die Europäische
Union Anfang der 2020er Jahre ein dreijähriges Bejagungsverbot. Denn wissenschaftlich gilt es als gesichert, dass die massive Bejagung auf den Zugwegen - insbesondere in Südeuropa -
für den gesamteuropäischen Rückgang maßgeblich verantwortlich ist. Das verhängte Jagdverbot zeigte dann auch entsprechende Wirkung: Es führte umgehend zu einer Bestandserholung um
etwa 25 Prozent.
Aufgrund massiven politischen Drucks der südeuropäischen Jagdlobby wurde dieses Jagdverbot nun Anfang April wieder zurückgenommen. Zwar wurden jährliche
Abschussquoten sowie eine Dokumentationspflicht für Abschüsse festgelegt, nach Ansicht des Naturschutzverbandes BirdLife Europe haben diese Vorgaben in der Praxis aber keine
Relevanz. Alleine auf Malta würden erfahrungsgemäß noch vor Beginn der Jagdsaison mehr Turteltauben illegal geschossen, als offiziell genehmigt!
Sollte Brüssel seine Haltung nicht korrigieren, droht der Turteltaube schon in wenigen Jahren das Schicksal der verwandten Wandertaube, so BirdLife
Europe. Diese nordamerikanische Taubenart war noch im 19. Jahrhundert die häufigste Vogelart der Erde. Massive Verfolgung und Bejagung brachte sie innerhalb weniger Jahrzehnte zum
Aussterben.
31.03.2025: Ornithologischer Wochenbericht (24.03. bis 30.03.2025)
29.03.2025: TATORT GLAS - der LBV auf der Landshuter Umweltmesse
Mit rund 200 Ausstellern und mehr als 30.000 Besuchern fand vom 21.03. bis 23.03. auf dem Landshuter Messegelände die „Landshuter Umweltmesse 2025“ statt. Mit einem
– ziemlich professionellen! – Stand vertreten war auch der LBV Landshut. Informiert wurde dabei zum Schwerpunktthema „Tatort Glas“. Den Ausstellungsbesuchern wurde dabei anschaulich verdeutlicht,
was es alleine für den Raum Landshut bedeutet, wenn bundesweit jährlich 100 Millionen Vögel an Glasscheiben sterben: mindestens 500 Todesopfer in Stadt und Landkreis Landshut
täglich! Vorgestellt wurden auch die mittlerweile ausgereiften technischen Möglichkeiten zur vogelsicheren Nachrüstung besonders gefährlicher
Glasfronten, zudem konnten die Besucher am LBV-Stand auch gleich die hochwirksamen Klebepunkte des Herstellers SEEN erwerben. Ein dickes Dankeschön
an Susanne Rieck und ihr Team für ihren super Einsatz bei Planung, Organisation, Aufbau und für die dreitägige Betreuung des Standes!
28.03.2025: Ornithologischer Wochenbericht (17.03. bis 23.03.2025)
28.03.2025: Naturschutzrecht: Anspruch und Wirklichkeit an den Mittleren Isarstauseen
Illegale Kopfweiden-Anpflanzung in der Schilfzone des Echinger Stausees mit frisch geschnittenen Rutenbündeln
Wir haben durchaus Verständnis dafür, dass sich die Umsetzung der Schutzgebietsverordnung im Naturschutzgebiet am Echinger Stausee schwierig gestaltet.
Beispielsweise dürfte ein Unterbinden des Betretens der Kiesbänke zwischen Hofham und Volkmannsdorf bzw. der sogenannten „Siebenrippen“ (wie in der NSG-Verordnung festgelegt) kaum mehr machbar
sein, da sich der gesamte Bereich an der Isar mittlerweile zu einem großen Naherholungsgebiet entwickelt hat.
Nicht akzeptabel ist dagegen, dass die Behörden Verstöße gegen die Schutzgebietsverordnung auch in der Verlandungszone des Echinger Stausees dulden. Dort betreibt
eine Privatperson seit Jahren eine Anpflanzung zur Gewinnung von Weidenruten und verstößt damit in mehreren Punkten gegen die NSG-Verordnung. Die Rechtslage ist hier eindeutig. Wo wollen wir
Naturschutzrecht eigentlich noch durchsetzen, wenn nicht im Kernbereich eines Naturschutz-, FFH- und EU-Vogelschutzgebietes?
Anmerkung: Bereits vor 15 Jahren wurde mit dem Betreiber der Anpflanzung eine Übergangsfrist zur Beendigung der Nutzung des Weidenbestandes von 10 Jahren
vereinbart. Das Ablaufen dieser Frist wurde von der betreffenden Person allerdings ignoriert. Auch die Beantragung einer naturschutzrechtlichen Ausnahmegenehmigung wurde bislang nicht für nötig
gehalten.
27.03.2025: Ornithologischer Wochenbericht (10.03. bis 16.03.2025)
Art / Artengruppe
Anzahl
Zeitraum
Ort
Bemerkung
Bergente
1
13.03.
Isarstau Niederaichbach
M
Eisente
1
11.03. und 16.03.
Moosburger Stausee
W; bereits seit mehreren Wochen anwesend
Kranich
1
16.03.
Grießenbach
Mönchsgrasmücke
1
15.03.
Furth
Erstnachweis 2025
Rauchschwalbe
8
13.03.
Isarstau Altheim
Erstnachweis 2025
Raufußkauz
1
11.03.
Nördlicher Landkreis LA
Brutverdacht
Samtente
1
12.03. und 13.03.
Isarstau Altheim
bereits seit mehreren Wochen anwesend
Seeadler
1
16.03.
Unterwattenbach
Sperlingskauz
1
15.03.
Nördlicher Landkreis LA
Balzrufend an bekanntem Standort 1
Taigazilpzalp
1
16.03.
Echinger Stausee
27.03.2025: Präzedenzfall in Bruckberg: Freiflächen-Solaranlage im Wiesenbrütergebiet genehmigt
Erstmalig für den Raum Landshut wurde kürzlich im Bereich der Gemeinde Bruckberg eine Freiflächen-Solaranlage in einem Wiesenbrütergebiet genehmigt. Damit nutzt die
Genehmigungsbehörde hier eine rechtliche Aufweichung naturschutzfachlicher Restriktionen, die unlängst durch die bayerische Staatsregierung vorgenommen wurde. Bis vor kurzem waren nämlich die vom
Bayerischen Landesamt für Umwelt (LfU) festgesetzten Gebiete der Wiesenbrüter- und Feldvogelkulisse für Freiflächen-Solaranlagen noch absolut tabu. Nachdem Wiesenbrüter- und Feldvogelgebiete nun
nicht mehr zu den sogenannten „Auschlussgebieten“ zählen, können die naturschutzfachlichen Belage im Rahmen von Abwägungsprozessen von den Genehmigungsbehörden überwunden werden. In Bruckberg ist
dies nun erstmals geschehen, obwohl die Gemeinde in einem im Januar 2022 beschlossenen Kriterienkatalog Wiesenbrütergebiete explizit in die Liste der „nicht geeigneten Standorte“ aufgenommen
hatte.
Für den LBV sind Freiflächensolaranlagen in Wiesenbrütergebieten ein No-Go, denn für den Ausbau der Solarenergie stehen - auch in der Gemeinde Bruckberg - in mehr
als ausreichendem Umfang naturschutzfachlich unproblematische Standorte zu Verfügung. Aktuell führt der LBV wegen Freiflächen-Solaranlagen in Wiesenbrütergebieten bereits mehrere Rechtsverfahren
durch, im Fall Bruckberg ist zunächst zu klären, welche Argumente im Abwägungsprozess den Ausschlag gegen den Naturschutz gegeben haben.
10.03.2025: Ornithologischer Wochenbericht (03.03. bis 09.03.2025)
Art / Artengruppe
Anzahl
Zeitraum
Ort
Bemerkung
Bergente
1
05.03. und 07.03.
Isarstau Altheim
Blaukehlchen
1
09.03.
Echinger Stausee
Erstnachweis 2025
Eisente
1
03.03. bis 09.03.
Moosburger Stausee
W; bereits seit mehreren Wochen anwesend
Goldregenpfeifer
1
07.03.
Grießenbach und Unterwattenbach
Goldregenpfeifer
5
09.03.
Postau
Grauammer
12
07.03. bis 12.03.
Altheim
Grauammer
1
07.03.
Landshut-Stadtgebiet
nächtliche Vogelzug-Aufzeichnung
Heidelerche
1
04.03.
Eching
Heidelerche
3
04.03.
Ehemaliger Standortübungsplatz LA
Kiebitz
450
07.03
Unterwattenbach
Höchstwert dieser Woche; weiterhin starker Durchzug
Kranich
14
07.03.
Kröning
Durchzug in östliche Richtung
Samtente
1
05.03. bis 09.03.
Isarstau Altheim
bereits seit mehreren Wochen anwesend
Singschwan
5
03.03. bis 07.03.
Echinger Stausee
Singschwan
2
09.03.
Echinger Stausee
Singschwan
1
09.03.
Grießenbach
05.03.2025: Beachvolleyball im Mettenbacher Moos?
Zwei kürzlich im Wiesenbrütergebiet im Mettenbacher Moos angelegte Sandaufschüttungen erscheinen zunächst rätselhaft: Für eine illegale Auffüllung schaut das Ganze
zu ordentlich aus, für einen Kinderspielplatz liegt es zu abgelegen und für Beachvolleyballplätze haben die beiden Flächen definitiv die falschen Abmessungen.
Da sich das Ganze in unmittelbarer Nähe einer Baustelle zum SÜDOSTLINK befindet, der hier das EU-Vogelschutzgebiet „Mettenbacher und Grießenbacher Moos“ quert,
müssen wir davon ausgehen, dass es sich hier um eine naturschutzfachlich verordnete "Ausgleichsmaßnahme“ handelt. Vermutlich für die Zauneidechse. Auf diese Idee man erst einmal kommen:
Sandbiotope im Niedermoor. Kaum zu fassen, was mittlerweile alles als „Naturschutz“ durchgeht!
03.03.2025: Ornithologischer Wochenbericht (24.02. bis 02.03.2025)
Art / Artengruppe
Anzahl
Zeitraum
Ort
Bemerkung
Bergente
2
01.03.
Isarstau Altheim
1M, 1W
Blässgans
etwa 40
28.02
Moosburger Stausee
Eisente
1
25.02. bis 02.03.
Moosburger Stausee
W; bereits seit mehreren Wochen anwesend
Goldregenpfeifer
1
02.03.
Grießenbach
Goldregenpfeifer
34
02.03.
Unterwattenbach
Grauammer
6
02.03.
Altheim
vollständige Überwinterung
Heidelerche
9
25.02.
Ehemaliger Standortübungsplatz LA
Kiebitz
bis zu 200
24.02. bis 02.03.
Isartal im Raum Landshut
die ganze Woche über starker Durchzug; mehrmals über 100 Ind.
Moorente
1
01.03.
Isarstau Altheim
W
Ohrentaucher
3
26.02. bis 27.02.
Moosburger Stausee
seit 16.02.
Ohrentaucher
1
02.03.
Moosburger Stausee
Samtente
1
26.02. bis 28.02.
Isarstau Altheim
Seeadler
1
01.03 und 02.03.
Mittlere Isarstauseen
Singschwan
5 bis 8
25.02. bis 02.03.
Echinger Stausee
maximal 8 Ind. am 25.02.
Waldwasserläufer
9
26.02.
Lößterasse Altheim
Individuenzahl und Beobachtungsort ungewöhnlich
Zilpzalp
1
25.02.
Eching
erstmals singend 2025
01.03.2025: Ungebremster Verlust von Artenvielfalt
Laut einem Bericht des NABU-Dachverbandes BirdLife Europe & Central Asia ist die Europäische Union auf dem Weg, ihre Biodiversitätsziele für 2030 zu verfehlen. Demnach beschleunigt
sich der Verlust von Artenvielfalt und Lebensräumen sogar, während Maßnahmen der Mitgliedstaaten weiterhin entweder unzureichend sind oder ausbleiben. Diese Erkenntnisse decken sich mit dem 2024
erschienenen Faktencheck Artenvielfalt der BMBF-Forschungsinitiative zum Erhalt der Artenvielfalt, der die Situation in Deutschland betrachtet. Einer der Gründe: Selbst in
Schutzgebieten, an Land und auf See, werden die Schutzmaßnahmen nicht effektiv durchgesetzt oder es fehlen ausreichend Ressourcen.
25.02.2025: Ornithologischer Wochenbericht (17.02. bis 23.02.2025)
25.02.2025: Vergiftung bei in Ergolding aufgefundenen Greifvögeln nachgewiesen
Fast fünf Monate hat es gedauert, aber nun ist das Ergebnis da: Ein im Oktober 2024 im Gebiet des Marktes Ergolding von einem Naturschutzwächter aufgefundener
Turmfalke wurde mit Coumatetralyl vergiftet. So der uns nun vorliegende Befund der Tierärzlichen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU). Coumatetralyl ist ein
Blutgerinnungshemmer und wird üblicherweise zur Bekämpfung von Ratten eingesetzt. Ein Zusammenhang mit einem in unmittelbarerer Nähe des Fundortes gelegenen Abfallbetrieb liegt daher nahe
und es wird zu prüfen sein, ob dort der Einsatz von Rodentiziden (Nagergifte) entsprechend den rechtlichen Vorgaben erfolgt.
Zusammen mit dem vergifteten Turmfalken wurden übrigens zwei Mäusebussarde aufgefunden (einer davon auf dem Foto links abgebildet), der schlechte Zustand der
Kadaver lies bei diesen beiden Vögeln jedoch keine toxikologische Untersuchung zu.
20.02.2025: Ornithologischer Wochenbericht (10.02. bis 16.02.2025)
01.02.2025: Unauffällig, sicher und hochwirksam - Vogelschlagvermeidung am Bayerischen Landesamt für Umwelt (LfU)
Heute: Ornithologentreffen 2025 am Bayerischen Landesamt für Umwelt (LfU) in Augsburg mit gut 200 Leuten vor Ort und weiteren 200 Teilnehmern online. Aber darum
geht es uns an dieser Stelle nicht. Wir möchten statt dessen auf das nebenstehende, heute Nachmittag am LfU aufgenommene Foto hinweisen:
Am LfU wurden bereits vor mehreren Jahren großflächige Fensterfronten gegen Vogelschlag mit dem Klebepunkte-System SEEN nachgerüstet. Die kleinen Punkte sind
bezüglich Vogelschlag hochwirksam und für das menschliche Auge so unauffällig (9 mm Durchmesser), dass sie von vielen Teilnehmern des Treffens erst nach einem entsprechenden Hinweis bemerkt
wurden. Aufgrund des sehr geringen Flächenanteils der beklebt wird, sind Bruchgefahren durch thermische Effekte ausgeschlossen. Der Hersteller SEEN gewährleistet dies durch entsprechende
Garantien.
30.01.2025: Negativer Trend bei Schwimmvögeln im Raum Landshut
Nachdem wir seit längerer Zeit nicht mehr über die Ergebnisse der monatlich stattfindenden Wasservogelzählung informiert haben: In nebenstehender Graphik sind die
Bestandsverläufe im Zeitraum Januar 2020 bis Dezember 2024 dargestellt. Wir sehen hier die alljährlichen Minima im Mai sowie regelmäßige Höchstzahlen in den Monaten Oktober bis Dezember. In den
letzten Jahren deutet sich ein Bestandsrückgang an, beginnend im Jahr 2021.
Deutlich wird der Rückgang vor allem in den Jahresindividuensummen:
134.400 (2020)
140.800 (2021)
127.600 (2022)
119.000 (2023)
91.400 (2024)
Im laufenden Winterhalbjahr 2024/2025 haben die Mittleren Isarstauseen (Moosburger Stausee + Echinger Stausee) die 10.000er-Marke erst im Januar 2025 überschritten
(hier nicht abgebildet). Auffällig niedrig waren hier vor allem die Zahlen im Spätsommer.
26.01.2025: Großzügige Auslegung der Verkehrssicherungspflicht im Landshuter Hofgarten
Keine Frage: Verkehrssicherung muss sein. Unbestritten ist auch, dass die Verkehrssicherungspflichtigen insbesondere mit dem Eschentriebsterben vor besonderen
Herausforderungen stehen. In Folge dieser Pilzkrankheit treten oftmals Fäulnisprozesse an den Wurzel auf, sodass die Stämme auf ganzer Lage umstürzen können. Unbenommen davon gehen uns die im
Landshuter Stadtgebiet für dieses Winterhalbjahr vorgesehenen bzw. bereits durchgeführten Fällungen stellenweise zu weit. Insbesondere im Bereich des Hofgartens scheint beim Auszeichnen der zu
entnehmenden Bäume recht großzügig vorgegangen worden zu sein, darunter auch mehrere sehr große Exemplare, die keine Krankheitssymptome aufweisen. In diesem Zusammenhang sei ein Hinweis auf die
von Forstwissenschaftlern empfohlene Vorgehensweise mit dem Eschentriebsterben gestattet: Um die Esche als bestandsprägende Baumart in unserer Region zu erhalten muss sichergestellt werden, dass
keinesfalls krankheitsresistente Exemplare gefällt werden. Alle symptomfreien Bäume sollten daher - als potentiell resistente Samenspender - im Bestand belassen werden.
23.01.2025: Lost forever - Dünnschnabel-Brachvogel mit hoher Wahrscheinlichkeit ausgestorben
Foto: Chris Gomersall, rspbimages.com
Wie eine kürzlich veröffentlichte Untersuchung eines internationalen Forscherteams um Alex Bond vom Natural History Museum ergab, scheint der
Dünnschnabel-Brachvogel (Numenius tenuirostris) nun tatsächlich ausgestorben zu sein. Die Wahrscheinlichkeit dafür liegt nach Angaben der Autoren bei 96
Prozent, der letzte sichere Nachweis dieser Art stammt aus dem Jahr 1995. Dünnschnabel-Brachvögel brüte(te)n in den Steppen Kasachstans und Russlands und ziehen/zogen über den Balkan und Italien
in ihre nordafrikanischen Überwinterungsgebiete.
Da Lebensraumverschlechterungen in den teilweise sehr abgelegenen Brutgebieten als wesentliche Rückgangsursache eher unwahrscheinlich sind, dürfte das Aussterben
maßgeblich auf Bejagung auf den Zugwegen bzw. im Winterquarter zurückzuführen sein. Viele der in Museen vorhandenen Belegexemplare stammen von italienischen Jägern ...
13.01.2025: Vogelschlag an Glasfassade: Regensburger Architekturbüro wünscht keinen weiteren Kontakt mit dem LBV
Das für die Gestaltung eines im Landshuter Ortsteil Hascherkeller errichteten Schulgebäudes verantwortliche Architekturbüro GRESSMANN-SOELLNER aus Regensburg hat
uns kürzlich mitgeteilt, dass Beklebungen der Glasflächen zur Vermeidung von Vogelverlusten an diesem „gestalterisch außergewöhnlichen Bauwerk“ aus urheberrechtlichen Gründen ausgeschlossen sind
und man diesbezüglich keinen weiteren Kontakt mit dem LBV wünsche. Hintergund dieser Mitteilung ist eine vom LBV Landshut an die verantwortliche Architektin des Bauwerks, Angelika Greßmann,
Anfang Dezember 2024 gerichtete Anfrage, ob von ihrer Seite urheberrechtliche Einwände gegen Nachrüstmaßnahmen gegen Vogelschlag bestehen würden. Nachdem das LBV-Schreiben vier Wochen lang
unbeantwortet blieb, erfolgte auf telefonische Nachfrage des LBV nun per 3-zeiliger eMail die oben wiedergegebene Rückmeldung. Offensichtlich hat die vom LBV vorgetragene Problematik des
Vogelschlages an Glasfronten mit bundesweit jährlich 100 Millionen toten Vögeln bei der Architektin nicht zu Einsicht bezüglich des Gefährdungspotentials des von ihr geschaffenen Werkes
geführt.
Hintergrund: Aufgrund der großen Glasfronten und den intensiven Spiegelungen der sehr nahe daran befindlichen Baumgruppen ist das betroffene Gebäude gemäß einer von
den Länderarbeitgemeinschaft der Vogelschutzwarten entwickelten Bewertungsmatrix in die höchste Gefährdungsstufe für Vogelschlag einzuordnen. Gebäude die in diese Gefährdungkategorie fallen,
führen zu einem signifikant erhöhten Tötungsrisiko für geschützte Vogelarten und erfordern daher gemäß Artenschutzrecht wirksame Nachrüstmaßnahmen.
07.01.2025: Neue Erkenntnisse zu Bestandsveränderungen von Brutvögeln in Bayern
Das sogenannte „Monitoring häufiger Brutvögel“ ist eines der wichtigsten Monitoring-Programme zur Erfassung von Veränderungen des Vogelbestandes in Deutschland.
Seit 20 Jahren wird dazu auf vom statistischen Bundesamt repräsentativ ausgewählten Probeflächen (jeweils einen Quadratkilometer groß) der Brutvogelbestand durch ein streng standardisiertes
Verfahren genau erfasst. In Deutschland gibt es insgesamt mehr als 2.600 derartiger Probeflächen, davon 450 in Bayern. Sieben dieser Flächen befinden sich im Raum Landshut. Die Ergebnisse dieses
Monitorings erlauben es, die Brutbestände zahlreicher Vogelarten durch Modellierungen für das gesamte Bundesgebiet relativ genau zu berechnen, zudem liefern sie statistisch belastbare Aussagen zu
Bestandsveränderungen.
Das Bayerische Landesamt für Umwelt (LfU) hat nun kürzlich einen umfassenden Bericht über die Ergebnisse dieses Monitorings für Bayern vorgelegt. Ausgewertet wurde
dabei der Zeitraum von 2006 bis 2021.
Demzufolge liegen für insgesamt 58 Arten mittlerweile ausreichend viele Daten vor, um eine statistisch belastbare Trendberechnung zur Bestandsentwicklung
vorzunehmen. In nebenstehender Graphik aus dem LfU-Bericht sind die prozentualen Änderungen des Brutbestandes in den letzten 15 Jahren zusammengefasst dargestellt. Die deutlichste Zunahme ergibt
sich demzufolge bei der Hohltaube mit rund 200 Prozent, die schlechteste Bestandsentwicklung wurde beim Kiebitz mit einem Rückgang um ca. 75 Prozent festgestellt.
Das „Monitoring häufiger Brutvögel“ wird in Bayern vom LBV im Auftrag des bayerischen Landesamtes für Umwelt (LfU) koordiniert. Die bundesweite Koordination obliegt
dem Dachverband Deutscher Avifaunisten (DDA).
05.01.2025: Haben wir nie damit gerechnet, dass Schutzmaßnahmen erfolgreich sein könnten?
Den nachfolgend abgedruckten Text aus der aktuellen Ausgabe des ornithologischen Monatsjournals „Der Falke“ finden wir ziemlich interessant und wollen ihn Ihnen
daher nicht vorenthalten. Verfasser ist der FALKE-Chefredakteur Dr. Wolfgang Fiedler.
"Der Kolkrabe steht für ein relativ neues Problem im Artenschutz: Was tun wir eigentlich, wenn Schutzmaßnahmen tatsächlich erfolgreich waren? Kolkrabe,
Wanderfalke, Uhu, Seeadler, Weißstorch und nicht zuletzt der Kormoran standen am Rande des Aussterbens und konnten durch strikte Schutzmaßnahmen gerade noch gerettet werden. Die Maßnahmen waren
erfolgreich – und zählen damit zur Minderheit der Schutzbemühungen für unsere Vogelwelt. Aber wer sich jahrelang für die Rettung dieser Arten eingesetzt hat, mag sich schwertun, einen Gang
zurückzuschalten und ausgleichende Lösungen zu suchen, wenn andere Zeitgenossen schon beginnen, mit dem meist wenig fundierten Urteil „zu viel“ um sich zu werfen. Zu viele Störche fressen die
Wiesenbrüter, Seeadler fressen die Störche, der Uhu frisst zu viele Wanderfalken, diese wiederum Limikolen und Seeschwalben im Wattenmeer, der Kolkrabe angeblich Lämmer und der Kormoran bedrohte
Fischarten. Von Luchs, Wolf und Bär haben wir noch gar nicht gesprochen – hier möchten nicht wenige, dass seltene und ausgestorbene Arten gefälligst selten und ausgestorben zu bleiben haben –
außer vielleicht da, wo man im Urlaub hinfahren möchte, um „unberührte Natur“ zu genießen. Zweifellos: einige Probleme sind nicht zu leugnen und erfordern Lösungen. Die lassen sich sicher auch
finden, wenn man die Dinge fachkundig und besonnen angeht. Interessant bleibt aber die Frage, warum es offenbar keine Strategie gibt, ob und wie man strengen Artenschutz sinnvoll schrittweise
zurückfahren kann, wenn es einer Art tatsächlich wieder viel besser geht. Und vor allem, bei welcher Bestandsgröße eben dieses „Bessergehen“ überhaupt erreicht wäre. Haben wir nie damit
gerechnet, dass Schutzmaßnahmen erfolgreich sein könnten?"
31.12.2024: Zum Jahreswechsel
Winternachmittag an den bereits zugefrorenen Stawy Monowskie (27.12.2024, Małopolskie)
Liebe Leser, Unterstützer und Mitglieder des LBV,
wir wünschen Euch und uns, dass wir im kommenden Jahr in Frieden leben dürfen und uns weiterhin für den Naturschutz einsetzen
können*.
Vielen Dank für Eure Unterstützung und alles Gute für 2025!
* bei der kursiv gedruckten Passage handelt es sich um einen Auszug aus dem Schreiben eines uns wohlgesonnenen Menschen aus dem Landkreis Freising vom Dezember
2024
28.12.2024: Das brauchen wir definitiv nicht: Solaranlagen in Wiesenbrüter-Lebensräumen
Es ist völlig klar: Ein ausreichender und zügiger Ausbau der Photovoltaik ist problemlos ohne Zugriff auf naturschutzfachlich wertvolle Flächen möglich. Dies hat
auch der Gesetzgeber erkannt und für die Erstellung von Freiflächen-Photovoltaikanlagen in Bayern eine ganze Liste von sogenannten "Ausschluss- oder Restriktionsflächen" festgelegt. Dazu zählt
neben Naturschutzgebieten, Naturdenkmälern, EU-Schutzgebieten auch die sogenannte „Wiesenbrüter- und Feldvogelkulisse“. Hierbei handelt es sich um eine vom Bayerischen Landesamt für Umwelt (LfU)
festgelegte Gebietskulisse, die für Offenlandarten wie Wiesenbrüter und Agrarvögel besondere Bedeutung hat. Beide Vogelgruppen zählen aufgrund anhaltender Bestandsrückgänge zu den vorrangigen
„Sorgenkindern“ des Naturschutzes.
Im Bereich der Gemeinde Bruckberg liegt nun erstmalig für ein Gebiet der Wiesenbrüterkulisse ein Antrag für den Bau eine Freiflächen-Photovoltaikanlage vor. Der LBV
Landshut hat diesen Standort im Rahmen der Verfahrensbeteiligung in seiner Stellungnahme vom 13.12.2024 abgelehnt. Dies ist unsere erste Ablehnung eines Solarparks im Raum Landshut überhaupt: Im
Raum Landshut stehen für den Ausbau der Photovoltaik zweifelsfrei mehr als genug Flächen zur Verfügung, die naturschutzfachlich „unproblematisch“ sind. Zudem sind wir ohnehin der Auffassung, dass
der weitere Ausbau der Photovoltaik „flächenneutral“ erfolgen sollte: also auf Hausdächern, Industriekomplexen und Gewerbehallen. Davon haben wir hier reichlich.
20.12.2024: Den Naturschutzverbänden soll "der Zahn gezogen werden"
Fragen des Natur- und Artenschutzes spielen bei den aktuell im Bundestagswahlkampf befindlichen Parteien bestenfalls eine untergeordnete Rolle. Dass sich die Naturschutzverbände vielmehr auf
weitere Rückschritte einstellen müssen, zeigt eine Forderung aus dem kürzlich veröffentlichten Wahlprogramm der CDU/CSU: "Wir sind für die Abschaffung des Verbandsklagerechts bei
Infrastrukturvorhaben" heißt es hier unter der Rubrik "Klagemöglichkeiten und Instanzen reduzieren, Blockaden abbauen".
19.12.2024: Jetzt mitmachen: "ADEBAR 2" startet im Jahr 2025
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Die kommenden Jahre könnten für die Ornithologinnen und Ornithologen in Deutschland ziemlich aufwändig werden. Der Dachverband Deutscher Avifaunisten (DDA) plant
mit seinem Projekt "ADEBAR 2" in den Jahren 2025 bis 2029 eine erneute Kartierung des gesamten Brutvogelbestandes.
Der grobe Ablauf der Kartierung wurde den lokalen ornithologischen Arbeitgemeinschaften Bayerns kürzlich vorgestellt, einige Details befinden sich aktuell jedoch
noch in der Abstimmung. Fest steht: Die geplante Vorgehensweise unterscheidet sich deutlich von der letzten Kartierung, die in den Jahren (2004-2009) durchgeführt wurde: Sie ist flexibler und vor
allem digitaler. Erste Informationen dazu in nebenstehendem Video. Wer sich bereits für einzelne Gebiete (Rasterfelder) anmelden möchte: https://adebar.dda-web.de/intro
. Eine Anmeldung ist möglich als "Kartierer" oder als "Rasterverantwortlicher". Fragen dazu gerne an Christian B. aus T.
13.12.2024: Erneuter Rückschritt für den Naturschutz bei Freiflächen-Solaranlagen in Bayern
Die Notwendigkeit der Bereitstellung von Ausgleichsflächen bei der Errichtung von Freiflächen-Solaranlagen war Investoren und Betreibern seit geraumer Zeit ein Dorn im Auge. Die Bayerische
Staatsregierung hat dem entsprechenden Druck nun offensichtlich nachgegeben: Gemäß den vom Bayerischen Staatsministerium für Wohnen, Bauen und Verkehr am 05.12.2024 veröffentlichten „Hinweisen
zur bauplanungsrechtlichen Eingriffsregelung für PV-Freiflächenanlagen“ besteht künftig bei Solarparks bis zu 25 Hektar - das ist ein Viertel Quadratkilometer! - grundsätzlich kein
Ausgleichsflächenbedarf mehr. Zudem wurde für Anlagen von mehr als 25 Hektar festgesetzt, dass als Bemessungsfläche für den Flächenausgleich nicht mehr die Gesamtfläche des Solarparks, sondern
lediglich die von den Modulen tatsächlich überdeckte Fläche zu berücksichtigen ist. Dies bedeutet gegenüber der bestehenden Regelung eine Reduktion des Ausgleichsbedarfs – je nach Anlagentyp - um
40 bis 75 Prozent. Mit diesen neuen Regelungen scheint sich insbesondere der bayerische Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger von den Freien Wählern durchgesetzt zu haben. Er hat immer wieder
durchblicken lassen, dass er in ökologischen Ausgleichsflächen in allererster Linie einen vermeidbaren Beitrag zum „Flächenverbrauch“ sieht.
05.12.2024: Europäischer Gerichtshof (EuGH) verurteilt Deutschland wegen des unzureichenden Schutzes artenreicher Wiesen
Mit einem kürzlich ergangenen Urteil hat der Europäische Gerichtshof (EuGH) festgestellt, dass die Bundesrepublik Deutschland gegen ihre Verpflichtungen aus Art. 6
Abs. 2 der FFH-Richtlinie verstoßen hat. Deutschland hat es versäumt, geeignete Maßnahmen zur Vermeidung einer Verschlechterung der durch das Natura‑2000-Netz geschützten Lebensraumtypen „Magere
Flachland-Mähwiesen“ (LRT 6510) und „Berg-Mähwiesen“ (LRT 6520) in den dafür ausgewiesenen FFH-Gebieten einzuleiten. Ins Rollen gebracht hat diese Entscheidung die Europäische Kommission, die
durch eine umfängliche Beschwerde deutscher Naturschutzverbände auf den Missstand aufmerksam gemacht worden war. Konkret gerügt wurde in dem Urteil ein erheblicher Flächenverlust in 596 von 2.027
Gebieten, in denen der Lebensraumtyp 6510 vorkommt, und in 88 von 295 Gebieten, in denen der Lebensraumtyp 6520 vorkommt. Die Lebensraumverluste belaufen sich in diesen Gebieten auf 49,52 % (LRT
6510) bzw. 51,07 % (LRT 6520). Den Umstand, dass die Bundesrepublik keine rechtlich verbindlichen Maßnahmen zum Schutz der FFH-Gebiete gegen Überdüngung und eine zu frühe Mahd getroffen hat,
sondern auf freiwillige Vereinbarungen im Rahmen des Vertragsnaturschutzes, Empfehlungen und unverbindliche Managementpläne gesetzt hat, wertet der EuGH ebenfalls als Verstoß gegen die
FFH-Richtlinie. Sollte Deutschland nicht zeitnah nachbessern, drohen weitere Konsequenzen. Möglich sind sechsstellige Geldstrafen – und zwar täglich!