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Aktuelles +++ Termine +++ Standpunkte

Sonntag, 01.10.2023: Zum Aktionstag EUROPEAN BIRDWATCH: Vogelkundliche Wanderung an den Echinger Stausee; Treffpunkt: 10:00 Uhr in Eching

26.09.2023: Auch letzte Woche wurde in Bayern wieder ein Quadratkilometer freie Landschaft überbaut - und weiterhin sind Stadt und Landkreis Landshut beim Flächenverbrauch ganz vorne mit dabei. Bau- und Gewerbegebiete wuchern an allen Ecken und Enden, der Druck auf die freie Landschaft, auf Schutzgebiete und auf störungsempfindliche Arten steigt kontinuierlich an. Und: Heute leben etwa 180.000 Menschen mehr auf unserem Planeten als gestern.

25.09.2023: Integriertes städtebauliche Entwicklungskonzept (ISEK) und Gemeindeentwicklungskonzept (GEK) der Gemeinde Eching

Nebenstehend unsere Stellungnahme zum oben genannten Verfahren.

Stellungnahme-LBV-Eching-Gemeindeentwick
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25.09.2023: Ornithologischer Wochenbericht (18.09. bis 24.09.2023)

Art / Artengruppe Anzahl

Zeitraum

Ort Bemerkung
Goldregenpfeifer 1 24.09. Aign Zugplanbeobachtung
Heidelerche 1 23.09. Aign  Zugplanbeobachtung
Kleines Sumpfhuhn 1 21.09. Echinger Stausee K1
Knutt 1 19.09. Echinger Stausee K1
Wiedehopf 1 23.09. Bodenkirchen  
Zwergscharbe  bis zu 26 18.09. bis 24.09. Isarstau Altheim  

24.09.2023: Biotopflegeaktionen im Oktober/November

Bitte schon mal vormerken: Auf folgenden Biotopflächen stehen in diesem Jahr noch Mähaktionen an (Herbstmahd bzw. 2.-Mahd): Torfstiche, Kalteller Berg, Sempter Heide, Süddamm Eching, Uppenborndamm Süd, Uppenborndamm Nord, Referenzfläche A92. Wer Zeit und Lust hat: bitte bei Franz Riedl melden. Außerdem werden noch die Streuobstfläche am Kalteller Berg, die Hüttenkofener Heide und unsere Feuchtwiese bei Unterwattenbach gemäht, hier allerdings durch einen Vertragslandwirt. 

22.09.2023: Windkraft-Konzentrationszonen im Markt Essenbach

Mit der Vorgehensweise bei der Ausweisung von Flächen für Windkraft-Energieanlagen im Bereich des Marktes Essenbach sind wir nicht einverstanden.

Stellungnahme-LBV-Essenbach-FNP-7.pdf
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22.09.2023: Ornithologischer Wochenbericht (11.09. bis 17.09.2023)

Art / Artengruppe Anzahl

Zeitraum

Ort Bemerkung
Grauammer 9 17.09. Käufelkofen  im Trupp
Kiebitzregenpfeifer 1 11.09. Moosburger Stausee  
Kleines Sumpfhuhn 1 17.09. Echinger Stausee K1
Raubseeschwalbe 2 15.09. Echinger Stausee  
Schwimmvögel (gesamt) 12.116 15.09. Moosburger Stausee + Echinger Stausee + Isarstau Altheim + Isarstau Niederaichbach Wasservogelzählung; vergleichsweise geringer Wert für September; Einzeldaten: 3.551 / 3.103 / 4.234 / 1.228
Ziegenmelker 1 16.09. Bayerbach  
Zwergscharbe 9 bis 21 11.09. bis 16.09. Isarstau Altheim  

21.09.2023: EuGH-Urteil: Auch Bayern muss in FFH-Schutzgebieten deutlich nachlegen

Deutschland hat bei seinen Fauna-Flora-Habitat-Schutzgebieten gegen EU-Naturschutzrecht verstoßen – so lautet das heutige Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH), nachdem die Europäische Kommission im Zuge eines Vertragsverletzungsverfahrens geklagt hatte. Jetzt muss Deutschland bei einem Teil seiner FFH-Gebiete nachbessern, sonst drohen empfindliche Strafzahlungen. Der LBV begrüßt diese Entscheidung, weil klare Defizite benannt wurden, die es nun auch in Bayern zu beheben gilt.

     Dazu der LBV-Landesfachbeauftragte für Naturschutz, Dr. Andreas von Lindeiner: “Unverbindlich, unkonkret und unzureichend – nachdem Deutschland in den vergangenen Jahrzehnten bei der Umsetzung der FFH-Richtlinie in seinen Schutzgebieten geschlampt hat, bestätigt das heutige Urteil, was man in den Schutzgebieten selbst schon sieht: Nur 25 Prozent der Arten und 30 Prozent der Lebensraumtypen befinden sich derzeit in einem günstigen Erhaltungszustand. Es ist die letzte Mahnung an Bund und Länder, FFH-Gebiete nicht nur auszuweisen, sondern konkret zu schützen – sonst drohen Strafzahlungen. Der besorgniserregend schlechte Zustand vieler Gebiete unterstreicht den dringenden Handlungsbedarf. Auch Bayern muss jetzt dringend nachlegen.” Die EU-Kommission führt als explizites Beispiel an, dass bei zahlreichen Gebieten in Bayern, in denen der Lebensraumtyp 6510 „Magere Flachland-Mähwiesen“, also die wichtigen artenreichen Blumenwiesen, vorkommt, die Erhaltungsziele sehr allgemein und ohne Angabe quantitativer oder messbarer Elemente bestimmt würden.

     Der LBV fordert die bayerische Staatsregierung auf, für die Schutzgebiete verbindliche und gebietsspezifische Erhaltungs- und Entwicklungsziele festzulegen, ein aktives Management zu beginnen sowie ein transparentes Monitoring zu etablieren, damit der Schutz der Lebensräume und Arten mindestens regional messbar wird. So sieht es auch die EU-Biodiversitätsstrategie vor. Darüber hinaus gelte es, zusätzliche, ökologisch hochwertige Flächen als Schutzgebiete auszuweisen und die Gebiete besser miteinander zu verbinden.

14.09.2023: Ornithologischer Wochenbericht 04.09. bis 10.09.2023)

Art / Artengruppe Anzahl

Zeitraum

Ort Bemerkung
Bienenfresser ca. 60 10.09. Unterwattenbach  
Mauersegler > 3 07.09. Geisenhausen Spätbrut
Nachtreiher 1 05.09. Isarstau Altheim K1
Pirol 1 10.09. Landshut-Mitterwöhr spätes Datum; nur 0,17 % aller Pirol-Meldungen stammen aus der 36.KW 
Seidenreiher 1 04.09. Echinger Stausee  
Sperlingskauz 1 09.09. Nördlicher Landkreis  
Wendehals 1 10.09. Wurmsham  
Zwergscharbe 15 bis 20 05.09. bis 10.09. Isarstau Altheim  

04.09.2023: Ornithologischer Wochenbericht (28.08. bis 03.09.2023)

Art / Artengruppe Anzahl

Zeitraum

Ort Bemerkung
Bienenfresser 9 01.09. Unterwattenbach  
Fischadler 2 03.09. Echinger Stausee  
Heidelerche 1 02.09. Bayerbach  
Nachtreiher 1 31.08. Isarstau Altheim K1
Nachtreiher >2 02.09. Landshut-Zentrum in südliche Richtung überfliegend

Ortolan

1 02.09. Wurmsham  
Raubseeschwalbe 1 30.08. Isarstau Altheim  
Raubseeschwalbe 4 01.09. Echinger Stausee  
Seidenreiher 1 29.08. bis 31.08. Isarstau Altheim  
Seidenreiher 1 01.09. und 03.09. Echinger Stausee  
Steppenweihe 1 03.09. Unterwattenbach K1
Wiedehopf 1 30.08. Adlkofen  
Zwergscharbe 1 bis 6 01.09. bis 03.09. Echinger Stausee maximal 6 Ind. am 01.09.
Zwergscharbe 17 bis 28 28.08. bis 03.09. Isarstau Altheim erstmals 28 Ind. am 03.09.

03.09.2023: Erste Erkenntnisse zu den Auswirkungen von Offshore-Windkraftanlagen auf Zugvögel

Die Auswirkungen eines großflächigen Windkraft-Ausbaus auf den europäischen Vogelzug (Summationswirkung) spielen im Zuge einzelner Genehmigungsverfahren bislang keine Rolle. So ist bislang völlig unklar, welche Folgen für die europäischen Vogelbestände zu erwarten sind, wenn alljährlich mehrere Hundert Millionen europäische Zugvögel auf ihren Zugwegen zwischen Brutgebieten und Überwinterungsgebieten auf mehrere 10.000 deutsche Windkraft-Großanlagen treffen. Weder an Land, noch in den großen Offshore-Windparks in Nord- und Ostsee, über die beispielsweise der gesamte skandinavische Vogelzug auf breiter Front verläuft. Entsprechende Untersuchungen bzw. Modellierungen mahnen wir seit Langem an.

 

Ein kürzlich in der Fachzeitschrift „Scientific Reports“ veröffentlichter Beitrag zeigt nun beispielhaft an Seetauchern auf, wie dramatisch die Folgen von Offshore-Windkraftanlagen sein können: Aus der unmittelbaren Umgebung der Windparks verschwanden die Vögel fast vollständig, sodass sich große Lücken in der Verbreitung zeigten. Noch in eimem Umkreis von 10 Kilometern ist der Bestand an Seetauchern um 54 Prozent zurückgegangen, die Gesamtpopulation ist um 29 Prozent gesunken. Die Untersuchungen erfolgten im Bereich von zwölf Offshore-Windparks, darunter BARD/Austerngrund, Dan Tysk, Butendiek, Helgoland und nördlich von Borkum.

28.08.2023: Fotowettbewerb zu NATURA-2000-Schutzgebieten im Landshuter Stadtgebiet

Eine der größten Errungenschaften der Europäischen Union ist zweifellos das Schutzgebietssystem NATURA 2000, welches ein gesamteuropäisches Netzwerk von mehreren Tausend Schutzgebieten der FFH-Richtlinie sowie der EU-Vogelschutzrichtlinie umfasst. Gewissermaßen das „Tafelsilber“ des europäischen Naturschutzes. Um die im Stadtgebiet von Landshut liegenden NATURA-2000-Gebiete einer breiteren Öffentlichkeit bekannt zu machen, führt die Ortsgruppe Landshut des BUND Naturschutz aktuell einen Fotowettbewerb durch, bei dem Aufnahmen aus den drei Landshuter Schutzgebieten prämiert werden. Es sind dies der Klötzlmühlbach, die Isarauen und der ehemalige Standortübungsplatz mit Isarleite.

Einsendeschluss ist der 24.09.2023. Und alles was man dazu sonst noch wissen muss, findet ihr in der nebenstehenden PDF-Datei. Wir wünschen viel Erfolg!

Fotowettbewerb NATURA 2000.pdf
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27.08.2023: Ornithologischer Wochenbericht (20.08. bis 27.08.2023)

Art / Artengruppe Anzahl

Zeitraum

Ort Bemerkung
Bienenfresser 20 21.08. Mirskofen  
Bienenfresser 5 25.08. Münchnerau  
Brachpieper 1 25.08. Weng  

Brachpieper

2 26.08. Altheim  
Fischadler 1 21.08. bis 24.08. Isarstau Altheim  
Fischadler 1 24.08. Echinger Stausee  beringt
Moorente 2 21.08. Echinger Stausee  
Raubseeschwalbe 3 22.08. Echinger Stausee  2 ad., 1 K1
Rohrdommel 1 21.08. Echinger Stausee  
Seidenreiher 1 24.08. und 26.08. Isarstau Altheim  
Steinwälzer 2 23.08. Echinger Stausee  
Zwergscharbe 1 bis 6 22.08. bis 25.08. Echinger Stausee maximal jeweils 6 Ind. am 22.08. und 24.08.
Zwergscharbe 13 bis 21 21.08. bis 26.08. Isarstau Altheim jeweils 21 Ind. am 21.08., 23.08. und 26.08.

24.08.2023: Ornithologischer Wochenbericht (14.08. bis 20.08.2023)

Art / Artengruppe Anzahl

Zeitraum

Ort Bemerkung
Bienenfresser 35 15.08. Unterwattenbacher Moos  
Fischadler 1 17.08. Isarstau Altheim  
Fischadler 1 19.08. Haselfurth  
Kleines Sumpfhuhn 1 20.08. Echinger Stausee  
Nachtreiher 1 15.08. Isarstau Niederaichbach  
Raubseeschwalbe 2 20.08. Isarstau Altheim  
Seidenreiher 1 18.08. bis 20.08. Isarstau Altheim  
Weihe unbestimmt 1 18.08. Essenbach Steppen- oder Wiesenweihe; K1
Zwergdommel 1 17.08. Echinger Stausee K1
Zwergscharbe 1 bis 3 19.08. bis 20.08. Echinger Stausee maximal 3 Ind. am 19.08.
Zwergscharbe 4 bis 14 14.08 bis 20.08. Isarstau Altheim jeweils 14 Ind. am 19.08. und 20.08.

22.08.2023: Heißluftballons räumen erneut das Vogelschutzgebiet am Echinger Stausee ab

Am vergangenen Sonntag haben zum wiederholten Mal tieffliegende Heißluftballons die am Echinger Stausee rastenden Wasservögel in Panik versetzt. Die Störung war derart intensiv, dass ein Teil der Tiere aus dem Schutzgebiet geflüchtet und anschließend auch nicht mehr zurückgekehrt ist.

 

Da Ballonfahrten, die oft kilometerweit in nur geringen Höhen über Grund erfolgen, nach unserer Auffassung nicht mit den Bestimmungen des Luftverkehrsgesetztes vereinbar sind, bitten wir bei entsprechenden Beobachtungen um eine Fotodokumentation. Beispielsweise durch regelmäßige Aufnahmen im Abstand von wenigen Minuten. Und bitte auch das Kennzeichen des Ballons notieren. Vielleicht können wir ja damit diesem rücksichtslosen Treiben endlich ein Ende setzen.

 

Grundsätzlich ist es ohnehin ein Unding, dass für Ballonstarts keine Mindestabstände zu international oder national bedeutsamen Vogelrastgebieten vorgeschrieben sind.


13.08.2023: Ornithologischer Wochenbericht (07.08. bis 13.08.2023)

Art / Artengruppe Anzahl

Zeitraum

Ort Bemerkung
Austernfischer 1 07.08. Echinger Stausee  
Bienenfresser 7 09.08. Landshut Stadtgebiet überfliegend
Raubseeschwalbe 1 11.08. Echinger Stausee  
Reiherente   08.08. Echinger Stausee 1 Ind. mit Schnabelmarkierung "2N", markiert am 17.07.2022 in Tschechien
Seidenreiher 1 07.08. Isarstau Altheim  
Seidenreiher 2 11.08. Isarstau Altheim  
Zwergscharbe 2 bis 4 07.08 bis 13.08. Isarstau Altheim  max. 4 Ind. am 13.08.

10.08.2023: Mehrere 1000 Schwimmvögel fehlen

Am Moosburger Stausee fehlen aktuell drei Viertel der üblicherweise im August hier rastenden Wasservögel. Während der August-Mittelwert der letzten 10 Jahre bei rund 5900 Tieren liegt (Schwankungsbereich +- 1000), wurden bei der aktuellen Zählung gerade mal 1422 Vögel erfasst. Eine Erklärung haben wir für diesen Einbruch bislang nicht, denkbar wäre ein jahreszeitlich verzögerter Zuzug aufgrund der ausgeprochen nasskalten Witterung im Frühjahr (verpäteter Brutbeginn bzw. hohe Quote an Ersatzgelegen). Wir werden sehen.

 

Auch an den anderen Stauseen und Staustufen im Raum LA zeigt sich der Schwimmvogelbestand aktuell (noch?) sehr schwach. Die Gesamtzahl für alle vier Zählgebiete liegt mit nur rund 7.500 Tieren deutlich unter den für August üblichen Werten. Es fehlen bislang insbesondere Tafel-, Reiher- und Kolbenenten.


06.08.2023: Ornithologischer Wochenbericht (31.07. bis 06.08.2023)

Art / Artengruppe Anzahl

Zeitraum

Ort Bemerkung
Flussregenpfeifer   01.08. Isarabbruch Bruckberg 3 Brutpaare mit insgesamt 9 juv.; nicht schlecht!
Haubentaucher   31.07. Isarstau Altheim 22 Brutpaare auf Wasserpflanzenteppich
Raubseeschwalbe 3 05.08. Echinger Stausee  
Sanderling 1 05.08. bis 06.08. Echinger Stausee ad.
Schnatterente 729 06.08. Echinger Stausee starker Bestandsanstieg innerhalb der letzten drei Wochen
Seidenreiher 1 01.08. Echinger Stausee  
Seidenreiher 1 06.08. Echinger Stausee  
Sichelstrandläufer 1 05.08. Echinger Stausee  ad.; erster Wegzug-Nachweis 2023
Trauerschnäpper 1 05.08. Altheim Beginn des Wegzugs
Zwergscharbe 1 bis 6 03.08 bis 06.08. Echinger Stausee  max. 6 Ind. am 06.08.

02.08.2023: Anhörungs- und Genehmigungsverfahren für Freiflächen-Solaranlagen künftig nicht mehr erforderlich

Erneut ziemlich schlechte Nachrichten für den Natur- und Artenschutzschutz, insbesondere für bedrohte Agrarvogelarten wie Kiebitz und Feldlerche. Und erneut in Zusammenhang mit der Beschleunigung des Ausbaus erneuerbarer Energien: Entlang eines Korridors von beidseitig 200 Metern entlang von Autobahnen und Bahnstrecken (sog. "Privilegierte Bereiche") sind Freiflächen-Solaranlagen seit dem 01.08.2023 nur noch anzeigepflichtig, die bisherige Genehmigungspflicht entfällt. Da keine "Anhörung der Träger öffentlicher Belange" mehr stattfindet, sind Naturschutzbehörden und Naturschutzverbände formal nicht mehr beteiligt. Naturschutzfachliche Aspekte wie artenschutzrechtliche Prüfungen oder Ausgleichsmaßnahmen dürften damit wohl komplett ausgehebelt sein.

01.08.2023: Ornithologischer Wochenbericht (24.07. bis 30.07.2023)

Art / Artengruppe Anzahl

Zeitraum

Ort Bemerkung
Flussseeschwalbe   27.07. Echinger Stausee  4 Brutpaare mit 10 flüggen juv.; Brutsaison beendet
Flussseeschwalbe   28.07. Kiesabbau Aquapark  22 Brutpaare mit bislang 21 flüggen juv.
Flussregenpfeifer   27.07. Isarabbruch Bruckberg alles okay bei den 3 Brutpaaren
Schwarzkehlchen 4 29.07. Altfraunhofen 1M mit 3K1; vermutlich hier erbrütet
Weißbart-Seeschwalbe 1 24.07. Echinger Stausee  
Wiesenweihe   30.07. Nördlicher Landkreis LA alles okay beim Brutpaar im Getreidefeld
Zwergdommel 1 29.07. Gerzen  
Zwergscharbe 1 27.07. Echinger Stausee  

30.07.2023: Paul Riederer und das Ende der Wasservogeljagd am Echinger Stausee

Heute fand am Landshuter Truppenübungsplatz eine Gedenkveranstaltung des BUND Naturschutz für Paul Riederer statt, der am 21.05.2023 im Alter von 93 Jahren verstorben ist. Riederer war langjähriger Kreisgruppenvorsitzender des BN Landshut und mehr als 50 Jahre lang auch Mitglied im LBV. Im Rahmen der heutigen Gedenkveranstaltung, zu der zahlreiche Gäste aus Naturschutz, Verwaltung und Politik aus ganz Bayern gekommen waren, wurden Riederers zahllose Verdienste für den Naturschutz gewürdigt. In diesem Zusammenhang wollen wir an Folgendes erinnern: 

 

Im Herbst 1982 war die Enttäuschung bei den Landshuter Natur- und Vogelschützern groß, weil im neu geschaffenen Naturschutzgebiet „Vogelfreistätte Mittlere Isarstauseen“ die Jagd auf Wasservögel weiterhin erlaubt blieb. Es erfolgte daraufhin eine mehr als 10 Jahre andauernde, teils heftig geführte Auseinandersetzung bzw. Kampagne von Seiten des Naturschutzes, um diesen Zustand zu ändern. Allerdings vergeblich: Diskussionsveranstaltungen, Unterschriftensammlungen, intensive Pressearbeit, Leserbrief-Kampagnen und unzählige Besprechungen mit Vogel- und Jagdexperten, Naturschutz- und Jagdbehörden bis hinauf in die Ministerien blieben erfolglos. Das angestrebte Verbot der Wasservogeljagd scheiterte letztlich an einer scheinbar unauflöslichen Pattsituation zwischen Umwelt- und Landwirtschaftsministerium. So blieb bis Mitte der 1990er Jahre alles beim Alten. Die Wende brachte dann Paul Riederer der in seiner für ihn typischen, direkten Art den damaligen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber im Rahmen eines Wahlkampfauftritts in Ergolding kurzerhand mit dem Problem konfrontierte. Stoiber nahm sich der Angelegenheit an und dann ging plötzlich alles ganz schnell: Innerhalb weniger Monate wurde die Verordnung korrigiert und die Vogeljagd im Schutzgebiet war Geschichte. Paul Riederer hat also nicht nur am Landshuter Truppenübungsplatz seine Spuren hinterlassen, sondern auch an den Mittleren Isarstauseen, dem zweiten Naturschutzgebiet im Raum Landshut.

 

25.07.2023: Rettung für Wiesenweihen-Nachwuchs

Foto: Stefan Deinzer (LBV-Archiv)
Foto: Stefan Deinzer (LBV-Archiv)

Die Wiesenweihe, eine nicht nur sehr seltene, sondern auch noch wunderschöne Vogelart, hat heuer erfolgreich im nördlichen Landkreis LA gebrütet. Es ist dies der erste sichere Brutnachweis für den Raum LA seit Jahrzehnten, ansonsten bestand lediglich in einigen wenigen Jahren Brutverdacht (letztmalig 2018).

 

Wiesenweihen brüten bevorzugt in Getreidefeldern und sind dort beim Abernten des Getreides stark gefährdet. So auch bei uns, wo in den letzten Tagen die Mähdrescher im Hochbetrieb im Einsatz waren. Passiert ist den beiden erst halbwüchsigen Jungvögeln aber nichts, weil der betroffene Landwirt rechtzeitig informiert worden war und den Nestbereich von den Arbeiten aussparte. Ein dickes Dankeschön geht in diesem Zusammenhang an Helmut Pfitzner (Entdecker) und Harry Zöllner (LBV-Wiesenweihenschutz) für ihr schnelles und erfolgreiches Handeln.


24.07.2023: Ornithologischer Wochenbericht  (17.07. bis 23.07.2023)

Art / Artengruppe Anzahl

Zeitraum

Ort Bemerkung
Bruchwasserläufer 84 22.07. Echinger Stausee  hohe Individuenzahl; Allzeit-Gebietsmaximum aber deutlich höher (über 200 Ind.)
Nachtreiher 2 22.07. Isarstau Altheim  
Raubseeschwalbe 2 17.07. Echinger Stausee  
Tafelente   23.07. Echinger Stausee 1W mit 10 juv.; für den Raum LA liegen nur sehr wenige Brutnachweise vor
Zwergdommel 1 22.07. Echinger Stausee  K1; mit hoher Wahrscheinlichkeit hier erbrütet

21.07.2023: Grundsätzliches zum Themenkomplex "Freiflächen-Photovoltaik und Naturschutz"

Aktuell steht im Raum Landshut eine Vielzahl von Genehmigungsverfahren für große Freiflächen-Photovoltaikanlagen an. Eine dazu kürzlich erstellte Liste umfasst mindestens 50 geplante Anlagen. Da es bei dem einen oder anderen Projekt zu Zielkonflikten mit naturschutzfachlichen Belangen kommt, und dazu immer wieder Anfragen bei uns eingehen: Hier eine Übersicht über die im Raum Landshut aus unserer Sicht relevanten Ausschlussgebiete, die nicht für Freiflächen-Photovoltaikanlagen zur Verfügung stehen:

  • Schutzgebiete auf europäischer Ebene (FFH-Gebiete, Vogelschutzgebiete)
  • Schutzgebiete auf nationaler Ebene (Naturschutzgebiete, Naturdenkmäler, Landschaftsschutzgebiete, Geschützte Landschaftsbestandteile)
  • Lebensräume (Brut- und Fortpflanzungsgebiete) von Arten der Roten Liste 1 oder Roten Liste 2 (z.B. Kiebitz, Großer Brachvogel)
  • Flächen der vom Bayerischen Landesamt für Umwelt (LfU) festgelegten Wiesenbrüter- und Feldvogelkulisse
  • überregional bedeutsame Rastgebiete (Vogelzug)
  • Wälder
  • regionalplanerisch festgesetzte Grünzüge

Hierzu folgende Anmerkung: Ein ausreichender, zügiger Ausbau erneuerbarer Energien durch Photovoltaikanlagen ist unter Berücksichtigung der oben aufgelisteten Ausschlussgebiete auch im Raum Landshut problemlos möglich. Großes Potential sehen wir insbesondere auf neu errichteten Gewerbe- und Wohngebäuden. Hier haben Gesetzgeber und Genehmigungsbehörden ihre rechtlichen Steuerungsmöglichkeiten (z.B. verpflichtende Vorgaben für Neubauten) noch nicht ausgeschöpft.

20.07.2023: Bislang noch alles im "Grünen Bereich" bei den Lurchis

Foto: Andreas Hartl (LBV-Archiv)
Foto: Andreas Hartl (LBV-Archiv)

Die ersten unserer diesjährigen Feuersalamder schauen allmählich so aus, wie man sich einen Feuersalamander vorstellt: Schwarz, mit gelben Flecken und Punkten. Bis zum ersten Landgang dürfte es also nicht mehr allzulange dauern.

 

Die Wasserversorgung unserer erst im vergangenen Winterhalbjahr angelegten Salamanderteiche ist weiterhin intakt, allerdings hat die Stärke der Quellschüttung aufgrund der seit geraumer Zeit ausbleibenden Niederschläge mittlerweile erheblich abgenommen. Weil dieser Quellaustritt auch in den vergangenen Jahren selbst bei langanhaltenden Trockenperioden stets aktiv geblieben ist, machen wir uns aktuell aber noch keine großen Sorgen.

 

Der Feuersalamander hat im Bereich der Gemeinden Niederaichbach / Niederviehbach sein einziges Vorkommen im Isartal zwischen München und der Mündung in die Donau. Der LBV ist hier Eigentümer eines gut drei Hektar großen Waldgebietes.


16.07.2023: Ornithologischer Wochenbericht  (10.07. bis 16.07.2023)

Art / Artengruppe Anzahl

Zeitraum

Ort Bemerkung
Brandseeschwalbe 2 16.07. Echinger Stausee  
Fischadler 1 10.07. Hofham  
Nachtreiher 0 16.07. Echinger Stausee Fehlanzeige, Brutsaison offensichtlich ohne Bruterfolg beendet
Nachtreiher 3 16.07. Grießenbacher Moos  
Schwimmvögel (gesamt) 6068 16.07. Moosburger Stausee + Echinger Stausee + Isarstau Altheim + Isarstau Niederaichbach Wasservogelzählung; vergleichsweise geringer Anstieg gegenüber dem Vormonat (4202 Ind.); Moosburger Stausee mit nur 501 Ind. extrem schwach (Vorjahr: 2272 Ind.)
Weißbart-Seeschwalbe 2 11.07. Echinger Stausee  
Wiesenweihe   16.07. Nördlicher Landkreis LA 1 BP mit 2 juv. in Getreidefeld

Juli 2023: Erste Hilfe für junge Mauersegler

Bei aufgefundenen Jungvögeln empfehlen wir grundsätzlich, die Tiere nicht mit nach Hause zu nehmen, sondern möglichst am Fundort zu belassen. Sie werden dort zumeist von ihren Eltern noch versorgt und haben im Allgemeinen deutlich größere Überlebenschancen, als bei menschlicher Aufzucht. Wir gehen beispielsweise davon aus, dass der allergrößte Teil handaufgezogener Jungvögel die ersten Tage in Freiheit nicht überlebt, da die Tiere noch völlig unselbstständig sind. 

 

Völlig anders verhält es sich dagegen bei aus dem Nest gefallenen bzw. gesprungenen jungen Mauerseglern. Zum einen werden diese von den Altvögeln grundsätzlich nicht versorgt, zum anderen ist der Mauersegler eine von ganz wenigen Vogelarten, bei der die Jungvögel mit dem Abflug vom Nest sofort selbstständig sind. Beim Fund junger Mauersegler ist also menschliche Hilfe nicht nur erfolgversprechend, sondern zwingend erforderlich!

 

Was dabei im Einzelnen zu beachten ist, lesen Sie rechts in unserer Erste-Hilfe-Datei.

Foto: Lina Schwarzmeier
Foto: Lina Schwarzmeier
Erste Hilfe für Mauersegler.pdf
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15.07.2023: Wasser für die Durstigen

"Symbolbild", tatsächlich waren alle eingesetzten Gießkannen grün ...
"Symbolbild", tatsächlich waren alle eingesetzten Gießkannen grün ...

Alles Leben leidet aktuell unter der Hitze. Auch unseren Weichholz-Anpflanzungen in der Wörter Au und der Hüttenkofener Au geht zunehmend die Puste aus. Gerade die erst im letzten Winterhalbjahr angepflanzten Schwarzpappeln und Silberweiden schauen mittlerweile ziemlich übel aus. Seit Wochenmitte laufen daher umfangreiche Wässerungsmaßnahmen. Während in der Wörther Au das kostbare Nass aus einem angrenzenden Fließgewässer geschöpft werden kann, muss es in der Hüttenkofener Au antransportiert werden. Etwa 500 Liter wurden dazu heute bei bereits am Vormittag ziemlich unangenehmen Temperaturen herangeschafft und mit Gießkannen zu den im Auwald verteilten Pflänzlingen geschleppt: jeweils 15 Liter für Schwarzpappeln und Silberweiden sowie jeweils 10 Liter für Eichen, die mit den aktuellen Bedingungen offensichtlich besser zurechtkommen.

 

In beiden Waldgebieten wollen wir den wegen des europaweit grassierenden Triebsterbens flächig zusammenbrechenden Eschenwald durch artenreiche Baumbestände mit hohen Weichholzanteilen (Pappeln, Weiden) ersetzen. Weichhölzer sind für die faunistische Vielfalt (Insekten, Vögel) äußerst bedeutsam, können sich in unseren Auwäldern aufgrund fehlender Dynamik aber nicht mehr aus eigener Kraft reproduzieren.


09.07.2023: Ornithologischer Wochenbericht (03.07. bis 09.07.2023)

Art / Artengruppe Anzahl

Zeitraum

Ort Bemerkung
Flussregenpfeifer 12 09.07. Isarabbruch Bruckberg 3 BP, 2 davon mit 2+4 juv.
Küstenseeschwalbe 1 03.07. Echinger Stausee  
Nachtreiher 3 08.07. Echinger Stausee

höchste Individuenzahl dieser Woche; von insgesamt 4 Nestern bereits 3 aufgegeben/verlassen/geplündert; Ursache unklar

Schwarzkopfmöwe 8 08.07. Echinger Stausee hohe Individuenzahl
Temminckstrandläufer 3 09.07. Echinger Stausee erster Wegzug-Nachweis 2023
Weißbart-Seeschwalbe 1 08.07. Echinger Stausee  
Zwergscharbe 1 05.07. Baggersee WAKELAKE (Wörth)  

07.07.2023 Die „Sempter Heide“ als Spenderfläche für artenreiches Samenmaterial

Aufgrund der Trockenheit und anhaltend hochsommerlicher Temperaturen ist die Samenbildung auf der "Sempter Heide" bereits weit fortgeschritten; nur ein geringer Teil der Pflanzenarten wie z.B. der Gekielte Lauch befindet sich aktuell noch in der Blüte
Aufgrund der Trockenheit und anhaltend hochsommerlicher Temperaturen ist die Samenbildung auf der "Sempter Heide" bereits weit fortgeschritten; nur ein geringer Teil der Pflanzenarten wie z.B. der Gekielte Lauch befindet sich aktuell noch in der Blüte

Im Raum Landshut gibt es zwar eine größere Anzahl botanisch hochwertiger Biotopflächen, diese sind oftmals aber räumlich stark isoliert, sodass kein genetischer Austausch zwischen den einzelnen Standorten stattfinden kann. Damit besteht die Gefahr, dass seltene Arten - die teilweise nur noch auf Einzelstandorten vorkommen - durch lokale Beeinträchtigungen komplett verloren gehen.

 

Wir halten es aus diesem Grund für zwingend erforderlich, diesem Verinselungsproblem durch den regelmäßigen Austausch von Samenmaterial bzw. die Übertragung von Mähgut zwischen den verschiedenen Biotopflächen entgegenzuwirken. Selbstverständlich nur bei Gebieten innerhalb einer biogeographischen Region (z.B. Isartal).

 

Heute haben wird durch eine Mähaktion im Naturdenkmal „Sempter Heide“ artenreiches Mähgut inclusive Samenmaterial gewonnen. Dieses wird in den nächsten Tagen auf einer naturschutzfachlich ebenfalls sehr hochwertigen „Brenne“ in der Volkmannsdorfer Isarau ausgebracht. Im Zuge der Mahd blieb zum Schutz von Kleinlebewesen und zur örtlichen pflanzlichen Reproduktion etwa die Hälfte der Fläche unbearbeitet.


04.07.2023: Artenschutz und Biotoppflege im Naturwaldgebiet Isarauen?

Im Rahmen eines mehrstündigen Ortstermins in den Isarauen bei Volkmannsdorf wurden heute Zielsetzungen und potentielle Entwicklungsszenarien für das neu eingerichtete Naturwaldgebiet zwischen München und Landshut diskutiert. In diesem rund 50 Kilometer langen Abschnitt entlang der Isar wurden vom Freistaat Bayern über 2000 Hektar Auwald aus der Nutzung genommen, hier soll sich die Natur weitestgehend unbeeinflusst von menschlichen Eingriffen entwickeln.

 

Teilnehmer des heutigen Treffens waren Vertreter der Bayerischen Forstverwaltung (Gebietseigentümer), der Bayerischen Staatsforsten (Bewirtschafter), der Naturschutzverwaltung, der betroffenen Kommunen sowie verschiedener (Naturschutz)Verbände. Folgende Fragestellungen standen im Mittelpunkt:

  • Kollidiert das Prinzip „Natur Natur sein lassen“ mit Zielsetzungen des dortigen FFH-Schutzgebietes?
  • Dürfen/sollen im Naturwald nichtheimische (Pflanzen)Arten bekämpft werden?
  • Unter welchen Bedingungen können im Naturwald künftig noch Eingriffe zugunsten schützenswerter Offenlandbiotope bzw. seltener (Pflanzen)Arten durchgeführt werden?

 Hierzu unsere Positionen:

  •  Eingriffsmöglichkeiten gegenüber nichtheimischen, invasiven Arten müssen grundsätzlich möglich sein. Art, Umfang und Zielsetzungen von Eingriffen sind mit den für das Naturwaldgebiet zuständigen Behörden abzustimmen und zu dokumentieren.
  • Entwicklungs- und Pflegemaßnahmen an artenreichen Offenlandstandorten (Brennen) sollten auch weiterhin in einem eng begrenzten Rahmen bzw. punktuell möglich sein. Dies ergibt sich auch aus den Verpflichtungen des FFH-Managementplanes. Die Eingriffsbereiche - insbesondere neue Rodungsflächen - sind mit den für das Naturwaldgebiet zuständigen Behörden abzustimmen und flächenscharf zu dokumentieren. Eine Wiederherstellung/Rodung größerer Teile ehemaliger Brennenstandorte dürfte mit den Zielsetzungen eines Naturwaldgebietes nicht in Übereinstimmung zu bringen sein.
  • Aufgrund fehlender (Fluss)Dynamik ist bereits mittelfristig ein großflächiger Verlust an rohbodenkeimenden Weichhölzern (Silberweide, Schwarzpappel) zu erwarten. Eine natürliche Verjüngung dieser für die Vielfalt von Vogel- und Insektenarten sehr bedeutsamen Baumarten findet bereits jetzt nur noch auf wenigen Teilflächen des Gebietes statt. Es ist zu prüfen, ob nicht auch für diese naturschutzfachlichen Zielarten - unter eng definierten Rahmenbedingungen - Fördermaßnahmen (entsprechend den oben beschriebenen botanisch bedeutsamen Offenlandstandorten) möglich sind.
  • Neben einem Langzeitmonitoring zur Dokumentation der Entwicklung des Gebietes erachten wir die dauerhafte Einrichtung einer (beratenden) Steuerungsgruppe aus Fachbehörden und Fachverbänden für sinnvoll.

01.07.2023: Ornithologischer Wochenbericht (26.06. bis 02.07.2023)

Art / Artengruppe Anzahl

Zeitraum

Ort Bemerkung
Bruchwasserläufer ca. 80 02.07. Echinger Stausee hohe Individuenzahl für Anfang Juli
Flussregenpfeifer 3 Brutpaare 02.07. Isarabbruch Bruckberg  
Graureiher 78 Brutpaare Brutsaison 2023 Landkreis LA an insgesamt 5 Standorten; keine Feststellungen im nördlichen Landkreis
Nachtreiher 6 29.06. Echinger Stausee höchste Individuenzahl dieser Woche
Säbelschnäbler 3 26.06. bis 27.06. Echinger Stausee  seit 25.06.
Säbelschnäbler 1 29.06. Echinger Stausee  
Säbelschnäbler 2 01.07 Echinger Stausee  
Säbelschnäbler 1 02.07. Echinger Stausee  
Purpurreiher 1 27.06. Echinger Stausee  

30.06.2023: Neue Aspekte beim Baumschutz: Die Fällung von Großbäumen ist nicht unbedingt eine Privatangelegenheit!

Offensichtlich darf ein Baumeigentümer auch bei nicht vorhandener Baumschutzverordnung einen verkehrssicheren und ortsbildprägenden Baum nicht einfach fällen. Zu diesem Ergebnis kommt jedenfalls der Sprecher der "Landshuter Bauminitiative", Richard Kuther, in seinem aktuellen Rundschreiben. Er stützt sich dabei auf ein Urteil des Verwaltungsgerichts Hannover vom 11.07.2022 sowie eine rechtliche Kommentierung in der Juniausgabe der Fachzeitschrift TASPO.

 

Das Verwaltungsgericht Hannover hatte in seinem oben genannten Urteil klargestellt, dass es sich bei alten Bäumen auch ohne Einzelnachweis (Fund eines Nistplatzes oder eines Fledermausquartiers) um naturschutzrechtlich geschützte Lebensstätten handelt. Es stehe außer Frage, dass sich gerade wildlebende Vögel und Insekten regelmäßig zur Rast und Nahrungssuche, zum Schutz, zur Balz oder zu anderen Zwecken in alten Bäumen aufhalten. Der bundesgesetzliche Schutz alter Bäume gehe daher weiter, als landläufig angenommen. Nur beim Vorliegen „vernünftiger Gründe“ könnten - auf Antrag bei den zuständigen Naturschutzbehörden - Befreiungen von den Schutzvorschriften erteilt werden, z.B. bei unzumutbaren Härten, bei der Beeinträchtigung der Verkehrssicherheit oder aus überwiegenden Gründen des öffentlichen Wohls.

 

Verzichtet eine Gemeinde auf die Möglichkeit, eine Baumschutzverordnung oder -satzung zu erlassen, so sind die naturschutzrechtlichen Vorgaben zum Schutz der "Lebensstätten wildlebender Indivuduen einer Art" davon unbenommen. An die Stelle allgemein verbindlicher Baumschutzverordnungen treten dann Einzelfallentscheidungen. Es gilt grundsätzlich also gleiches Recht für alle Bäume und Baumeigentümer - mit und ohne Baumschutzverordnung.

28.06.2023: Anstieg der Schwimmvogelzahlen an den Landshuter Stauseen und Staustufen

Zum Abschluss der aktuellen Schwimmvogel-Zählsaison (Juli 2022 bis Juni 2023): Hier der Verlauf der entsprechenden Jahressummen über die  letzten 10 Jahre.  Der Anstieg der Zahlen dürfte statistisch signifikant sein, betrifft aber offensichtlich nicht den Echinger Stausee. Die Jahreshöchstwerte werden üblicherweise in den Monaten Oktober/November erreicht, die Jahresminima liegen jeweils im Mai.

 

Eine mögliche Ursache für die Zunahme der Bestände könnte in den zuletzt wärmeren Sommern liegen, die eine verstärkte Biomasseproduktion in den Seen zur Folge haben (erhöhtes Nahrungsangebot). 

 

In der Zählsaison 2022/2023 wurden über 135.000 Schwimmvögel erfasst.


27.06.2023: LBV-Eilantrag zum Stopp der Ochsenaubebauung abgelehnt

Das Verwaltungsgericht Regensburg hat den Eilantrag des bayerischen Naturschutzverbands LBV (Landesbund für Vogel- und Naturschutz), alle Planungen zur Bebauung der Ochsenau im Osten von Landshut zu stoppen, abgelehnt. "Wir bedauern diese Entscheidung, weisen aber darauf hin, dass mit diesem Urteil noch keine Entscheidung in der Hauptsache gefallen ist", sagt LBV-Geschäftsführer Helmut Beran. In der Verhandlung des Eilantrags wies das Verwaltungsgericht darauf hin, dass weitergehende Maßnahmen wie das Abschieben des Bodens derzeit nicht zulässig sind. Die dazu notwendige Ausnahmegenehmigung nach dem Naturschutzrecht wurde bisher nicht erteilt. Aktuell beschränken sich die Maßnahmen auf das Absammeln und die Umsiedlung von Zauneidechsen. "Nachdem die Stadt Landshut erklärt hat, nicht mit einer Erschließung zu beginnen, bevor die naturschutzrechtlichen Genehmigungen vorliegen, haben wir immerhin einen Teilerfolg erzielt. Weitere Aussagen sind erst möglich, wenn uns eine detaillierte Urteilsbegründung vorliegt", erklärt Beran.

25.06.2023: Ornithologischer Wochenbericht (19.06. bis 25.06.2023)

Art / Artengruppe Anzahl

Datum

Ort Bemerkung
Flussregenpfeifer  

19.06.

Isarabbruch Bruckberg erfolgreiche Brut mit 4 juv.; endlich !
Großer Brachvogel  

21.06.

Unterwattenbacher Moos heftig warnender Altvogel; sicherlich mit juv.
Nachtreiher 1 21.06. Baggersee WAKELAKE (Wörth) sollte man wegen Brutverdacht im Auge behalten
Nachtreiher 6 19.06. Echinger Stausee höchste Individuenzahl dieser Woche
Nachtreiher 1 25.06. Landshut-Flutmulde K2
Säbelschnäbler 3 25.06. Echinger Stausee  
Seidenreiher 1 19.06. Echinger Stausee  
Schwarzkehlchen   19.06. Kläham erfolgreiche Brut mit 3 juv.
Waldohreule       Nachweise bettelrufender juv. an mehreren Standorten
Weißbart-Seeschwalbe 1 19.06. Moosburger Stausee  
Weißstorch 5 25.06. Schalkham erfolgreiche Baumbrut (3 juv.)
Zwergscharbe 1 21.06. Baggersee WAKELAKE (Wörth)  

24.06.2023: LfU-Bericht zur "7. Landesweiten Wiesenbrüterkartierung in Bayern"

Brutverbreitung Kiebitz 2021 (Quelle: LfU Bayern)
Brutverbreitung Kiebitz 2021 (Quelle: LfU Bayern)

Hier ein Hinweis auf den kürzlich vom Bayerischen Landesamt für Umwelt (LfU) veröffentlichten Wiesenbrüterbericht. Er basiert auf den überwiegend von Ehrenamtlern erhobenen Bestandsdaten im Frühjahr 2021 und dokumentiert - wie erwartet - einen weiteren Niedergang bei nahezu allen erfassten Arten gegenüber dem Vergleichszeitraum 2014/2015: Erneut katastrophale Bruterfolge beim Großen Brachvogel, der Rotschenkel weiterhin auf niedrigstem Niveau, die Uferschnepfe unmittelbar vor dem Aussterben, Bestandsabnahme bei Braunkehlchen und Bekassine um jeweils 19 Prozent sowie Bestandsabnahmen beim Kiebitz um 14 Prozent. Für den Raum Landshut stellt der Bericht fest:

  • das EU-Vogelschutzgebiet im Mettenbacher- und Grießenbach Moos zählt weiterhin zu den 50 Vorranggebieten des Wiesenbrüterschutzes in Bayern
  • das Brutvorkommen des Großen Brachvogels im Vilstal bei Aham-Frontenhausen ist erloschen
  • der Kiebitz hat im Isarmoos mit insgesamt 115 Brutpaaren weiterhin sein drittgrößtes Vorkommensgebiet in Bayern
  • der Brutbestand des Großen Brachvogels im Mettenbacher und Grießenbacher Moos ist gegenüber dem Vergleichszeitraum (2014/2015) um 27 Prozent zurückgegangen
  • das Wiesenbrütergebiet bei Postau/Wang zählt aufgrund von Bestandsrückgängen nicht mehr zu den 50 Vorranggebieten des Wiesenbrüterschutzes in Bayern

Der vollständige Bericht (ca. 200 Seiten) ist auf der Internetseite des LfU veröffentlicht.


Dazu folgende Anmerkungen:

  1.  Für die gesamte Artengruppe der wiesenbrütenden Vogelarten besteht dringender Handlungsbedarf: substantielle Wiedervernässungen in degenerierten Niedermooren (Klimaschutz!), keine weiteren Erschließungsmaßnahmen in Wiesenbrütergebieten (Wegebau, Naherholung), keine weiteren Infrastrukturmaßnahmen (Gewerbeflächen, Freiflächen-Solaranlagen) innerhalb der vom LfU festgelegten Wiesenbrüter- und Feldvogelkulisse.
  2. Technische Weiterentwicklungen der bisherigen Schutzmaßnahmen gegen Prädatorenverluste  (Stichwort "Kükendichte Großzäunungen") sind erforderlich.
  3. Angesichts dieser Datenlage sowie der von Staat und Politik immer wieder betonten Bedeutung des Ehrenamtes (in Kürze findet erneut eine große Ehrenamtsveranstaltung der Staatsregierung statt) ist eine fast zweijährige Dauer zwischen Kartierung und Veröffentlichung des Berichts nicht akzeptabel.

23.06.2023: Ornithologischer Wochenbericht (12.06. bis 18.06.2023)

Art / Artengruppe Anzahl

Datum

Ort Bemerkung
Flussseeschwalbe  

13.06.

Kiesabbau Aquapark 22 BP; alles Spätgelege; Ende Mai noch 0 BP wg. Vogelgrippe; ungewöhnlich viele 4er-Gelege
Flussseeschwalbe  

13.06.

Echinger Stausee 4 BP; alles Spätgelege; Ende Mai noch 0 BP wg. Vogelgrippe; 12 Eier
Kuhreiher 1

13.06.

Echinger Stausee  
Löffler 1

12. bis 13.06.

Echinger Stausee  
Nachtreiher 10 12.06. Echinger Stausee höchste Individuenzahl dieser Woche
Seidenreiher 1 12.06. Echinger Stausee  
Seidenreiher 1 14.06. Echinger Stausee  
Schwimmvögel (gesamt) 4202 18.06. Moosburger Stausee + Echinger Stausee + Isarstau Altheim + Isarstau Niederaichbach Wasservogelzählung; deutlicher Anstieg gegenüber dem Vormonat (1928 Ind.); jahreszeitlich normal

23.06.2023: Absoluter Handlungsbedarf: Orientalisches Zackenschötchen macht sich breit

Foto: BUND Naturschutz Kreisgruppe Würzburg
Foto: BUND Naturschutz Kreisgruppe Würzburg

Dass eine ganze Reihe eingeschleppter Pflanzenarten zu einem echten Problem für die heimische Artenvielfalt werden können, ist hinlänglich bekannt. Beispiele dafür sind das Indische Springkraut, die Kanadische Goldrute, und insbesondere die praktisch „unsterblichen“ Knöteriche (Staudenknöterich, Japanknöterich), die selbst durch Bodenabtrag, x-faches Abmähen und Herbizideinsatz nicht unterzukriegen sind. Weitgehend unter dem Radar läuft dagegen bislang ein weiterer Kandidat: Das Orientalische Zackenschötchen (bunias orientalis ). Diese gelbblühende, rapsähnlich aussehende Pflanze wird bis zu 1,5 m hoch, kann Wurzeln von mehr als einem Meter Tiefe ausbilden und erreicht ein Alter von bis zu 10 Jahren. Sie kommt mit den Lebensraumbedingungen magerer, extensiv gepflegter Standorte außergewöhnlich gut zurecht und kann dort geschlossene Reinbestände bilden. Damit sind gerade diese in der Regel sehr artenreichen und damit für den Naturschutz besonders wertvollen Standorte stark gefährdet.


Die Ausbreitung des Zackenschötchens erfolgt durch Samen, die in großer Menge produziert werden und mehrere Jahre keimfähig bleiben. Die Samen sind mit ca. 4 mm Durchmesser vergleichsweise groß bzw. immobil und werden vermutlich vorwiegend durch Bodenmaterial, Baumaschinen und Landschaftspflege-Gerätschaften verschleppt.

 

Das Orientalische Zackenschötchen breitet sich seit etwa 20 Jahren im Bereich der Mittleren Isarstauseen sukzessive aus und hat hier auf einigen Dammabschnitten bereits vollständige Dominanz erreicht. Selbst mehrmalige Mahd schafft hier keine Abhilfe mehr. Erste Ausläufer finden sich mittlerweile auch in angrenzendem Wirtschaftsgrünland sowie im Straßenbegleitgrün der Region.

 

Noch scheint es möglich, eine weitere Ausbreitung dieses Neophyten zu stoppen, im Rahmen einer konzertierten Aktion aller Beteiligten und Betroffenen: Flächeneigentümer, Gemeinden, Landschaftspflegeverbände, Naturschutzbehörden, Naturschutzverbände und engagierter Privatpersonen. Allzulange warten sollten wir dabei aber nicht mehr.

01.10.2022: 40 Jahre Naturschutzgebiet „Vogelfreistätte Mittlere Isarstauseen“: (K)ein Grund zum Feiern?

Blick vom Beobachtungsturm auf den Echinger Stausee (W.Hofbauer)
Blick vom Beobachtungsturm auf den Echinger Stausee (W.Hofbauer)

Am 23.09.1982 wurden die Mittleren Isarstauseen vom Bayerischen Umweltministerium unter Naturschutz gestellt. Das 570 Hektar große Schutzgebiet umfasst neben den beiden Stauseen bei Moosburg und Eching einen etwa acht Kilometer langen Abschnitt der Isar sowie größere Bereiche des Isarauwaldes.

 

Zum 40. Jahrestag dieser Schutzgebietsausweisung zieht der LBV Bilanz.

40 Jahre Mittlere Isarstauseen - Bilanz
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Blumenwiese (Thomas Staab) Blumenwiese (Thomas Staab) Sie haben Fragen rund um die Natur in und außerhalb Ihres Gartens? Unser LBV-Naturtelefon steht Ihnen Montag bis Freitag von 9 - 12 und 14 - 16 Uhr. zur Verfügung unter 0 91 74 / 47 75 - 5000
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