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... auch letzte Woche wurde in Bayern wieder ein Quadratkilometer freie Landschaft überbaut - und weiterhin sind Stadt und Landkreis Landshut beim Flächenverbrauch ganz vorne mit dabei.
Bau- und Gewerbegebiete wuchern allen allen Ecken und Enden.
Samstag, 20.05.2023: Ab ca. 10 Uhr Biotoppflege-Einsatz am Kalteller Berg
16.05.2023: Jetzt auch am Echinger Stausee: Flussseeschwalben am Ende
Der H5N1-Virus hat nun auch die Echinger Flussseeschwalben-Kolonie erledigt. Auf den beiden Nistflößen, auf denen sich zu dieser Jahreszeit üblicherweise zwischen
50 und 60 Brutpaare drängen, ist das Brutgeschehen fast vollständig zum Erliegen gekommen: zahlreiche verlassene Gelege, dahinsiechende und tote Altvögel. Wir können nur hoffen, dass nicht alle
der über 100 in diesem Jahr am Echinger Stausee anwesenden Seeschwalben an der Krankheit verstorben sind. Flussseeschwalben brüten am Echinger Stausee seit 1975 und haben/hatten dort ihren
landesweit reproduktionsstärksten Standort. Damit ist es jetzt vorbei.
15.05.2023: Ornithologischer Wochenrückblick (01.05. bis 07.05.2023)
Mit dem ersten Sumpfrohrsänger (01.05.) und dem ersten Gelbspötter (03.05.) ist das Zugvogelkollektiv jetzt komplett. Außerdem wurden am 06.05. an mehreren Orten die ersten Bienenfresser sowie ebenfalls am 06.05. ein erster Wespenbussard gemeldet (Altheim). +++ Am Echinger Stausee waren vom 02.05 bis zum 06.05. bis zu drei dieser traumhaft schönen Weißflügel-Seeschwalben zu sehen, außerdem am 02.05. ein Purpurreiher und am 06.05. 4 Stelzenläufer sowie mit 25 Ind. ein erster größerer Trupp Trauerseeschwalben. Fischadler wurden am 05.05., 06.05. und 07.05. beobachtet. +++ Die Zahl der Nachtreiher am Echinger Stausee erreichte am 02.05. mit 7 Ind. ihren bisherigen Jahreshöchstwert, ein einzelnes, möglicherweise von dort stammendes Exemplar, überflog am 07.05. das Landshuter Stadtgebiet. +++ Im isarmoos hielten sich am 01.05 und am 02.05. 2 Kraniche und am 05.05. ein weiterer Regenbrachvogel auf. Zudem ging aus dem Raum Rottenburg die Meldung der nächsten Wiesenweihe ein (01.05.) und bei Essenbach zeigte sich am 06.05. der erste Rotfußfalke der Saison. +++ Und Überraschung: Am 07.05. waren im Landshuter Stadtgebiet kurzzeitig Rufe einer Zwergohreule zu hören.
12.05.2023: Vogelgrippe erledigt Flussseeschwalben-Kolonie am "Aquapark"
Bereits seit einiger Zeit hatte sich an unserem Flussseeschwalben-Standort "Aquapark" ein allmählicher Rückgang der anwesenden Seeschwalben abgezeichnet. Zunächst war allerdings unklar, ob die im Vergleich zu den Vorjahren deutlich geringen Individuenzahlen nicht vielleicht auf die aktuell sehr schlechte Nahrungsverfügbarkeit (es wurden Regenwürmer verfüttert!) und ein deshalb verzögertes Brutgeschehen zurückzuführen sein könnte. Seit heute scheint die Sache allerdings klar zu sein: Innerhalb von 24 Stunden brach das Brutgeschehen völlig zusammen, auf dem Nistfloß befinden sich neben verlassenen Gelegen nur noch einige tote bzw. halbtote Altvögel. Wir gehen davon aus, dass der Großteil der Population (2022: 38 Brutpaare mit über 40 flüggen juv.) an H5N1 verendet ist und müssen auch für die im Vorjahr durch einen Hagelsturm bereits schwer geschädigte "Mutterkolonie" am Echinger Stausee (2022: 54 Brutpaare) Schlimmes befürchten.
07.05.2023: Ornithologischer Wochenrückblick (24.04. bis 30.04.2023)
Nach der Rückkehr von Mauersegler (24.04.), Pirol (29.04.), Gartengrasmücke (29.04.), Drosselrohrsänger (29.04.) und Grauschnäpper (30.04.) warten wir jetzt nur noch auf den ersten Gelbspötter. +++ Vom Echinger Stausee wurde am 24.04. eine Küstenseeschwalbe gemeldet, außerdem bis zu 60 Bruchwasserläufer (25.04.), bis zu 80 Grünschenkel (27.04.), bis zu 8 Temminckstrandläufer (30.04.) sowie am 27.04. ein erster Stelzenläufer. Ein am 30.04. dort festgestelltes Kleines Sumpfhuhn war zuvor in einem Privatgarten in Altdorf aufgegriffen und dann am Echinger Stausee wieder freigelassen worden. +++ Des Weiteren gab es am 26.04. eine Zugstauansammlung von 14 Baumfalken (Isarstau Altheim), am 27.04. ein Kleines Sumpfhuhn bei Grießenbach (27.04.), etwa 75 Zwergmöwen am Isarstau Altheim (28.04.) sowie einen weiteren Wiedehopf (28.04., Unterwattenbach). +++ Leider wurden die Gelege der Bruckberger Flussregenpfeifer am 30.04. von einem kurzzeitigen Isarhochwasser überspült, Ersatzgelege sind aber offensichtlich bereits in Arbeit.
04.05.2023: Hochspannungsleitungen an den Mittleren Isarstauseen gegen Vogelanflug gesichert
Von den insgesamt drei Hochspannungsleitungen, die das Naturschutzgebiet „Vogelfreistätte Mittlere Isarstauseen“ mit seinen jährlich zigtausend durchziehenden Wat- und Wasservögeln durchneiden, wurden kürzlich die beiden ersten durch die Anbringung von sog. „Fireflies“ entschärft. Damit soll der Vogelanflug mit zumeist tödlichen Verletzungen signifikant reduziert werden. Die „Fireflies“ wurden mittels Drohnen an den Seilen montiert, der Drohneneinsatz war zuvor von den Naturschutzbehörden genehmigt worden. Grundsätzlich ist in Vogelschutzgebieten ein Betrieb von Drohnen nicht zulässig. Gesichert wurden jetzt die Leitungen der STADTWERKE MÜNCHEN (SWM) und der BAYERNWERK NETZ GMBH. Die aktuell noch ungesicherte Leitung der Deutschen Bahn (DB) zwischen Hofham und Eching soll im Zuge einer derzeit in Vorbereitung befindlichen Leitungsertüchtigung in der zweiten Jahreshälfte 2024 entschärft werden.
29.04.2023: Ornithologischer Wochenrückblick (17.04. bis 23.04.2023)
Sonntag, der 23.04. war ornithologisch DER Tag der Woche: Ein Sichler, ein Kuhreiher sowie ein Graubrust-Strandläufer am Echinger Stausee, dazu der erste größere Einflug von Zwergmöwen (ca. 80 Ind.) sowie ein weiterer Wiedehopf. Und am Moosburger Stausee ein Ohrentaucher im Prachtkleid - das sieht man hier auch nicht alle Tage. +++ Die Rückkehrer der Woche sind Wiesenweihe (20.04.), Dorngrasmücke (21.04.), Nachtigall (21.04.), Waldlaubsänger (21.04.) und Halsbandschnäpper (22.04.). Von den häufigeren Arten fehlen jetzt nur noch Gelbspötter, Gartengrasmücke, Neuntöter, Grauschnäpper, Mauersegler und Sumpfrohrsänger. +++ Am 22.04. wurden am Echinger Stausee erstmalig in diesem Jahr über 100 Flussseeschwalben gezählt, was angesichts des Todes von mindestens 75 Tieren (etwa zwei Drittel der 2022er Brutpopulation) durch einen lokalen Hagelschauer im Juni 2022 doch etwas überrascht. Die Vögel zeigen bislang allerdings kaum Balz- oder Brutverhalten, was möglicherweise aber einfach nur auf die ungemütliche Witterung zurückzuführen ist. Jedenfalls wurden am Kiesbbau Aquapark bzw. am Echinger Stausee mittlerweile zwei unserer drei Brutflöße in Position gebracht. +++ Vom Echinger Stausee wurden erstmalig in diesem Jahr 4 Nachreiher gemeldet - auch diese Art hatte durch den Hagelsturm vom 20. Juni 2022 ja erhebliche Verluste - und am 17.04. rastete dort erneut eine Raubseeschwalbe. +++ Und: Wir freuen uns sehr über einen ernsthaften Brutverdacht für den Wendehals auf einer unserer LBV-Flächen.
26.04.2023: Naturschutzverbände reichen Beschwerde bei der Europäischen Kommission gegen die Bundesrepublik Deutschland ein
Mehrere Naturschutzverbände haben heute wegen „fortlaufender und systematischer Verstöße gegen das EU-Naturschutzrecht“ eine Beschwerde bei der EU-Kommission gegen die Bundesrepublik Deutschland eingereicht.
Ein von den Verbänden in Auftrag gegebenes Rechtsgutachten kommt zu dem Ergebnis, dass die jüngsten Gesetzesänderungen zugunsten eines beschleunigten Ausbaus der erneuerbaren Energien den Schutz der Biodiversität auf rechtswidrige Art und Weise abbauen und damit systematisch gegen Europäisches Naturschutzrecht verstoßen. Die Ampelkoalition betreibe einen unionsrechtswidrigen Abbau des Natur- und Artenschutzes, so die Verbandsvertreter.
23.04.2023: Ornithologischer Wochenrückblick (10.04. bis 16.04.2023)
An den Landshuter Stauseen und Staustufen nähert sich der Schwimmvogelbestand mit aktuell nur noch 2000 Tieren seinem alljährlichen Minimum, nur im Monat Mai liegen die Zahlen üblicherweise noch etwas niedriger. +++ Hier die Rückkehrer der Woche, da ging es Schlag auf Schlag: Baumfalke (12.04.), Schilfrohrsänger (13.04.), Baumpieper (13.04.), Trauerschnäpper (14.04.), Teichrohrsänger (14.04.), Nachtreiher (15.04.), Klappergrasmücke (15.04.), Braunkehlchen (15.04.) und Zwergmöwe (15.04.). +++ Am Echinger Stausee gab es am 11.04. eine und am 16.04. 2 Raubseeschwalben zu sehen, dazu ebenfalls am 16.04. ein Kleines Sumpfhuhn sowie am 15.04. einen etwas unzeitgemäßen Kiebitzregenpfeifer. Bei dem Vogel könnte es sich möglicherweise um das im Bereich des Ismaninger Speichersees überwinternde Tier gehandelt haben, da die 2. Aprildekade im Binnenland nicht unbedingt typisch für durchziehende Kiebitzregenpfeifer ist. +++ Im Isarmoos wurde am 15.04. und am 16.04 ein Regenbrachvogel beobachtet und weitere Ringdrossel-Meldungen gingen am 13.04. und 16.04. aus dem Gemeindegebiet von Weng ein. +++ Wiedehopfe zogen am 13.04 (Vilsbiburg) und 16.04. (Altheim) durch, weitere Fischadler am 12.04. (Neufahrn) sowie am 16.04. (Wörth). +++ Vom Moosburger Stausee wurde am 13.04. vermutlich letztmalig eine Bergente gemeldet, einen Rothalstaucher (15.04. und 16.04.) sowie einen ansehnlichen Trupp aus 13 Schwarzhalstauchern (16.04.) gab es am Isarstau Altheim. +++ Und ein weiterer Wendehals machte am 16.04. mit seinen unverkennbaren Rufen bei Gaden auf sich aufmerksam.
21.04.2023: Die ersten kleinen Kiebitze sind da!
Bei Vilsheim sind heute die ersten Kiebitze geschlüpft. Weil der Kiebitz wegen dramatischen Bestandsrückganges zu den größten "Sorgenkindern" des Naturschutzes zählt, freut uns das besonders. Gerade im tertiären Hügelland existieren nur noch wenige kleine Restvorkommen, die wir unbedingt erhalten müssen!
16.04.2023: Ornithologischer Wochenrückblick (03.04. bis 09.04.2023)
Wir freuen uns über die Rückkehrer der Woche, als da wären: Fitis (03.04.), Schwarzhalstaucher (06.04), Wendehals
(07.04.) und Rohrschwirl (08.04.) +++ Am Isarstau Altheim wurde vorläufig letztmalig am 04.04. eine Zwergscharbe beobachtet und am Moosburger Stausee halten sich
immer noch bis zu 3 Bergenten auf (06.04.). +++ Außerdem gingen im Wochenverlauf Meldungen eines Fischadlers (Gündlkofen, 03.04.), eines
Kranichs (Grießenbach, 04.04) sowie eines Merlins ein (Weng, 06.04.). +++ Die Beobachtung der Woche ist aber zweifellos eine am 09.04. bei Unterwattenbach
rastende Ringdrossel, die im Raum Landshut letztmalig am 17.10.2020 festgestellt wurde. Im "Rampenlicht" der Öffentlichkeit steht allerdings nicht dieser Vogel, sondern der
weiterhin anwesende Chileflamingo.
13.04.2023: Baumfrevel des Jahres 2023
Zwar ist das Jahr noch ziemlich jung, aber diese Aktion dürfte kaum zu toppen sein: Die Fällung eines Schwarzpappel-Giganten bei Volkmannsdorferau hat für uns das Potential zum "Baumfrevel des Jahres 2023". Schwarzpappeln dieses Kalibers (Stammumfang mehr als fünf Meter!) dürften in unserer Region und auch andernorts kaum mehr zu finden sein. Der Gigant wurde vermutlich deshalb gefällt, weil er zu nahe an einer Stromleitung der Stadtwerke München (SWM) stand. Ein sicherer Leitungsbetrieb hätte sich nach unserer Auffassung aber mit etwas gtutem Willen auch anders, sprich mit einem Hubsteiger lösen lassen. Zur Not hätten wir das Ganze aus der LBV-Kasse bezahlt.
Schwarzpappeln zählen aus naturschutzfachlicher Sicht zu den besonders wertvollen Baumarten. Aufgrund fehlender Flussdynamik hat „Populus nigra“ in unseren Auwäldern aber kaum eine Vermehrungschance, sodass die Bestände vielerorts überaltern. Sie zählt daher bundesweit zu den seltenen und gefährdeten Baumarten.
09.04.2023: Dem Schwarzen Grubenlaufkäfer auf der Spur
Wir bräuchten aktuell noch Unterstützung bei einem Bestandserfassungsprojekt zum Schwarzen Grubenlaufkäfer, das die Bayerische Landesanstalt für Wald- und Forstwirtschaft (LWF) in diesem Jahr durchführt und das der LBV in Niederbayern unterstützt. Der Schwarze Grubenlaufkäfer ist eine in Bayern stark gefährdete Großkäferart der FFH-Richtlinie der Europäischen Union. Die Art lebt in grund- und quellwassergeprägten Feuchtwäldern, wie wir sie im Raum Landshut beispielsweise entlang der südlichen Isarleite unterhalb Landshuts vorfinden. Dort liegt auch der Schwerpunkt der von der LWF festgelegten Untersuchungsflächen. Die Durchführung der Untersuchung an sich ist relativ einfach: Auf vorgegebenen Probelächen werden kleine Kunststofftrichter vergraben und nach zwei Tagen kontrolliert. Neben den Fangergebnissen sollen ggf. festgestellte Schädigungen des Lebensraumes dokumentiert werden. Im Mai ist dazu eine kurze methodische Einweisung geplant, außerdem erstattet die LWF im Rahmen des Projekts eine Aufwandsentschädigung (Stunden, vermutlich auch Kilometer).
Wer Zeit und Lust hat, bei diesem sicherlich sehr interessanten Projekt mitzumachen: Einfach kurz melden.
09.04.2023: Ornithologischer Wochenrückblick (27.03. bis 02.04.2023)
Trotz ziemlich ungemütlicher Witterung gab es auch diese Woche wieder einige Rückkehrer aus den Winterquartieren: Mehlschwalbe (27.03.), Steinschmätzer (30.03.) und Schwarzmilan (01.04.). +++ Erneut wurden auch wieder größerer Ansammlungen von Kampfläufern (58 Ind.am 27.03., Echinger Stausee), Flussregenpfeifern (18 Ind. am 27.03., Echinger Stausee) und Bekassinen gemeldet (74 Ind. am 31.03., Grießenbach) +++ Am Isarstau Altheim halten sich immer noch 2 Zwergscharben auf und am 02.04. wurden dort die beiden ersten Raubseechwalben beobachtet (02.04.). +++ Außerdem gab es erneut Meldungen eines (männlichen) Merlins (29.03., Unterwattenbach), eines Fischadlers (02.04., Echinger Stausee) sowie einer Bergente (29.03), Echinger Stausee).
08.04.2023: Ostern 2023 - Eiersuche auf ganz andere Art
Der Kiebitz hat bei uns einen schweren Stand, alleine in den letzen 30 Jahren hat die Zahl seiner Brutpaare um mehr als 90 (!) Prozent abgenommen. Im Raum Landshut findet man den ehemals weit verbreiteten Vogel nur noch im Isartal zwischen Essenbach und Postau in gößerer Zahl, ansonsten beschränkt sich seine Verbreitung auf wenige kleine Einzelvorkommen. Um diese Restbestände zu erhalten, begeben sich Kiebitzschützer aktuell auf Eiersuche. Weniger wegen des Osterbrauchs, sondern um die Gelege des selten gewordenen Bodenbrüters aufzuspüren und zu markieren. Kiebitze brüten nämlich bevorzugt auf noch nicht bestellten Ackerflächen und verlieren in fast 100 Prozent aller Fälle ihr Gelege, wenn die Felder in der zweiten Aprilhälfte (zumeist für die Maiansaat) bearbeitet werden. Die markierten Nester sind vom Traktor aus aber gut erkennbar und können von den Landwirten dann umfahren werden. Das klappt in der Regel ganz gut und dürfte als Maßnahme ausreichen, um den zum Bestandserhalt erforderlichen Bruterfolg zu erreichen. Akutell "in Bearbeitung" sind Kiebitz-Kleinpopulationen im Raum Bruckberg/Gündlkofen sowie bei Vilsheim, um die Brutvorkommen im Isarmoos kümmert sich der Landschaftspflegeverband Landshut. Über Hinweise auf weitere Kiebitzbruten im Landkreis würden wir uns freuen und könnten ggf. noch entsprechende Schutzmaßnamen einleiten!
03.04.2023: Ornithologischer Wochenrückblick (20.03. bis 26.03.2023)
Der Heimzug läuft weiter auf Hochtouren, in dieser Woche mit Erstnachweisen für 2023 von Dunklem Wasserläufer (20.03.), Bruchwasserläufer (23.03.), Rotschenkel (24.03.), Schafstelze (24.03.), Schwarzkopfmöwe (24.03.), Sandregenpfeifer (25.03.), Flussseeschwalbe (25.03.), Beutelmeise (25.03.), Uferschnepfe (26.03.) und Uferschwalbe (26.03.). +++ Während der Großteil der Überwinterungspopulation der Pfeifente mittlerweile abgezogen ist, halten sich weiterhin noch bis zu 6 Bergenten (20.03.), mindestens 3 Eisenten (22.03.) sowie eine Samtente (24.03.) an den Stauseen im Raum Landshut auf. +++ Beträchtliche Ansammlungen von Watvögeln wurden im Wochenverlauf vom Flussregenpfeifer (17 Ind. am 24.03. am Echinger Stausee), der Bekassine (42 Ind. am 25.03. bei Grießenbach), dem Waldwasserläufer (16 Ind. am 26.03. am Echinger Stausee) und dem Kampfläufer (62 Ind. am 26.03. am Echinger Stausee) gemeldet.. +++ Außerdem gingen Meldungen von Fischadlern (25.03. und 26.03. am Echinger Stausee), eines Merlins (23.03. bei Unterwattenbach) sowie eines Kranichs ein (26.03. bei Grießenbach). +++ Und auf den Isarkiesbänken bei Bruckberg begann am 26.03. mit der Rückkehr der ersten Flussregenpfeifer die – hoffentlich erfolgreiche – Brutsaison 2023.
03.04.2023: Sperber-Abschuss in Mirskofen
Ein kürzlich im Ortsgebiet von Mirskofen aufgefundener Sperber ist definitiv nicht eines natürlichen Todes gestorben. Gemäß einer von der Freisinger Auffangstation
für Greifvögel und Eulen durchgeführten und penibel dokumentierten Untersuchung des Kadavers wurde das weibliche Tier durch Beschuss mit kleinkalibrigem Schrot erlegt.
Wir haben das Ganze heute zur Anzeige gebracht.
02.04.2023: Feuersalamander mit Nachwuchs
Wir freuen uns heute über frisch geborene Feuersalamander in unseren kürzlich angelegten Quelltümpeln!
22.03.2023: Ornithologischer Wochenrückblick (13.03. bis 19.03.2023)
An den Isarstauseen und Staustufen weiterhin 4 Zwergscharben, bis zu 5 Bergenten (eine davon am 19.03 am Echinger Stausee), eine Samtente sowie bis zu 4 Eisenten, davon am 18.03. erstmalig 3 Stück am Isarstau Altheim. Die ersten Rauchschwalben wurden am 15.03. am Isarstau Niederaichbach beobachtet und das erste Blaukehlchen war am 18.03. bei Unterwattenbach zu sehen. +++ Außergewöhnlich lange hält sich jetzt schon eine im Vorjahr in Tschechien markierte Reiherente am Echinger Stausee auf. Der Vogel wurde dort erstmalig am 08.08.2022 festgestellt und wurde uns vorläufig letztmalig am 16.03. gemeldet. +++ Für Freunde exotischer Arten: Seit dem 17.03 treibt sich wieder mal ein Chileflamingo am Echinger Stausee herum. Dazu folgende Anekdote: Vermutlich der gleiche Vogel wurde am Morgen des 01.01.2018 am Moosburger Stausee heftig von einem immaturen Seeadler attackiert. Nach mehrminütigem Luftkampf konnte sich der zunehmend schwächelnde Flamingo nur durch Flucht in die unmittelbare Nähe des Verfassers dieser Zeilen retten. Eine derartige Auseinandersetzung zwischen Vertretern dieser beiden Arten dürfte weltweit wohl noch nicht allzu oft beobachtet worden sein.
16.03.2023: Ornithologischer Wochenrückblick (06.03. bis 12.03.2023)
Die Zahl der Schwimmvögel an den Landshuter Stauseen und Staustufen ist gegenüber dem Vormonat – wie üblich um diese Jahreszeit - deutlich auf jetzt nur noch gut 6.000 Tiere zurückgegangen. +++ An Heimkehrern begrüßen wir in dieser Woche Flussregenpfeifer (06.03.), Knäkente (10.03.). und die ersten (9) Goldregenpfeifer (12.03.). Außerdem wurden bei Wurmsham 24 (06.03.) bzw. 10 Kraniche (12.03.) gemeldet und ins Isarmoos sind mittlerweile zahlreiche Kiebitze und Brachvögel zurückgekehrt. An den Stauseen weitgehend unveränderte Situation bei Bergenten, Eisenten und Zwergscharben, neu dagegen bis zu 47 Bekassinen (12.03.) und bis zu 2 Zwergschnepfen (11.03.) bei Grießenbach.
12.03.2023: Ornithologischer Wochenrückblick (27.02. bis 05.03.2023)
Von der Pfeifente wurden mit 124 bzw. mindestens 150 Tieren sowohl in der Landshuter Flutmulde (27.02.) als auch im Vilstal bei Gerzen (28.02.) bemerkenswerte Ansammlungen beobachtet. Zahlenmäßig auffällig waren zudem 75 Blässgänse am Moosburger Stausee sowie 12 Weißstörche bei Niederaichbach (beide Beobachtungen am 02.03.). +++ Im Isarmoos wurde am 03.03. der erste Brachvogel gesichtet, tags darauf ein erster Kampfläufer und am 27.02. war im Landshuter Stadtgebiet der erste Gesang einer Mönschsgrasmücke zu hören. +++ Ansonsten weiterhin 4 Eisenten, 3 Zwergscharben und eine Samtente im Bereich der Isarstaustufen sowie bis zu 4 Bergenten und eine Eisente am Moosburger Stausee.
10.03.2023: Keine großen Veränderungen - LBV Landshut mit neuer Vorstandschaft
Hier das Ergebnis der Vorstandswahlen vom 10.03.2023:
Christian Brummer (Kreisgruppenvorsitzender) / Thomas Großmann (Stellvertr. Vorsitzender) / Franz Riedl (Schatzmeister) / Petra Schneider (Schriftführerin) / Gerhard Donderer (Beisitzer) / Kurt Welte (Beisitzer) / Stefan Riedl (Delegierter) / Bernhard Ratzke (Delegierter) / Franz Lorenz (Kassenprüfer) / Bernhard Ratzke (Kassenprüfer). Aktueller Mitgliederbestand der Kresigruppe Landshut: 627
04.03.2023: Ornithologischer Wochenrückblick (20.02. bis 26.02.2023)
Zunächst noch ein Nachtrag zur Vorwoche: Am 19.02. rastete am Moosburger Stausee kurzzeitig ein bemerkenswerter Trupp von 26 Singschwänen. Kein neues Gebietsmaximum, aber trotzdem keine alltägliche Zahl. Singschwäne wurden tags darauf auch im Grießenbacher Moos beobachtet: 4 Stück, vermutlich die zuletzt noch am 19.02. am Echinger Stausee anwesenden Tiere, der seither Singschwan-frei ist. +++ Mit einem ersten Goldregenpfeifer (1 Ind. am 20.02. bei Unterwattenbach), den ersten Kranichen (5 Ind. am 25.02. bei Essenbach und am 26.02. bei Eching) sowie einem ersten größeren Feldlerchen-Trupp (ca. 50 Ind. am 21.02. bei Altheim) hat der Heimzug nun erkennbar an Fahrt aufgenommen. +++ Am Moosburger Stausee wurden im Wochenverlauf bis zu 6 Bergenten (26.02.), 2 Mittelsäger (24.02. und 26.02.) sowie weiterhin eine Eisente beobachtet. Zwei weitere Eisenten hielten sich weiterhin am Isarstau Niederaichbach auf und am Isarstau Altheim gab es weiterhin 4 Zwergscharben sowie eine Samtente zu sehen.
01.03.2023: Pressemitteilung zur Klage des LBV gegen die Bebauung der Ochsenau
28.02.2023: Ornithologischer Wochenrückblick (13.02. bis 19.02.2023)
Wir freuen uns in dieser Woche über die Rückkehr der ersten Kiebitze: Der erste Trupp wurde am 16.02. ins der Nähe von Wolfsteinerau gesichtet, in den folgenden Tagen gingen dann sogar Meldungen von Trupps mit bis zu 100 Tieren ein. +++ Größere Ansammlungen von Pfeifenten gibt es auch in diesem Winter nicht nur im Landshuter Stadtgebiet und am Moosburger Stausee zu sehen, sondern erneut auch wieder im Vilstal bei Gerzen mit 87 Ind. am 19.02.2023. ++ Bei Eisenten, Bergenten, Singschwänen und Zwergscharben an den Isarstauseen und Staustufen keine wesentlichen Änderungen gegenüber den Vorwochen.
28.02.2023: Neue Beobachtungsgebiete auf ornitho.de
Die Verortung von Beobachtungsmeldungen auf der Basis der ornitho-Rasterfelder macht in manchen Gebieten wenig Sinn. Beispielsweise bei größeren Gewässern, die sich über mehrere Rasterfelder erstrecken. Für die Isarstauseen und Staustufen im Raum Landshut haben wir deshalb bereits vor vielen Jahren sogenannte "Beobachtungsgebiete" angelegt. Sie sind im ornitho-System als gelbe Punkte erkennbar und erlauben eine rasterübergreifende Verortung von Beobachtungen (z.B. Schwimmvogelbestände).
Seit heute gibt es entsprechende Beobachtungsgebiete nun auch für das Isarmoos zwischen Essenbach und Postau. Über insgesamt drei Beobachtungsgebiete (Essenbacher Moos / Unterwattenbacher Moos / Mettenbacher- und Grießenbacher Moos) können jetzt auch rasterübergreifende Gesamtzahlen für beobachtete Vogelarten (z.B. Silberreiher, durchziehende Kiebitztrupps) dokumentiert werden. Die punktgenaue Meldung von Brutvogel-Nachweisen sollte aber weiterhin über die entsprechenden Rasterfelder erfolgen.
27.02.2023: Managementplanung für das Vogelschutzgebiet im Mettenbacher und Grießenbacher Moos
Die Mitgliedsstaaten der Europäisch Union haben sich dazu verpflichtet, für alle europäischen FFH- und Vogelschutzgebiete sog. „Managementpläne“ zu erstellen. Diese Pläne sollen einen guten Erhaltungszustand der jeweiligen Schutzgüter (Arten, Lebensraumtypen) in den NATURA-2000-Gebieten dauerhaft sicherstellen.
Für die Wiesenbrütergebiete im Mettenbacher und Grießenbacher Moos befinden sich die entsprechenden Dokumente aktuell in der Endabstimmung. Der LBV Landshut hat dazu heute Stellung genommen.
23.02.2023: Klage gegen Ochsenau-Bebauung
Eine vom LBV beauftragte Anwaltskanzlei hat mit heutigem Schreiben beim Verwaltungsgericht Regensburg Klage gegen die Bebauung der Ochsenau (Westteil, Grünes Zentrum) eingereicht.
19.02.2023: Ornithologischer Wochenrückblick (05.02. bis 12.02.2023)
An den Stauseen und Staustufen im Raum Landshut hat die Zahl der Schwimmvögel im Vergleich zum Vormonat um etwa 4.000 auf jetzt 14.000 Tiere abgenommen. Trotz dieses Rückgangs ist dies für den Monat Februar eine außergewöhnlich hohe Zahl. Alleine am Moosburger Stausee hielten sich am Zähltag trotz 80-prozentiger Vereisung noch über 7.000 Tiere auf. Dagegen weiterhin sehr niedrige Zahlen an den Kormoran-Schlafplätzen im Bereich der Mittleren Isarstauseen. +++ Keine signifikanten Änderungen bei Singschwänen, Zwergscharben, Eisenten, Mittelsäger und Samtenten, allerdings jetzt 4 Bergenten am Moosburger Stausee (12.02.). +++ . Am Echinger Stausee mit 8 Ind. erstmalig in diesem Winter eine größere Ansammlung von Zwergsägern sowie erneut eine Beobachtung einer Rohrdommel (10.02.). +++ Am Isarstau Altheim mit bis zu 141 Saatgänsen (10.02.) ein neues Gebietsmaxiumum für den Raum Landshut (bislang: 93 Ind. am 28.02.1954) und dazu am 11.02. 38 Blässgänse. +++ Außerdem beachtliche 76 Silberreiher (07.02.) am Echinger Stausee und im Wochenverlauf vielerorts in Stadt und Landkreis die ersten Stare.
11.02.2023: Ornithologischer Wochenrückblick (30.01. bis 05.02.2023)
Die Zahl der Singschwäne am Echinger Stausee scheint im Wochenverlauf mit zuletzt nur noch 5 Ind. (05.02.) allmählich abzunehmen. +++ Vom Isarstau Altheim wurden im Wochenverlauf bis zu 4 Zwergscharben gemeldet sowie weiterhin 2 Eisenten. +++ Eine weitere Eisente hält sich seit dem 05.02. am Moosburger Stausee auf, gemeinsam mit weiterhin 2 Bergenten sowie einer Samtente. Außerdem wurde dort am 31.01. die bereits zwei Tage zuvor gemeldete Moorente erneut gesichtet.
04.02.2023: Ornithologischer Wochenrückblick (23.01. bis 29.01.2023)
Kaum Veränderungen gegenüber den letzten Wochen: Am Echinger Stausee weiterhin Singschwäne (maximal 14 Ind. am 29.01.), am Moosburger Stausee weiterhin 2 Bergenten und eine Samtente, am Isarstau Altheim weiterhin Zwergscharben (maximal 4 Ind. am 29.01.), eine Samtente, 2 Eisenten und ein Mittelsäger, sowie weiterhin 2 Eisenten (29.01.) am Isarstau Niederaichbach. Neu dagegen eine Moorente am Moosburger Stausee und ein Ohrentaucher am Isarstau Altheim (beide am 29.01.). Außerdem ein weiterer Nachweis eines Seeadlers am Echinger Stausee (29.01.) sowie ein Merlin am 28.01. bei Grießenbach.
03.02.2023: Windkraftausbau jetzt per „Notverordnung“?
Wenn Pressemitteilungen vom Wochenanfang stimmen, möchte die Bundesregierung den Ausbau erneuerbarer Energien durch eine sogenannte „Notverordnung“ beschleunigen. Offensichtlich sollen u.a. Baugenehmigungen für Windkraftanlagen in einem Zeitraum von 18 Monaten ohne Umweltverträglichkeitsprüfung und ohne artenschutzrechtliche Untersuchungen erteilt werden können. Wir überblicken die neue rechtliche Situation aktuell noch nicht so ganz und haben daher bei der LBV-Zentrale in Hilpoltstein um Auskunft gebeten, welche Auswirkungen diese Notstandsregelung auf unsere Mitwirkungsmöglichkeiten bei Genehmigungsverfahren hat.
29.01.2023 Freileitungen werden gegen Vogelschlag gesichert
Das Naturschutzgebiet "Vogelfreistätte Mittlere Isarstauseen" wird von insgesamt drei überregionalen Freileitungen gequert. Aufgrund der enormen Mengen an dort rastenden und durchziehenden Wasservögeln kommt es immer wieder zu Leitungsanflügen mit schweren und zumeist tödlichen Verletzungen. Das soll demnächst ein Ende haben. Alle drei Netzbetreiber (Deutsche Bahn, Bayernwerk.netz und SWM) haben uns zugesichert, das Problem durch die Anbringung optisch gut sichtbarer Markierungen an ihren Leitungen zu entschärfen.
27.01.2023: Ornithologischer Wochenrückblick (16.01. bis 22.01.2023)
Den im letzten Wochenrückblick beschriebenen Ausflug der beiden Eisenten vom Isarstau Niederaichbach zum Isarstau Altheim dürfen wir wohl vergessen: Tatsächlich halten sich an beiden Stauseen jeweils 2 Eisenten auf, dazu am Isarstau Altheim weiterhin bis zu 3 Zwergscharben (22.01.), weiterhin ein Mittelsäger (bis 18.01.) sowie weiterhin eine Samtente (bis 22.01.). +++ Eine weitere Samtente, 2 Mittelsäger (17.01) und bis zu 3 Bergenten (22.01.)gab es im Wochenverlauf am Moosburger Stausee zu sehen und unter den dort rastenden Graugänsen wurden mit steigender Tendenz zuletzt 47 Blässgänse gezählt (22.01.) +++ Ein erster Seeadler flog am 22.01. über den Echinger Stausee, von dem weiterhin bis zu 11 Singschwäne gemeldet wurden. Beeindruckend war dort auch eine nächtliche Schlafplatzansammlung von mindestens 58 Silberreihern, die dort am 16.01. dicht gedrängt im Flachwasser standen. Der Einflug erfolgte in der späten Dämmerung und dürfte sich auch in der Dunkelheit noch fortgesetzt haben: In kurzen Abständen, aus größerer Höhe, wie weiße Fallschirme.
24.01.2023: Stunde der Wintervögel mit eindeutiger Tendenz
Unabhänig von statistischen oder regionalen Schwankungen zeigt die Entwicklung bei der Stunde der Wintervögel eine eindeutige Tendenz: es geht bergab. Sowohl in Stadt und Landkreis LA, als auch landesweit. Der Rückgang beträgt im 12-Jahres-Intervall landesweit mehr als 20 Prozent, in Stadt und Landkreis LA sogar um die 30 Prozent.
Folgende Ursachen liegen auf der Hand:
Auch eine weitere Einflussgröße sollte man nicht ganz aus den Augen verlieren: Dem Breitfrontzug der skandinavischen und nordosteuropäischen Vogelpopulationen in ihre Überwinterungsgebiete stehen alleine in Deutschland mittlerweile mehrere 10.000 Windkraftanlagen im Weg. Windkraftanlagen können grundsätzlich zwar so positioniert werden, dass Hauptzugachsen des Vogelzuges und Brutgebiete seltener Großvogelarten berücksichtigt werden, der Zug der meisten Vogelarten - darunter fast alle Kleinvögel - findet jedoch als sogenannter Breitfrontzug statt, d.h. verteilt über die Gesamtfläche der Republik.
Niemand weiß bislang so richtig, welche Auswirkungen der großflächige Ausbau von Windkraftanlagen auf die gesamteuropäischen Vogelpopulationen von Breitfrontziehern hat, gerade auch offshore. Das könnte man durch mathematische Modellierungen doch mal untersuchen, oder?
19.01.2023: Ornithologischer Wochenrückblick (09.01. bis 15.01.2023)
Der Bestand an Schwimmvögeln an den Stauseen und Staustufen im Raum Landshut liegt auch in diesem Monat nahezu unverändert bei 18.000 Tieren (neues Januar-Maximum). Nochmals zugelegt hat dabei der Moosburger Stausee, an dem sich jetzt fast 10.000 Wasservögel tummeln. Die einzige Art mit deutlichem Zuwachs gegenüber dem Vormonat (+650) ist die Tafelente mit jetzt – Achtung Schnapszahl! - 2.222 Individuen. +++ Die größte im Wochenverlauf festgestellte Ansammlung von Blässgänsen stammt mit 26 Ind. vom Moosburger Stausee (15.01.), maximal 12 Singschwäne wurden am Echinger Stausee beobachtet (15.01.) und am Isarstau Altheim sind jetzt offensichtlich nur noch 2 Zwergscharben anwesend (14.01.) +++ Weiterhin gemeldet wurden auch in dieser Woche wieder 2 Bergenten am Moosburger Stausee und 2 Eisenten am Isarstau Niederaichbach. Von der Samtente (15.01) und vom Mittelsäger (14.01.) gingen jeweils nur Einzelnachweise ein.
17.01.2023: Potentialabschätzung zur biologischen Vielfalt in Freiflächen-Photovoltaikanlagen in Stadt und Landkreis Landshut
Freiflächen-Photovoltaikanlagen können bei geeignetem Grünlandmanagement einen substantiellen Beitrag zur biologischen Vielfalt in unserer Landschaft leisten. Im Zuge von Genehmigungsverfahren wird im Allgemeinen eine Entwicklung der Anlagen hin zu arten- und blütenreichen Grünlandstandorten angenommen, was u.a. zu einer Reduktion der mit der Errichtung festgesetzten Ausgleichsmaßnahmen führt.
Im Rahmen eines Citizen-Science-Projekts des LBV Landshut wurde in den Jahren 2021/2022 das naturschutzfachliche Potential von Freiflächen-Photovoltaikanlagen in Stadt und Landkreis Landshut bewertet. Die Ergebnisse dieser Untersuchung haben wir jetzt (endlich!) zusammengestellt. Sie zeigen: Das von den Planern prognostizierte Entwicklungsziel arten- und blütenreicher Modulflächen wird in den meisten Fällen nicht erreicht.
15.01.2023: Ornithologischer Wochenrückblick (02.01. bis 08.01.2023)
Die Zahl der vom Isarstau Altheim gemeldeten Zwergscharben lag in dieser Woche nur noch bei maximal 3 Tieren. Zusätzlich gab es dort zum wiederholten Mal einen Mittelsäger (07.01.), eine Samtente (08.01.) sowie 2 Eisenten (08.01.), die offensichtlich einen kurzen Abstecher vom Isarstau Niederaichbach hierher gemacht haben. +++ Ansonsten hielten sich die beiden Eisenten durchgehend am Isarstau Niederaichbach auf, von dem zudem am 06.01. ein Rothalstaucher gemeldet wurde. +++ Am Echinger Stausee weiterhin bis zu 11 Singschwäne, auch hier ein Mittelsäger (08.01.) und immer wieder mal einzelne Flussuferläufer. +++ Am Moosburger Stausee nochmals zunehmende Schwimmvogelzahlen mit jetzt über 1600 Tafelenten (08.01.) . Außerdem weiterhin 2 Bergenten und eine Samtente (beide Arten am 07.01 und am 08.01.). Ein Teil der ebenfalls am 08.01 dort beobachteten 9 Blässgänse war vorher bereits vom Echinger Stausee gemeldet worden. +++ Im Landshuter Stadtgebiet hat die Zahl der Pfeifenten mit 112 Ind. am 04.01. ihren bislang höchsten Wert dieses Winters erreicht. Der Gesamtbestand im Raum Landshut dürfte für diese Art damit aktuell bei mindestens 400 Tieren liegen. Ziemlich ordentlich, oder?
13.01.2023: Geburtenkontrolle bei Gänsen
Zur Reduzierung des Gänsebestandes in Bayern hat das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten nun für Graugans, Kanadagans und Nilgans landesweit eine sogenannte „Gelegebehandlung“ zugelassen (Schreiben an den LBV-Landesverband vom 23.12.2022). Dabei werden die Eier der Gänse angestochen, falls das Gelege noch nicht länger als 14 Tage bebrütet wurde. Eine entsprechende Genehmigung ist bei der zuständigen Jagdbehörde zu beantragen und zu begründen. Genehmigungsvoraussetzung ist das Vorliegen einer Schulung der behandelnden Person durch die Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL), eine tierschutzgerechte Behandlung sowie die Zustimmung des Inhabers des Jagdreviers.
Die Umsetzung dieser Regelung im Raum Landshut hat aus unserer Sicht das Potential zu nicht unerheblichen Konflikten mit naturschutzfachlichen Zielsetzungen (Erfordernis der Befreiung von der Schutzgebietsverordnung im NSG „Vogelfreistätte Mittlere Isarstauseen“, Beeinträchtigung des Brutgeschehens geschützter Arten beim Betreten von Inseln und Buhnen in den Stauseen und Staustufen). Wir werden zu diesen Fragen die zuständigen Jagd- und Naturschutzbehörden um Klärung bitten.
02.01.2023: Ornithologischer Wochenrückblick (26.12.2022 bis 01.01.2023)
Die Schwimmvogelzahlen am Moosburger Stausee haben zum Jahreswechsel noch einmal überraschend stark zugelegt, mit beispielsweise 3.900 Blässhühnern und 3.300 Reiherenten (01.01.). Fast 10.000 Vögel dürften dort momentan herumschwimmen, vielleicht am Neujahrstag auch nur kurzfristig zusammengescheucht von dieser unsäglichen Sylvester-Ballerei. Bemerkenswert sind hier für diese Jaherszeit auch Ansammlungen von über 200 Kolbenenten, außerdem wurden die ganze Woch über ein bis 2 Bergenten gemeldet, letztmalig am 26.12. eine Samtente sowie vom 26.12. bis 28.12. ein Mittelsäger. +++ Ein weiterer Mittelsäger hielt sich wenige Tage später (01.01.) im Bereich des Echinger Stausees auf, an dem im Wochenverlauf bis zu 13 Singschwäne (27.12.) zu sehen waren. +++ Auch vom Isarstau Altheim liegt ein Nachweis eines Mittelsägers vor (28.12.), dazu zwei Beobachtungen eines überwinternden Flussuferläufers (29.12. und 30.12.) sowie einer Samtente am 29.12.2022. Bei den Zwergscharben schaut es nun tatächlich so aus, als ob der 9er-Trupp nicht mehr vollständig anwesend bzw. am Leben wäre. Nur noch max. 8 Tiere wurden im Wochenverlauf gezählt. Ein Hinweis auf die in diesem Gebiet stattfindende Kormoran-Bejagung sei an dieser Stelle erlaubt. +++ Am Isarstau Niederaichbach gibt es weiterhin einen Ohrentaucher zu sehen, bis zu 2 Eisenten (28.12.) sowie am 27.12. einen Trupp mit 7 Blässgänsen. +++ Berichtenswert sind zudem große Ansammlungen von Bluthänflingen im Bereich Tiefenbach/Kumhausen (mind. 700 Ind. am 29.12.) sowie Feststellungen einzelner Feldlerchen bei Schweinbach (31.12.) bzw. Weng (01.01.). Schon Frühling?
28.12.2022: Ornithologischer Wochenrückblick (19.12. bis 25.12.2022)
Obwohl sich an den Mittleren Isarstauseen durchaus allerhand Kormorane aufhalten, waren bei der Dezember-Schlafplatzzählung (erstmals seit 30 Jahren) alle Schlafplätze verwaist, auch die in der Vergangenheit immer wieder mal besetzten Ersatzschlafplätze am Einlauf des Echinger Stausees bzw. bei Schloßberg. Die Ursache dafür ist unklar. +++ Während am Moosburger Stausee die Zahl der Pfeifenten mit 290 Ind. einen neuen vorläufigen Höchstwert erreichte, dümpelt die Landshuter Flutmuldenpopulation mit bislang kaum über 40 Ind. noch ziemlich dahin. +++ Am Echinger Stausee ist die Zahl der Singschwäne mittlerweile auf 10 Ind. angestiegen (ab dem 23.12.) und am Isarstau Altheim wurden im Wochenverlauf erneut 2 Ohrentaucher (19.12.) sowie eine Samtente (19.12., 24.12.) beobachtet. Von der Zwergscharbe ging dagegen nur eine Einzelmeldung eines einzelnen Vogels ein (19.12.), was hinsichtlich des Verbleibs unseres 9er-Trupps aber nicht überbewertet werden sollte. +++ Ein bereits am 17.12. am Moosburger Stausee festgestellter Prachttaucher wurde bis zum 24.12. nahezu täglich gemeldet, außerdem gingen erneut Nachweise einer Samtente (20.12., 22.12., 25.12.) sowie von 2 Bergenten ein (24.12., 25.12.). +++ Und dann gab’s noch einen Merlin, am 19.12. nördlich von Ergolding.
20.12.2022: Ornithologischer Wochenrückblick (12.12. bis 18.12.2022)
Die Zahl der Schwimmvögel an den Landshuter Stauseen und Staustufen ist gegenüber dem Vormonat zwar nahezu unverändert geblieben, artspezifisch und zwischen den einzelnen Gewässern gab es jedoch erhebliche Veränderungen. So nahm die Zahl der Vögel am Echinger Stausee um fast 3000 Tiere ab, während sie an allen anderen Seen zum Teil deutlich anstieg. Über 8000 Wasservögel halten sich derzeit alleine am Moosburger Stausee auf! Starke Zuwächse gab es bei Reiherente (3.700) und Tafelente (1.600), zudem haben auch mehrere weniger häufige Arten wie die Schellente aufgrund der zur Wochenmitte einsetzenden winterlichen Witterung signifikant zugelegt - mit jetzt mindestens 200 Tieren. +++ Der Wintereinbruch hat zudem eine ganze Reihe „attraktiver“ Arten zu uns gebracht: Bis zu 4 Zwergsäger (Echinger Stausee, 18.12.), eine Bergente (Moosburger Stausee, 18.12.), mehrere Ohrentaucher (2 Ind. am Isarstau Altheim und 1 Ind. am Isarstau Niederaichbach, jeweils ab dem 17.12.) sowie 2 Samtenten (Isarstau Altheim ab dem 17.12. und Moosburger Stausee ab dem 18.12.). +++ Weiterhin anwesend sind zudem eine Eisente am Isarstau Niederaichbach (seit 08.12.) und mindestens ein Mittelsäger, der mehrmals an den beiden Staustufen unterhalb Landshuts beobachtet wurde. +++ Die Zahl der Singschwäne ist im Wochenverlauf auf 10 Ind. angestiegen (Echinger Stausee, 18.12.) und am Isarstau Altheim harren immer noch 9 Zwergscharben aus (17.12.). +++ Jahreszeitlich eher ungewöhnlich sind Beobachtungen einer Mönchsgrasmücke bei Eching (12.12.), eines Hausrotschwanzes bei Ahrein (14.12.) sowie jeweils eines Flussuferläufers am 17.12. (Isarstau Altheim) bzw. 18.12. (Isarstau Niederaichbach). +++ Aus dem Isarmoos liegen vom 18.12. zwei Sichtungen eines Merlins vor (Unterwattenbach Moos und Wenger Moos) und am 17.12. gab es am Echinger Stausee eine Rohrdommel zu bewundern.
17.12.2022. Ornithologischer Wochenrückblick (05.12. bis 11.12.2022)
Ob unsere 9 Zwergscharben immer noch in voller Besetzung am Isarstau Altheim anwesend sind bleibt vorerst unklar. Jedenfalls wurden in dieser Woche nur maximal 5 Ind. gemeldet (07.12.). +++ Am Isarstau Niederaichbach wurde am 08.12. eine erste Eisente beobachtet sowie am 10.12. 3 Singschwäne und 2 Mittelsäger. +++ Außerdem gab’s am 08.12. bei Unterwattenbach einen Merlin, am 10.12.eine Zwergschnepfe bei Grießenbach und am Moosburger Stausee unter weiterhin enormen Großmöwen-Ansammlungen bis zu 15 Heringsmöwen (06.12.).
13.12.2022: Ornithologischer Wochenrückblick (28.11. bis 04.12.2022)
Am Moosburger Stausee übernachten weiterhin regelmäßig um die 1000 Großmöwen, darunter in dieser Woche maximal 8 Heringsmöwen
(03.12.). Tagsüber frisst sich die ganze Bande ihren Bauch auf den Kompost-Halden des Umweltbetriebs Wurzer bei Berglern voll. +++ Am Isarstau Altheim wurde am 03.12. ein erster
Prachttaucher beobachtet und außerdem halten sich dort immer noch bis zu 9 Zwergscharben auf. +++ Auch Kraniche ziehen immer noch durch,
darunter mehr als 100 Ind. über Furth (29.11.).
09.12.2022: EU-Kommission schwächt mit neuer Verordnung gezielt den Natur- und Artenschutz
Durch eine aktuell von der EU-Kommission vorgeschlagene „Verordnung des Rates zur Festlegung eines Rahmens für einen beschleunigten Ausbau der Nutzung erneuerbarer Energien“ (EU-Kommission 2022) droht die Abschaffung einer ergebnisoffenen Schutzgüterabwägung in Bezug auf Vorschriften der EU-Wasserrahmen-Richtlinie, der EU-Vogelschutz-Richtlinie und der FFH-Richtlinie.
Bau, Planung und Betrieb von Anlagen und Einrichtungen zur Erzeugung von Energie aus erneuerbaren Quellen sowie ihr Netzanschluss, das betreffende Netz selbst und die Speicheranlagen werden demzufolge als im „überwiegenden öffentlichen Interesse“ liegend definiert und bei Abwägungsprozessen in Genehmigungsverfahren über bisher geltende naturschutzfachliche Schutzgüter gestellt.
Für den europäischen Naturschutz ist dies ein Dammbruch, bei dem u.a. der bislang geltende Individuenschutz für gefährdete Arten faktisch abgeschafft wird. Die EU-Kommission schwenkt damit auf die auf nationaler Ebene durch die deutsche Bundesregierung bereits erfolgte Aufweichung von Naturschutz-Standards ein, sie steht damit allerdings im Widerspruch zur bisher eindeutigen, wiederholten Rechtsprechung des EuGHs. Dieser hatte zuletzt im Urteil von 04. März 2021 den durch das europäische Naturschutzrecht bestehenden Individuenschutz betont und einem Abheben auf Populationen eine klare Absage erteilt.
02.12.2022: Ornithologischer Wochenrückblick (21.11. bis 27.11.2022)
Am Moosburger Stausee wurden im Wochenverlauf mehrfach große Schlafplatzansammlungen von Großmöwen gemeldet, mit teilweise über 1000 Tieren, darunter über 20 Heringsmöwen sowie am 24.11. eine Mantelmöwe. Außerdem hielten sich dort im Zeitraum vom 24.11. bis zum 27.11. 4 Blässgänse auf. +++ Auch in dieser Saison scheinen wieder Flussuferläufer bei uns überwintern zu wollen: Entsprechende Beobachtungen gingen vom Isarstau Altheim und vom Echinger Stausee ein. +++ Der Durchzug von Kranichen kam auch diese Woche noch nicht zu einem Ende und erreicht am 25.11 mit bis zu 800 Ind. über Landshut einen weiteren Höchstwert. +++ Keine Veränderungen bei den Zwergscharben am Isarstau Altheim.
01.10.2022: 40 Jahre Naturschutzgebiet „Vogelfreistätte Mittlere Isarstauseen“: (K)ein Grund zum Feiern?
Am 23.09.1982 wurden die Mittleren Isarstauseen vom Bayerischen Umweltministerium unter Naturschutz gestellt. Das 570 Hektar große Schutzgebiet umfasst neben den beiden Stauseen bei Moosburg und Eching einen etwa acht Kilometer langen Abschnitt der Isar sowie größere Bereiche des Isarauwaldes.
Zum 40. Jahrestag dieser Schutzgebietsausweisung zieht der LBV Bilanz.
Was unterscheidet eine Sumpfmeise von einer Weidenmeise oder einen Fitis von einen Zilpzalp?
Noch ist es schwer, den dringend notwendigen Wandel in der EU-Landwirtschaftspolitik gegen die Agrarlobby voranzutreiben. Auch wenn nicht nur Studien den Artenschwund und die Folgen der Intensivlandwirtschaft belegen, sondern jedermann mittlerweile die Veränderungen spürt, leugnet sie weiterhin die Zusammenhänge. Ein neues Fördermodell könnte den Durchbruch bringen.
Vielen Verbrauchern scheint der Zusammenhang kaum bewusst zu sein, dass sich unsere heutigen Ernährungsgewohnheiten massiv auf die Vielfalt von Arten und Lebensräumen, insbesondere in unserer Kulturlandschaft auswirken.
Die wichtigsten Merkmale, um Vögel zu bestimmen. Meist braucht man mehrere Merkmale, um eine Art eindeutig festzulegen.
Vögel am Futterhaus und im Garten sicher erkennen und richtig bestimmen. Bei uns finden Sie alle Informationen, die Sie dafür brauchen. Wir haben Ihnen die Steckbriefe und Stimmen der 25 häufigsten Wintervögel zusammengestellt.
Vielen Verbrauchern scheint der Zusammenhang kaum bewusst zu sein, dass sich unsere heutigen Ernährungsgewohnheiten massiv auf die Vielfalt von Arten und Lebensräumen, insbesondere in unserer Kulturlandschaft auswirken.