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Aktuelles +++ Termine +++ Standpunkte

Samstag, 27.07.2024: Ab 10.00 Uhr Biotoppflegeaktion am Uppenborndamm Süd; Anmeldung/Mitfahrgelegenheiten wie immer bei Franz Riedl

22.07.2024: Auch letzte Woche wurde in Bayern wieder ein Quadratkilometer freie Landschaft überbaut - und weiterhin sind Stadt und Landkreis Landshut beim Flächenverbrauch ganz vorne mit dabei. Bau- und Gewerbegebiete wuchern an allen Ecken und Enden, der Druck auf die freie Landschaft, auf Schutzgebiete und auf störungsempfindliche Arten steigt kontinuierlich an. Und: Heute leben etwa 180.000 Menschen mehr auf unserem Planeten als gestern.

22.07.2024: Ornithologischer Wochenbericht (15.07. bis 21.07.2024)

Art / Artengruppe  
Anzahl

Zeitraum      

Ort Bemerkung
Fischadler 1 21.07. Echinger Stausee  
Flussseeschwalbe  2 17.07. Kiesabbau Wörth ein BP auf Mastfuß der Wasserskianlage
Flussregenpfeifer >12 21.07. Bruckberg mindestens 4+4 juv. aus Ersatzgelegen
Kuhreiher 5 21.07. Echinger Stausee Höchstwert dieser Berichtswoche
Lachmöwe ca. 80 17.07. Kiesabbau Wörth Brutsaison beendet, nur noch wenige Vögel anwesend
Nachtreiher 15 17.07. Echinger Stausee Höchstwert dieser Berichtswoche; aktuell wohl 7 Brutpaare
Nachtreiher 3 17.07. Kiesabbau Wörth neues Brutvorkommen; 1 BP auf der "Möweninsel"
Temminckstrandläufer 2 21.07. Echinger Stausee erster Wegzugnachweis 2024
Tüpfelsumpfhuhn 1 20.07. Echinger Stausee erster Wegzugnachweis 2024
Zwergscharbe 5 bis 6 15.07. bis 21.07. Isarstau Altheim  

16.07.2024: Ornithologischer Wochenbericht (08.07. bis 14.07.2024)

Art / Artengruppe  
Anzahl

Zeitraum      

Ort Bemerkung
Flussseeschwalbe     Echinger Stausee/Kiesabbau Aquapark Brutsaison läuft bislang gut: bereits über 30 flügge juv.
Hohltaube 42 08.07. Bayerbach erster größerer nachbrutzeitlicher Trupp in diesem Jahr
Kuhreiher 3 bis 5 08.07. bis 14.07. Echinger Stausee neuer Höchstwert mit 5 Ind. am 14.07.
Nachtreiher 11 08.07. Echinger Stausee Höchstwert dieser Berichtswoche; aktuell 6 Brutpaare
Nachtreiher 1 11.07. und 13.07. Isarstau Altheim  
Nachtreiher 1 14.07. Kiesabbau Wörth ad.; potentiell durchaus brutverdächtig
Säbelschnäbler 1 09.07. bis 10.07. Echinger Stausee  
Schleiereule 8 12.07. Vilsbiburg BP mit 6 großen juv.
Zwergscharbe 1 bis 5 11.07. bis 14.07. Isarstau Altheim Höchstwert mit 5 Ind. am 13.07.

10.07.2024: Ornithologischer Wochenbericht (01.07. bis 07.07.2024)

Art / Artengruppe  
Anzahl

Zeitraum      

Ort Bemerkung
Kuhreiher 3 01.07. bis 07.07. Echinger Stausee weiterhin auch Balzverhalten
Nachtreiher 7 01.07. Echinger Stausee Höchstwert dieser Berichtswoche; aktuell wohl 4-5 Brutpaare
Zwergdommel 1 01.07. Echinger Stausee  

01.07.2024: Ornithologischer Wochenbericht (24.06. bis 30.06.2024)

Art / Artengruppe  
Anzahl

Zeitraum      

Ort Bemerkung
Kuhreiher 3 24.06. bis 30.06. Echinger Stausee Balzverhalten und Nestbau
Nachtreiher 13 25.06. Echinger Stausee Höchstwert dieser Berichtswoche; aktuell wohl 4-5 Brutpaare
Weißbart-Seeschwalbe 1 27.06. Echinger Stausee  
Weißbart-Seeschwalbe 4 30.06. Echinger Stausee  
Weißflügel-Seeschwalbe 1 30.06. Isarstau Altheim  
Zwergscharbe 9 27.06. Echinger Stausee  

01.07.2024: Erste Hilfe für junge Mauersegler

Völlig hilflos: Junger Mauersegler am Boden (Foto: R.Sturm, LBV-Archiv)
Völlig hilflos: Junger Mauersegler am Boden (Foto: R.Sturm, LBV-Archiv)

Die hohen Temperaturen haben in den vergangenen Tagen zahlreiche junge Mauersegler dazu veranlasst, aus ihren Nestern zu springen. Sitzen die kleinen Segler erst einmal auf dem Boden, so sind sie völlig hilflos. Wer also einen Mauersegler findet, sollte unbedingt aktiv werden: Das Tier in einen Karton mit Luftlöchern setzen, möglichst gepolstert mit Küchenrolle. Die Schachtel sollte dann zunächst an einen ruhigen, sicheren Platz gestellt werden. Aber Achtung: Mauersegler können gut klettern, deswegen den Karton gut schließen. Niemals Wasser oder Nahrung eingeben: Die Vögel verschlucken sich und können sofort sterben. Auch niemals einen Segler in die Luft werfen, damit er fliegt.

       Dann unter 0151/52170281 unsere Mauersegler-Notfallnummer anrufen. Bitte aber ausschließlich bei Mauerseglern – bei allen anderen Vogelfindlingen empfehlen wir grundsätzlich, sie an ihrem Fundort oder in dessen Nähe zu belassen. Katzensicher natürlich. In der Regel werden sie dort von den Elterntieren weiter versorgt und haben dadurch bessere Chancen als in menschlicher Obhut.

 

27.06.2024: Ornithologischer Wochenbericht (17.06. bis 23.06.2024)

Art / Artengruppe  
Anzahl

Zeitraum      

Ort Bemerkung
Flussregenpfeifer   22.06. Bruckberg nach Hochwasser-Totalverlust mind. 3 Nachgelege auf den Isarkiesbänken
Kuhreiher 2 17.06. bis 23.06. Echinger Stausee  
Kuhreiher 1 bis 2 17.06. bis 23.06. Gündlkofener Au vermutlich die Vögel vom Echinger See
Nachtreiher 11 23.06. Echinger Stausee Höchstwert dieser Berichtswoche; aktuell wohl 4-5 Brutpaare
Nachtreiher 1 20.06. Furth  
Waldwasserläufer   17.06. bis 23.06. Stadt und Landkreis LA bereits starker Wegzug
Weißbart-Seeschwalbe 1 17.06. Echinger Stausee  
Zwergseeschwalbe 1 22.06. Echinger Stausee  

23.06.2024: Endlich: Erfolg beim Brachvogelschutz im Mettenbacher Moos!

Nach mehreren Jahren mit besorgniserregend schlechtem Bruterfolg schaut es bei den Brachvögeln im Mettenbacher Moos heuer definitiv besser aus. Gebietsbetreuer Manfred Röslmair vom Landschaftspflegeverband Landshut (LPV) geht davon aus, dass in der mit viel Aufwand installierten und betreuten Großzäunung in diesem Jahr sieben junge Brachvögel großgeworden sind. Die drei in der über 20 Hektar großen Fläche brütenden Brachvogel-Paare, die mittels Elektrozaun vor Bodenprädatoren geschützt ist, haben damit eine Reproduktionsrate erreicht, die deutlich über dem zum Bestandserhalt erforderlichen Wert von 0,5 flüggen Jungvögeln pro Brutpaar liegt. Neu an der in diesem Jahr installierten Zäunung: Der Zaun ist erstmals „kükendicht“, d.h. die jungen Brachvögel konnten das geschützte Gebiet erst nach dem Flüggewerden verlassen.

 

Wie sich in den vergangenen Tagen aber leider gezeigt hat, sind die halbwüchsigen Jungtiere selbst nach dem Erlangen der Flugfähigkeit noch durch landwirtschaftliche Arbeiten auf den angrenzenden Wiesenflächen gefährdet. Sie flüchten dort nämlich (noch) nicht vor den herannahenden Traktoren, sondern versuchen sich im Mähgut bzw. den Heustrammen zu verstecken. Glücklicherweise waren die Herren Röslmair/Moissl/Scholz/Pusl beim Schwanden und Pressen des Heus mit vor Ort und konnten dies erfolgreich verhindern (das Verstecken, nicht das Schwaden und Pressen ...).

21.06.2024: Ornithologischer Wochenbericht (10.06. bis 16.06.2024)

Art / Artengruppe  
Anzahl

Zeitraum      

Ort Bemerkung
Grauammer 2 13.06. Mettenbach weiterhin zwei singende M
Kuhreiher 2 bis 3 10.06. bis 15.06. Echinger Stausee  3 Ind. am 10.06.
Kuhreiher 2 14.06. bis 15.06. Gündlkofener Au vermutlich die Vögel vom Echinger See
Nachtreiher 15 10.06. Echinger Stausee Höchstwert dieser Berichtswoche; 2 Nester mit je 3 juv.
Stelzenläufer 1 15.06. Unterwattenbach  warnender Altvogel

15.06.2024: Ornithologischer Wochenbericht (03.06. bis 09.06.2024)

Art / Artengruppe  
Anzahl

Zeitraum      

Ort Bemerkung
Grauammer 2 05.06. Mettenbach beide singend
Kiebitzregenpfeifer 2 06.06. Isarstau Altheim  
Küstenseeschwalbe 1 03.06. bis 04.06. Kiesabbau Wörth  
Kuhreiher 2 03.06. bis 09.06. Echinger Stausee  
Nachtreiher 6 07.06. Echinger Stausee Höchstwert dieser Berichtswoche
Raubseeschwalbe 1 04.06. Echinger Stausee  
Wachtelkönig 1 08.06. Wurmsham rufend aus Rapsfeld

10.06.2024: Ornithologischer Wochenbericht (27.05. bis 02.06.2024)

Art / Artengruppe  
Anzahl

Zeitraum      

Ort Bemerkung
Bienenfresser   2024 Landkreis LA mehrere Brutplätze besetzt
Flussseeschwalbe  9 BP 2024 Echinger Stausee weiterhin sehr schwacher Bestand
Flussseeschwalbe 20 BP 2024 Kiesabbau Aquapark immerhin
Grauammer 1 27.05. Mettenbach weiterhin (seit 22.05.) ein singendes Ind.
Küstenseeschwalbe 1 02.06. Kiesabbau Wörth  
Kuhreiher 2 27.05. bis 02.06. Echinger Stausee  
Nachtreiher 1 27.05. Ergolding am Rosenhof-Weiher; K2
Nachtreiher 3 28.05. Echinger Stausee Höchstwert dieser Berichtswoche
Rauchschwalbe > 1000 01.06. Echinger Stausee Nahrungsengpass wegen anhaltender Schlechtwettersituation
Regenbrachvogel 1 30.05. Grießenbach  
Seidenreiher 1 28.05. Echinger Stausee  
Steinschmätzer 1 30.05. Mettenbach ungewöhnliches Beobachtungsdatum
Uferschwalbe. > 1200 01.06. Echinger Stausee Nahrungsengpass wegen anhaltender Schlechtwettersituation

09.06.2024: Drohnenbefliegung zur Erfassung des Graureiher-Brutbestandes

Teil einer Graureiher-Kolonie bei Aham (Foto: P.Ebenhöh)
Teil einer Graureiher-Kolonie bei Aham (Foto: P.Ebenhöh)

Heute haben wir das Bildmaterial der Drohnenbefliegung von zwei Graureiher-Brutkolonien im südlichen Landkreis Landshut erhalten. Die Befliegung erfolgte am 29.04.2024 und eine vorläufige Auswertung der Luftbilder ergab Koloniegrößen von 21 bzw. 22 Brutpaaren.

Die Erfassung des Graureiher-Brutbestandes wird landesweit im Rahmen des sogenannten "Monitorings seltener Brutvogel" durchgeführt und vom Bayerischen Landesamt für Umwelt (LfU) koordiniert.

Das Auszählen der besetzten Nester kann bei den meisten Kolonien (z.B. Echinger Stausee) vom Boden aus erfolgen, bei Brutplätzen in Fichtenwäldern ist dieses Verfahren aber mit sehr großen Unsicherheiten behaftet. Hier führt am Einsatz von Drohnen kein Weg vorbei.

Übrigens: Aus dem nördlichen Landkreis LA sind uns weiterhin keine Brutplätze von Graureihern bekannt - für Hinweise wären wir dankbar.

30.05.2024: Ornithologischer Wochenbericht (20.05. bis 26.05.2024)

Art / Artengruppe  
Anzahl

Zeitraum      

Ort Bemerkung
Flussseeschwalbe  7 BP 2024 Echinger Stausee weiterhin sehr schwacher Bestand aber vermutlich noch kein Endstand
Flussseeschwalbe 16 BP 2024 Kiesabbau Aquapark immerhin; weitere Gelege befinden sich sicherlich noch in der "Pipeline"
Grauammer 1 22.05. Mettenbach singend; war bis Anfang der 1990er Jahre noch regelmäßiger Brutvogel im Isartal
Großer Brachvogel 16 BP 2024 Isarmoos in den letzten 10 Jahren Bestandsrückgang um 38 Prozent
Kiebitzregenpfeifer 3 20.05. Echinger Stausee  
Kuhreiher 2 22.05. bis 26.05. Echinger Stausee  
Nachtreiher 3 26.05. Echinger Stausee Höchstwert dieser Berichtswoche
Regenbrachvogel 3 20.05. Grießenbach  
Rostgans 22 20.05. Echinger Stausee hohe Individuenzahl
Trauerschnäpper 1 24.05. Landshut-Stadt singend; Trauerschnäpper brüten im Raum LA nur sehr unregelmäßig

24.05.2024: Wo bleibt das Positive?

Hier kommt es: Auf einer unserer Biotopflächen blühen aktuell mindestens 60 Exemplare der in unserer Region äußerst seltenen Hummelragwurz-Orchidee. Da es sich um eine eher nachlässige Zählung handelt, dürfte der tatsächliche Bestand sogar noch deutlich höher liegen – vermutlich ein neues Gebietsmaximum.

 

Eine der Ursachen für diese hohe Individuenzahl liegt sicherlich in den hohen Niederschlagsmengen des vergangenen Winterhalbjahres, aber auch unser dort seit vielen jahren durchgeführtes Pflegekonzept dürfte zumindest nicht völlig falsch gewesen sein…  An dieser Stelle eine dickes Dankeschön an alle Helfer und Helferinnen für ihre langjährige tatkräftige Unterstützung bei der Mahd und beim Abräumen des Mähguts!

 

Den exakten Standort wollen wir an dieser Stelle nicht bekanntgeben, da es nach wie vor sog. „Orchideenfreunde“ gibt, die – mit Eimer und Schäufelchen bewaffnet – großes Interesse an dieser seltenen Art haben.

 

Außerdem: Auch bei unseren Feuersalamandern läuft es heuer ausgesprochen gut. In den Quelltümpeln unseres Naturwaldgebietes bei Niederaichbach tummeln sich aktuell Jungsalamander verschiedener Altersklassen.

 

Nachtrag vom 25.05.2024: Hummelragwurz laut unserem "Chefbotaniker" Dieter Nuhn mit mindestens 124 (!) Exemplaren.

21.05.2024: Ornithologischer Wochenbericht (13.05. bis 19.05.2024)

Art / Artengruppe  
Anzahl

Zeitraum      

Ort Bemerkung
Fischadler 1 18.05. Landshut  
Fischadler 1 19.05. Echinger Stausee  
Flussseeschwalbe ca. 50 19.05. Kiesabbau Aquapark immerhin; bislang höchste Indidviduenzahl 2024
Heringsmöwe 4 13.05. Isarstau Altheim  
Kuhreiher 2 13.05. Echinger Stausee  
Kuhreiher 2 19.05. Echinger Stausee  
Nachtreiher 2 13.05. bis 19.05. Echinger Stausee  
Rotfußfalke 1 13.05. Echinger Stausee  
Schwarzkopfmöwe  0 17.05. Grießenbach Brutkolonie (gemeinsam mit Lachmöwen) erloschen
Schwarzstorch 1 19.05. Echinger Stausee  
Steinwälzer 1 16.05. Echinger Stausee  
Zwergdommel 1 13.05. Echinger Stausee  

 

14.05.2024: Ornithologischer Wochenbericht (06.05. bis 12.05.2024)

Art / Artengruppe  
Anzahl

Zeitraum      

Ort Bemerkung
Bienenfresser 16 11.05. Unterwattenbach höchste Individuenzahl dieser Woche; zahlreiche weitere Nachweise
Grauammer 1 10.05. Adlkofen  
Kuhreiher 2 12.05. Echinger Stausee  
Nachtreiher 4 07.05. Echinger Stausee höchste Individuenzahl dieser Woche
Regenbrachvogel 1 06.05. Echinger Stausee  
Schwarzkopfmöwe   09.05. Grießenbach 2 Brutpaare
Seidenreiher 1 12.05. Echinger Stausee  
Stelzenläufer 1 08.05. bis 09.05. Grießenbach  
Weißbart-Seeschwalbe 1 11.05. Grießenbach  
Wiesenweihe 1 09.05. Hohenthann  

11.05.2024 : Uhu-Findlinge bei Pflegeeltern untergebracht

Foto: S.Riedl
Foto: S.Riedl

Die beiden hier abgebildeten und etwas trübsinnig  schauenden  Junguhus haben heute ein neues Zuhause erhalten. Sie waren kürzlich unter noch völlig ungeklärten Umständen in einer innerörtlichen Grünanlage in Neufahrn aufgefunden worden. Ein Brutplatz bzw. Neststandort befindet sich hier nicht.

 

Nachdem die beiden Findlinge einige Tage versorgt worden waren, wurden sie nun einem Uhupaar im Raum Moosburg „untergeschoben“, welches selbst bereits zwei Jungvögel im Nest sitzen hat. Die Wahl fiel auf diese Brut, weil sich die dortigen Jungvögel etwa im gleichen Alter befinden. Damit haben die Beiden grundsätzlich gute Chancen, von ihren Pflegeeltern akzeptiert zu werden: zählen können Uhus nämlich nicht.  

 

08.05.2024: Seeschwalben-Nistfloß bleibt vorerst in "Parkposition"

ein Bild aus vergangenen Tagen ...
ein Bild aus vergangenen Tagen ...

Weil immer wieder Nachfragen kommen: Unser großes Flussseeschwalben-Nistfloß am Echinger Stausee bleibt bis auf Weiteres in „Parkposition“ am Ufer. Nach dem Zusammenbruch der Echinger Seeschwalbenpopulation durch die Hagelkatastrophe im Juni 2022 (der vermutlich alle weiblichen Altvögel zum Opfer gefallen sind) und der Vogelgrippe im vergangenen Jahr sind aktuell erst rund 30 Seeschwalben nach Eching zurückgekehrt. Für diese sollte das bereits in der Wasserfläche befindliche Altfloß ausreichen, auch auf dem Nistfloß unserer Tochterkolonie am Kiesabbau Aquapark ist aktuell noch reichlich Platz. Strategisch hat das Ganze folgenden Hintergund: Auf schwach besetzten bzw. verteidigten Flößen siedeln sich erfahrungsgemäß konkurrierende Arten (Lachmöwe/Mittelmeermöwe/Nilgans) an, die dann auch in den Folgejahren bleiben und in der Regel erheblich negative Auswirkungen auf Brutbestand und Reproduktion der Seeschwalben haben. Dies zu vermeiden hat Priorität.

       Ganz im Gegensatz zu früheren Jahren, in denen Ende April bereits zahlreiche Gelege vorhanden waren, scheinen die aktuell anwesenden Seeschwalben auch noch nicht groß in Brutstimmung zu sein. Wir vermuten daher, dass es sich fast ausschließlich um halbwüchsige Erstbrüter handelt. Flussseeschwalben brüten in der Regel erst im vierten Lebensjahr, daher dürfte es sich hier um den Nachwuchs aus dem Jahr 2021 handeln. 2021 wurden in Eching bzw. am Aquapark 93 Jungvögel flügge, von denen unter Berücksichtigung einer jährlichen Mortalitätsrate von 15 Prozent aktuell noch mindestens 50 am Leben sein sollten.

       Dazu noch folgende Anmerkung: Koloniebrütende Arten sind grundsätzlich einer hohen Gefahr durch lokale Katastrophenereignisse ausgesetzt. Dass die Tiere erst mit mehreren Jahren geschlechtsreif werden - und sich damit die ersten Jahre nicht in der Kolonie aufhalten - schützt die Population sehr effektiv vor einem Gesamtverlust.

07.05.2024: Ornithologischer Wochenbericht (29.04. bis 05.05. 2024)

Art / Artengruppe  
Anzahl

Zeitraum      

Ort Bemerkung
Bienenfresser 2 30.04. Stallwang  Erstnachweis 2024
Fischadler 1 01.05. Moosburger Stausee  
Fischadler 1 05.05. Echinger Stausee  
Gelbspötter 1 01.05. Auloh Erstnachweis 2024
Grauschnäpper 1 03.05. Hofham Erstnachweis 2024
Mittelsäger 3 30.04. Moosburger Stausee  
Nachtreiher 1 29.04. Tiefenbach  
Nachtreiher 4 05.05. Echinger Stausee höchste Individuenzahl dieser Woche
Regenbrachvogel 2 29.04. Echinger Stausee  
Schwarzkopfmöwe 10 02.05. Echinger Stausee hohe Individuenzahl; Beobachtung befindet sich noch in Überprüfung
Schwarzstorch 1 01.05. Grießenbach  
Sumpfrohrsänger 1 02.05. Grießenbach Erstnachweis 2024
Temminckstrandläufer 2 05.05. Echinger Stausee Erstnachweis 2024; zusätzlich 1 Ind. bei Grießenbach
Trauerente 1 05.05. Echinger Stausee Beobachtung befindet sich noch in der Überprüfung
Trauerseeschwalbe 67 05.05. Moosburger Stausee bislang höchste Individuenzahl des Jahres
Wachtel 1 02.05. Auloh Erstnachweis 2004
Weißbart-Seeschwalbe 4 29.04. Moosburger Stausee  
Weißbart-Seeschwalbe 1 05.05. Echinger Stausee  
Weißflügel-Seeschwalbe 16 29.04. Moosburger Stausee  
Wendehals   28.04. bis 05.05. Raum LA viele Nachweise (Zunahme); profitiert sicherlich von Temperaturerhöhungen
Wiedehopf 3 29.04. Südl. Raum LA  
Wiesenweihe 1 30.04. Stallwang  

05.05.2024: Neue Bewertung des Vogelschlagrisikos an Glas

Wie bereits mehrfach an dieser Stelle berichtet, haben die Vogelverluste an Glasscheiben mittlerweile katastrophale Ausmaße angenommen. Modellierungen haben ergeben, dass alleine in Deutschland alljährlich 100 Millionen Vogel durch Scheibenanflüge sterben. Bei vielen Arten belaufen sich die Verluste damit auf jährlich mehrere Prozent der Gesamtpopulation.

        Die Bund-Länder-Arbeitsgemeinschaft Naturschutz, Landschaftspflege und Erholung (LANA) hat auf diese Problemstellung nun reagiert und die Länderarbeitsgemeinschaft der Vogelschutzwarten beauftragt, Schwellenwerte für signifikant erhöhte Tötungsrisiken an Gebäuden zu ermitteln. Ein wichtiges Ergebnis dieses Projekts ist eine Bewertungsmatrix, mit der jedes Gebäude hinsichtlich Vogelschlag einer von drei Gefährdungskategorien zugeordnet werden kann: geringes, mittleres oder hohes Risiko. Bewertet werden dabei u.a. die Größe der Glasflächen, der Glasanteil, Spiegelungseffekte, der Abstand zu Bäumen sowie die Häufigkeit von Vögeln in der Umgebung des Gebäudes. Ergibt die Bewertung eine Gefährdungsstufe der höchsten Kategorie, so ist von einem signifikant erhöhten Tötungsrisiko auszugehen, welches artenschutzrechtlich zwingend Vermeidungsmaßnahmen erfordert. Dies ist ein völlig neuer und wegweisender Ansatz, der sowohl für vorhandene als auch für geplante Bauwerke anwendbar ist. Und dringend erforderlich, wie mehrere aktuelle Bauprojekte im Raum Landshut zeigen!

04.05.2024: Ornithologischer Wochenbericht (22.04. bis 28.04.2024)

Art / Artengruppe  
Anzahl

Zeitraum      

Ort Bemerkung
Bartmeise 3 28.04. Echinger Stausee  
Goldregenpfeifer 1 25.04. Essenbach  
Halsbandschnäpper 1 28.04. Bruckberg Erstnachweis 2024
Mauersegler 1 22.04. Isarstau Altheim Erstnachweis 2024
Kiebitz 1 21.04. Essenbach erste Jungvögel
Nachtreiher 2 22.04. bis 28.04. Echinger Stausee  
Pirol 1 23.04. Isarstau Altheim Erstnachweis 20024
Regenbrachvogel 1 22.04. Echinger Stausee  
Turteltaube 1 27.04. Pfeffenhausen Erstnachweis 2024
Wiesenweihe 1 28.04. Altheim  
Wiesenweihe 1 28.04. Rottenburg  

30.04.2024: Rottenburger Uhu starb an Rattengift

Der am 29.03.2024 an seinem Brutplatz bei Rottenburg tot aufgefundene Uhu ist wie vermutet nicht an einer natürlichen Todesursache verstorben. Eine vom LBV bei der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) in Auftrag gegebene toxikologische Untersuchung ergab den Nachweis von Brodifacoum. Brodifacoum ist ein Coumarinderivat der zweiten Generation und in handelsüblichen Mäuse- und Rattenködern enthalten. Von einer gezielten Vergiftung ist daher nicht zwingend auszugehen.

     Wie dem auch sei, auf alle Fälle haben wir hier ganz offensichtlich ein Problem: Entweder handelt es sich um eine gezielte Vergiftung, oder die Erklärungen der Köder-Hersteller, ihre Produkte seien „sicher“ und für andere Lebewesen ungefährlich, sind das Papier nicht wert, auf dem sie gedruckt sind.

     Übrigens: Am betroffenen Brutplatz wurde bereits im Vorjahr ein toter Uhu festgestellt, eine toxikologische Untersuchung war bei diesem Tier jedoch nicht veranlasst worden.

25.04.2024: Ornithologischer Wochenbericht (15.04. bis 21.04.2024)

Art / Artengruppe  
Anzahl

Zeitraum      

Ort Bemerkung
Braunkehlchen 1 17.04. Grießenbach Erstnachweis 2024
Feldschwirl 1 21.04. Mettenbach Erstnachweis 2024
Flussseeschwalbe   15.04. bis 21.04. Mittlere Isarstauseen weiterhin nahezu Fehlanzeige; in den Vorjahren Mitte April bereits über 100 Ind.
Gänsesäger   19.04. Niederaichbach erste Jungvögel 2024
Gartengrasmücke 1 21.04. Käufelkofen Erstnachweis 2024
Kleines Sumpfhuhn 1 15.04. Echinger Stausee M
Nachtreiher bis zu 3 15.04. bis 21.04. Echinger Stausee  
Regenbrachvogel 1 15.04. Echinger Stausee  
Trauerseeschwalbe 1 15.04. Isarstau Altheim Erstnachweis 2024

22.04.2024: Naturschutz als Bauernopfer

Damit es nicht ganz in Vergessenheit gerät: Exakt heute vor einem Monat hat der Bundesrat dem Aussetzen der sogenannten „Pflichtbrache“ von vier Prozent der bewirtschafteten Agrarfläche zugestimmt. Mittels dieser Regelung sollte eigentlich ein guter landwirtschaftlicher und ökologischer Zustand der EU-Agrarflächen erreicht werden (GLÖZ-Regelungen) und profitiert hätten davon insbesondere bestandsgefährdete Agrarvogelarten wie Rebhuhn, Kiebitz und Feldlerche. Aber daraus wird nun nichts:  Nachdem die Bundesregierung bei der Bauernschaft mit ihrem Vorstoß zur Agrardiesel-Besteuerung geradezu in ein Wespennest gestochen hatte und davon auch nicht mehr substantiell abrücken konnte/wollte , kam man den Landbewirtschaftern einfach auf anderem Wege entgegen: durch den Verzicht auf die aus naturschutzfachlicher Sicht so dringend benötigten Brachflächen.

 

Die Bundesregierung hatte übrigens bereits am 29.02.2024 die Tür für diese Regelung geöffnet und dabei sogar auf eine Kürzung der mit den Brachflächen gekoppelten EU-Direktzahlung für die Landwirte verzichtet. Vor dem Bauernverband scheinen Bundesregierung, Bundestsag und Bundesrat also weiterhin gehörigen Respekt zu haben - der Naturschutz hat in diesen Gremien offensichtlich keine nennenswerte Lobby mehr.

17.04.2024: Schwarze Schafe gibt es überall – auch beim LBV

Und zwar drei Stück, die zusammen mit zehn hellen Artgenossen seit Kurzem  auf unserer Streuobstwiese am Kalteller Berg stehen und dort im Rahmen der Landschaftspflege ihr Bestes geben. Bis Ende des Monats. Durch einen Vergleich des Pflanzenbestandes auf unbeweideten und beweideten Teilflächen möchten wir herausfinden, ob sich eine „Vorweide“ positiv auf die botanische Vielfalt bzw. den Blühaspekt auswirkt. Gemäß mehrerer Veröffentlichungen scheint dies bei manchen Biotoptypen der Fall zu sein.

 

In den südexponierten Steilbereichen unserer Grundstücke am Kalteller Berg bleibt es aber zunächst bei dem bewährten Flächenmanagement: Mahd von Teilbereichen im Frühjahr/Hochsommer/Spätherbst mit Balkenmähern und Abtransport des Mähguts im Rahmen von Arbeitseinsätzen. „Schwarze Schafe“ kamen unseres Wissen dabei bislang nicht zum Einsatz.

 

15.04.2024: Ornithologischer Wochenbericht (08.04. bis 14.04.2024)

Art / Artengruppe  
Anzahl

Zeitraum      

Ort Bemerkung
Baumfalke 1 14.04. Auloh Erstnachweis 2024
Bruchwasserläufer 1 08.04. Echinger Stausee Erstnachweis 2024
Dunkler Wasserläufer 1 08.04. Echinger Stausee Erstnachweis 2024
Graureiher 1 09.04. Echinger Stausee 51 Brutpaare
Goldregenpfeifer 1 13.04. Mirskofen  
Nachtigall 1 12.04. Ergolding Erstnachweis 2024
Nachtreiher bis zu 4 08.04. bis 14.04. Echinger Stausee  
Regenbrachvogel 8 11.04. Echinger Stausee  
Sandregenpfeifer 1 08.04. Gündlkofen Erstnachweis 2024
Schilfrohrsänger 1 13.04. Echinger Stausee Erstnachweis 2024
Schwarzhalstaucher 1 10.04. Moosburger Stausee Erstnachweis 2024
Schwarzkopfmöwe 6 10.04. Echinger Stausee  
Stelzenläufer 2 09.04. Echinger Stausee  
Wendehals 1 09.04. Münchnerau Erstnachweis 2024
Wiedehopf 1 09.04. Haunwang  
Wiedehopf 1 13.04. Eching  
Wiedehopf 1 13.04. Münchnerau  
Zwergmöwe 19 14.04. Echinger Stausee erster größerer Trupp 2024

12.04.2024: Vergiftungsverdacht bei Uhu

Foto: S.Riedl
Foto: S.Riedl

Am 29.03.2024 wurde im Rahmen einer routinemäßigen Brutplatzkontrolle im nördlichen Landkreis LA ein totes Uhuweibchen entdeckt und sichergestellt. 

 

Am Kadaver konnten keine mechanischen Verletzungen festgestellt werden, der Bauchraum des Tieres wies jedoch starke Einblutungen auf, wie sie bei Vergiftungen typischerweise auftreten. Wir haben daher eine toxikologische Untersuchung veranlasst.

08.04.2024: Ornithologischer Wochenbericht (01.04. bis 07.04.2024)

Art / Artengruppe  
Anzahl

Zeitraum      

Ort Bemerkung
Beutelmeise 5 06.04. Unterwattenbach Erstnachweis 2024
Dorngrasmücke 1 05.04. Münchnerau Erstnachweis 2024
Fitis 1 02.04. Kröning Erstnachweis 2024
Flussseeschwalbe 3 07.04. Echinger Stausee Erstnachweis 2024
Gartenrotschwanz 1 03.04. Furth Erstnachweis 2024
Grünschenkel 1 01.04. Grießenbach Erstnachweis 2024
Kiebitz   05.04. Bruckberg/Gündlkofen Rückkehr an die  Brutplätze; eventuell Ersatzgelege
Klappergrasmücke   06.04. Auloh Erstnachweis 2024
Kuckuck 1 03.04. Stallwang Erstnachweis 2024
Löffelente 32 04.04. Echinger Stausee Hohe Individuenzahl für den Heimzug
Nachtreiher bis zu 3 01.04. bis 07.04. Echinger Stausee  
Regenbrachvogel 1 06.04. Echinger Stausee  
Regenbrachvogel 2 06.04. Isarstau Niederaichbach  
Regenbrachvogel 1 07.04. Grießenbach  
Rohrschwirl 1 07.04. Echinger Stausee Erstnachweis 2024
Sperlingskauz 1 07.04. Nördlicher Landkreis LA Nachweis an bekanntem Brutplatz
Uferschwalbe 3 07.04. Käufelkofen Erstnachweis 2024

06.04.2024: Absoluter Tabubruch: Teilbereiche des Nationalparks sollen aus der streng geschützten Kernzone herausgenommen werden

Ganz ohne menschliche Eingriffe entsteht in der Kernzone des Nationalparks großflächig ein neuer, standortangepasster Wald (Foto: C.Stierstorfer)
Ganz ohne menschliche Eingriffe entsteht in der Kernzone des Nationalparks großflächig ein neuer, standortangepasster Wald (Foto: C.Stierstorfer)

Der LBV ist entsetzt über die Ankündigung der Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald, zum Schutz vor dem Borkenkäfer Flächen aus der Kernzone des Nationalparks zu nehmen und in die Managementzone zu verschieben.

 

Diese Pläne sind ein Tabubruch und führen den Zweck eines Schutzgebietes ad absurdum. Wenn man Flächen aus dem Schutz herausnimmt, weil es einem gerade nicht mehr passt, braucht man sie gar nicht erst unter Schutz zu stellen. Die Kernzone des Nationalparks kommt ohne menschliche Eingriffe aus und schützt die Biodiversität vor Ort. Darüber hinaus sind diese Gebiete wichtige Referenzflächen, um zu erforschen, wie sich der Wald im Klimawandel ohne menschliche Eingriffe natürlich entwickelt. Sie sind deshalb auch für Fragen des Waldumbaus außerhalb von Schutzgebieten von Bedeutung.

 

Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) hat kürzlich den Nationalpark Bayerischer Wald besucht und medienwirksam die Bekämpfung des Borkenkäfers gefordert. Die Nationalparkverwaltung identifizierte daraufhin im Falkensteingebiet zwei Flächen mit Fichten, die potenziell vom Borkenkäfer befallen werden können, und will dort nun entsprechende Anpassungen des Schutzstatus vornehmen. Diese Flächen waren erst 2020 zum 50-jährigen Jubiläum des Nationalparks feierlich in die Kernzone aufgenommen worden. Mit der geplanten Maßnahme will der Nationalpark nun der auch von Politikern geschürten Sorge von Anliegern begegnen, der Borkenkäfer könne sich vom Nationalpark aus in die umliegenden Privatwälder ausbreiten. Die nächstgelegenen Privatwälder liegen jedoch nicht in Reichweite des Borkenkäfers, selbst wenn dieser die jetzt diskutierten Flächen befallen würde. Aus fachlicher Sicht ist die Maßnahme nicht bergründbar.

 

Gerade weil es sich um vergleichsweise kleine und für die Borkenkäferproblematik im gesamten Bayerischen Wald unbedeutende Flächen handelt, zeigt die Diskussion, dass es nicht um sachorientierte Lösungen vor Ort geht. Der LBV befürchtet, dass hier ein Präzedenzfall geschaffen wird, Naturzonen in einem Nationalpark beliebig zu verändern. Es ist äußerst bedauerlich, dass im Bayerischen Wald nun alte Debatten gezielt angeheizt werden, die letztlich den Sinn des Nationalparks in Frage stellen.

 

Hintergrundinformation: Der Nationalpark Bayerischer Wald ist der älteste Nationalpark Deutschlands und das größte Waldnaturschutzgebiet der Bundesrepublik. In ihm soll sich die Natur ungestört entwickeln können. 

06.04.2024: Ornithologischer Wochenbericht (25.03. bis 31.03.2024)

Art / Artengruppe  
Anzahl

Zeitraum      

Ort Bemerkung
Flussregenpfeifer 4 30.03. Isar bei Bruckberg  Rückkehr an die Brutplätze
Nachtreiher 1 31.03. Echinger Stausee Erstnachweis 2024
Raubseeschwalbe 2 25.03. Isarstau Altheim  
Schwarzkopfmöwe 1 27.03. Wörth Erstnachweis 2024
Steinschmätzer 1 30.03. Unterwattenbacher Moos Erstnachweis 2024
Tüpfelsumpfhuhn 1 31.03. Echinger Stausee Erstnachweis 2024

05.04.2024: Europäische Vogelbestände nehmen deutlich ab

Laut einem europaweiten Langzeitmonitoring befinden sich die europäischen Vogelbestände weiterhin im Sinkflug. Zu diesem Ergebnis kommt der aktuelle PECBMS-Bericht, der die Bestandsentwicklungen von insgesamt 168 Brutvogelarten in 30 europäischen Ländern seit 1980 regelmäßig auswertet. Der Rückgang beträgt im Mittel über alle Arten 19 Prozent und  geradezu alarmierende 61 Prozent bei der Gruppe der Agrarvogelarten.

Laut DDA (Dachverband deutscher Avifaunisten) bilden diese Befunde auch die Entwicklung in Deutschland ab. Einer der traurigen "Spitzenreiter" mit einem Bestandsrückgang von mehr als 90 Prozent ist hier übrigens der Kiebitz, Vogel des Jahres 2024.

01.04.2024: Ornithologischer Wochenbericht (18.03. bis 24.03.)

Art / Artengruppe  
Anzahl

Zeitraum      

Ort Bemerkung
Bartmeise 2 20.03. Echinger Stausee  
Saatkrähe   23.03. Stadt Landshut Brutkolonie im Stadtzentrum; erstmalige Ansiedlung im Raum LA
Schwarzstorch 1 24.03. Nördlicher Landkreis LA  
Sumpfohreule 1 24.03. Ergoldsbach  

27.03.2024: Drohne gesucht

Für eine Erfassung von Brutbeständen im Rahmen des landesweiten Graureiher-Monitorings bräuchten wir kurzfristig eine Drohne mit Kamera. Wer kann uns dabei unterstützen?  Bitte um Rückmeldung unter christianbrummerATgmx.de

25.03.2024: Ornithologischer Wochenbericht (11.03. bis 17.03.)

Art / Artengruppe  
Anzahl

Zeitraum      

Ort Bemerkung
Bartmeise 4 17.03. Echinger Stausee  
Bergente 1 15.03. Isarstau Altheim  
Blässgans 1 11.03. Grießenbacher Moos  

Blässgans

1 15.03. Isarstau Altheim  

Blaukehlchen

1 17.03. Grießenbacher Moos Erstnachweis 2024
Girlitz 1 14.03. Auloh Beginn des Heimzugs (Winternachweis am 27.01)
Goldregenpfeifer 1 16.03. Bayerbach  
Kranich 3 14.03. Grießenbacher Moos  
Kranich 1 17.03. Grießenbacher Moos  
Merlin 1 17.03. Mettenbacher Moos  
Mönchsgrasmücke 1 16.03. Altdorf Erstnachweis 2024
Rauchschwalbe 1 16.03. Echinger Stausee Erstnachweis 2024
Rohrweihe   17.03. Landkreis LA mehrere Meldungen; Beginn des Heimzugs (Winternachweise: 06.01, 18.02.)
Rotschenkel 1 17.03. Echinger Stausee Erstnachweis 2024
Schwimmvögel (gesamt) 2.200 15.03. Stauseen im Raum LA extrem niedriger Wert; langjähriger März-Mittelwert: 4.700+-700
Seeadler 1 14.03. Grießenbacher Moos  
Seeadler 1 16.03. Echinger Stausee  

25.03.2024: Aufruf: Bestandserfassung von Brutvögeln entlang der A92 und der DB-Strecke München-Regensburg

Bitte meldet uns alle Feststellungen von Agrarvogelarten (Feldlerche, Rebhuhn, Schafstelze, Kiebitz, Wachtel, Neuntöter etc.) entlang der A92 und der Bahnstrecke München-Regensburg. Einfach punktgenau mit dem entsprechenden Brutzeitcode ins ORNITHO-System eingeben und gerne auch systematisch erfassen!

      Hintergrund ist eine neue gesetzliche Regelung zur Beschleunigung der Energiewende: In einem Korridor beidseitig von Autobahnen und zweigleisigen Bahnlinien sind Freiflächen-Solaranlagen künftig nicht mehr genehmigungspflichtig, sondern nur noch anzeigepflichtig. Eine Kartierung von Brutvögeln sowie Anhörungen von Naturschutzbehörden bzw. Naturschutzverbänden ist damit nicht mehr vorgesehen.

      Unbenommen davon gelten natürlich die artenschutzrechtlichen Regelungen weiterhin. Da wir entlang der oben genannten Verkehrsachsen teilweise eine sehr gute Ausstattung mit Agrarvogelarten haben (z.B. Lössterasse Altheim-Mirskofen) brauchen wir hier eine gute Datengrundlage um ggf. reagieren zu können. 

20.03.2024: Ornithologischer Wochenbericht (04.03. bis 10.03.)

Art / Artengruppe  
Anzahl

Zeitraum      

Ort Bemerkung
Blässgans 2 04.03. bis 10.03. Grießenbacher Moos  

Blaumeise

>130 10.03. Aign starker Durchzug

Flussregenpfeifer

3 05.03. Echinger Stausee Erstnachweis 2024
Goldregenpfeifer etwa 30 06.03. Unterwattenbacher Moos  
Heidelerche 2 04.03. Auloh  singend; Rückkehr an die Brutplätze am Truppenübungsplatz
Pfeifente 66 07.03. Landshut-Flutmulde  
Seeadler 1 05.03. Grießenbacher Moos  
Kohlmeise >400 10.03. Aign  starker Durchzug
Waldschnepfe 1 06.03. Landshut-Altstadt Totfund an der Martinskriche; vermutlich Wanderfalke
Zilpzalp 1 07.03. Stadt und Landkreis LA mehrere Meldungen; erste singende Ind. 2024

Zwergmöwe

7 10.03. Isarstau Altheim  

10.03.2024: Ornithologischer Wochenbericht (26.02. bis 03.03.)

Art / Artengruppe  
Anzahl

Zeitraum      

Ort Bemerkung
Bergente 1 29.02. Isarstau Altheim  
Heidelerche 78 03.03. Aign  starker Durchzug
Kampfläufer 2 03.03. Grießenbacher Moos Erstnachweis 2024
Kohlmeise 325 03.03. Aign  starker Durchzug
Kranich 3 03.03. Grießenbach  

04.03.2024: Ornithologischer Wochenbericht (19.02. bis 25.02.)

Art / Artengruppe  
Anzahl

Zeitraum      

Ort Bemerkung
Heidelerche 1 21.02. Stallwang  Erstnachweis 2024
Kranich 3 20.02. Altdorf  
Kranich 138 25.02. Tiefenbach hohe Individuenzahl für den Heimzug
Merlin 1 25.02. Mettenbach  

27.02.2024: Ornithologischer Wochenbericht (12.02. bis 18.02.)

Art / Artengruppe  
Anzahl

Zeitraum      

Ort Bemerkung
Bergente 1 15.02. Moosburger Stausee  
Bergente 1 16.02. Isarstau Altheim  
Knäkente 1 17.02. Grießenbacher Moos sehr frühes Datum
Samtente 2 16.02. Isarstau Altheim  
Schwimmvögel (gesamt) 3.800 15.02. Stauseen im Raum LA starke Abnahme gegenüber dem Vormonat (-7.000)
Silberreiher 75 16.02. Mettenbacher Moos hohe Individuenzahl
Singdrossel 1 12.02. Ergolding Erstnachweis 2024
Singschwan 12 13.02. Echinger Stausee höchste Individuenzahl der Berichtswoche
Singschwan 8 16. bis 17.02. Grießenbacher Moos  
Zwergschnepfe 1 18.02. Schmatzhausen  

25.02.2024: Dohlen müssen draußen bleiben

Eine Aufnahme vor der Sanierung: Durch die Schallluken gelangten die Dohlen in den Turm
Eine Aufnahme vor der Sanierung: Durch die Schallluken gelangten die Dohlen in den Turm

Beim Schutz gebäudebrütender Vogelarten läuft es weiterhin alles andere als rund. Jüngstes Beispiel dafür ist die Sanierung der Pfarrkirche St. Peter in Gaindorf bei Vilsbiburg, bei der unlängst alle Einflugmöglichkeiten für Gebäudebrüter verschlossen wurden. Unter anderem ist damit die vor der Sanierung dort lebende Dohlenkolonie (mit etwa 8 bis 10 Brutpaaren) jetzt obdachlos. Auch für Fledermäuse ist der Turm jetzt dicht.

 

Unverständlich ist das Ganze vor allem deshalb, weil Maßnahmenträger und Naturschutzbehörde vom LBV im Vorfeld auf die artenschutzrechtliche Problematik des Sanierungsprojektes hingewiesen wurden. Es bleibt daher vorerst rätselhaft, weshalb das Ganze trotzdem so schief laufen konnte.

 

Dass die Situation so nicht bleiben kann ist klar, das Artenschutzrecht ist in dieser Hinsicht eindeutig.  Allerdings drängt die Zeit, denn an anderen Kirchtürmen im Raum Landshut sind die Dohlen bereits mit dem Nestbau beschäftigt. Dem Maßnahmenträger wurde daher heute die Notwendigkeit einer zügigen Lösung des Problems deutlich gemacht.

20.02.2024: Ornithologischer Wochenbericht (05.02. bis 11.02.2024)

Art / Artengruppe  
Anzahl

Zeitraum      

Ort Bemerkung
Bergente 1 09.02. Moosburger Stausee  
Blässgans 30 bis 40 07.02. bis 11.02. Mettenbacher/Grießenbacher Moos  
Feldlerche 1 06.02. Grießenbacher Moos erster Heimzug-Nachweis 2024
Goldregenpfeifer 1 10.02. Mirskofen Erstnachweis 2024
Großer Brachvogel 3 10.02. Gündlkofen weiterhin; vollständige Überwinterung
Kiebitz 5 11.02. Grießenbacher Moos Erstnachweis 2024
Kranich 1 05.02. Weng  
Singschwan 10 bis 11 06.02. bis 10.02. Grießenbacher Moos  

12.02.2024: Ornithologischer Wochenbericht (29.01. bis 04.02.2024)

Art / Artengruppe  
Anzahl

Zeitraum      

Ort Bemerkung
Bergente 1 29.01. Moosburger Stausee  
Flussuferläufer 1 30.01. Isarstau Altheim weiterhin; vollständige Überwinterung
Großer Brachvogel 3 30.01. und 03.02. Echinger Stausee/Gündlkofen weiterhin; vollständige Überwinterung
Hohltaube 1 02.02. Schaumburg Erstnachweis 2024
Schwarzkehlchen 4 02.02. Grießenbacher Moos  
Singschwan 5 30.01. Echinger Stausee  
Star   02.02. Stadt und Landkreis LA mehrere Meldungen; erste Rückkehrer 2024

10.02.2024: Rebhuhn-Kartierung 2024 - wir bräuchten noch Unterstützung

Foto: Gunther Ziegler (LBV-Archiv)
Foto: Gunther Ziegler (LBV-Archiv)

Für die in diesem Jahr bundesweit stattfindende Rebhuhn-Kartierung bräuchten wir noch Unterstützung. Die Kartierung an sich ist nicht sehr aufwändig: Auf einer vorgegebenen Wegstrecke (Transekte) von etwa einem Kilometer Länge ist einmalig (zwischen 21. Februar und 31. März) kurz nach Sonnenuntergang (Dämmerung) eine knapp einstündige Begehung durchzuführen (schöner Abendspaziergang!). Dabei sind mit einer Klangattrappe Rebhuhn-Rufe abzuspielen und die Rufe darauf reagierender Rebhühner zu dokumentieren. Spezielles Fachwissen ist dazu nicht erforderlich, benötigt wird aber ein Smartphone in Verbindung mit einem kleinen Bluetooth-Lautsprecher. Letzten könnten wir ggf. zur Verfügung stellen. Im Raum Landshut warten aktuell noch zehn Begehungsstrecken auf Bearbeiter: vier im Bereich Rottenburg-Hohenthann-Ergoldsbach, drei im Bereich Velden-Paulszell-Johanneskirchen, zwei im Bereich Aich-Bonbruck sowie eine bei Altheim.

 

Wer Interesse hat: Entweder beim LBV LA kurz Bescheid geben (Christian Brummer), oder selbst auf der Internetseite des Projekts anmelden.

01.02.2024: Still und heimlich: Die Saatkrähe macht sich allmählich vom Acker

Foto: T.Zdenek (LBV-Archiv)
Foto: T.Zdenek (LBV-Archiv)

Mit den Überwinterungsbeständen der Saatkrähe im Raum Landshut geht es seit geraumer Zeit deutlich bergab. So gehören die nächtlichen Schlafplatz-Ansammlungen von mehreren Tausend Tieren, wie sie lange Zeit für den Isarstau Altheim typisch waren, längst der Vergangenheit an. Im Bereich des Landshuter Klinikums existiert zwar aktuell noch ein größerer Saatkrähen-Schlafplatz, die Zahl der hier nächtigenden Vögel liegt jedoch bestenfalls bei einem Zehntel der früheren Werte.

 

Völlig verschwunden ist zwischenzeitlich auch eine langjährige Überwinterungspopulation von mehreren Hundert Saatkrähen, die sich alljährlich von Oktober bis März im Bereich von Weixerau aufhielt und dort vor allem am Süddamm der B11 nach Fressbarem suchte. Dieses Gebiet ist heute praktisch Saatkrähen-frei.

 

Und wenn die aktuellen Meldungen mehrerer Beobachter aus dem Landshuter Stadtgebiet nicht täuschen, dann sinken jetzt auch hier die Überwinterungsbestände deutlich ab. Insbesondere in den Gärten und Grünanlagen der südlichen Stadtbezirke (Moniberg, Hagrain, Englberg, Achdorf), in denen Saatkrähen bislang zum vertrauten winterlichen „Inventar“ zählten, fehlen die oftmals sehr zutraulichen Vögel bereits an vielen Stellen.

 

Die Ursache für diese Entwicklung ist bislang unklar, wir wissen aktuell nicht einmal, ob es sich dabei um ein lokales, oder eine überregionales Phänomen handelt. Wie so oft fehlt dazu auch eine belastbare Datengrundlage, systematische Bestanderhebungen wurden leider nicht durchgeführt. Es ist immer wieder das Gleiche: Erst im Nachhinein wird deutlich, welche Entwicklungen man bereits vor 20 Jahren durch systematische Zählungen hätte genauer dokumentieren bzw. untersuchen sollen.

 

Übrigens: Im Gegensatz zur Überwinterungspopulation steigt der Brutbestand der Saatkrähe in Bayern an. Saatkrähen brüten in den Nachbarlandkreisen Erding, Freising und Straubing, nach unserer Kenntnis aber (noch) nicht im Raum Landshut.

21.01.2024: Neue Langzeitstudie aus Brandenburg: Windkraftanlagen sind mittlerweile die häufigste Todesursache bei Rotmilanen

Foto: H.Henderkes (LBV-Archiv)
Foto: H.Henderkes (LBV-Archiv)

Es ist davon auszugehen, dass der anhaltend starke Bestandzuwachs beim Weißstorch wesentlich auf die in den letzten Jahren nahezu flächendeckend durchgeführte Sicherung von Mittelspannungsmasten zurückzuführen ist. Gerade bei langlebigen und erst mit mehreren Jahren geschlechtsreifen (Groß)Vogelarten hat die Reduzierung von Todesrisiken entscheidende Auswirkungen auf die Bestandsentwicklung. Soweit das Positive.

       Eine kürzlich veröffentliche Langzeitstudie (1991 bis 2022) zu Todesursachen beim Rotmilan in Brandenburg gibt dagegen kaum Anlass zur Freude. Sie hat ergeben, dass Windkraftanlagen mit 33 Prozent mittlerweile die mit Abstand häufigste Todesursache darstellen. Tendenz steigend: Für die Jahre 2008 bis 2002 wurde sogar ein Anteil von 39 Prozent ermittelt. Dass die in den neuen Bundesländern festgestellten Bestandsrückgänge des Rotmilans auf dieses erhöhte Tötungsrisiko zurückzuführen sind, liegt nahe. Der Rotmilan hat bzw. hatte hier seine weltweiten Dichtezentren.

      Der weltweite Brutbestand des Rotmilans liegt aktuell bei etwa 35.000 Brutpaaren, davon rund die Hälfte in Deutschland. Für den weltweiten Erhalt keiner anderen Vogelart hat Deutschland auch nur annähernd eine vergleichbare Verantwortung.


15.01.2024:  Jährlich 100 Millionen tote Vögel durch Glasanflug

Foto: C.Bria (LBV-Archiv)
Foto: C.Bria (LBV-Archiv)

Die Landesarbeitsgemeinschaft der Vogelschutzwarten (LAG VSW) bestätigte in einer Veröffentlichung kürzlich eine bereits vor einigen Jahren durchgeführte Abschätzung zum Ausmaß von Vogelverlusten an Glasscheiben: In Deutschland sterben jährlich mittlerweile über 100 Millionen Vögel durch Scheibenanflüge! Dies entspricht über fünf Prozent aller Vögel, die im Jahresverlauf in Deutschland vorkommen. Alleine für den Raum Landshut bedeutet dies mehrere Hundert tote Vögel pro Tag. Die Verluste sind bei einigen Arten offensichtlich so hoch, dass nachhaltige Auswirkungen auf den Erhaltungszustand der Population nicht mehr ausgeschlossen werden können.  

 

Bekannt ist das Problem seit langem, allerdings scheint es  bei Architekten, Planern und Genehmigungsbehörden  bislang immer noch nicht wirklich durchgedrungen zu sein: Gerade bei Neubauten steigt der Glasanteil weiterhin an, gleichzeitig spielt der Einbau von vogelsicheren Gläsern nach wie vor eine völlig untergeordnete Rolle. Keine guten Zukunftsaussichten also.

 

Übrigens: Greifvogelsilhouetten sind als Vermeidungsmaßnahme wirkungslos!

 


10.01.2024: „Landesbund für Verkehrssicherung“ (LBV)

      Schneemassen und heftige Stürme haben in den Landshuter LBV-Wäldern zum Jahresende 2023 erhebliche Schäden hinterlassen. Neben mehreren Großfichten stürzten vor allem Eschen, die bereits durch das flächige Eschentriebsterben abgestorben oder stark geschädigt waren, in großer Zahl um. Einige Bereiche unserer ehemals von dieser Baumart dominierten Auwald-Grundstücke sind mittlerweile fast baumfrei. Welch ein Jammer!

      Während die auf Nachbargrundstücken oder angrenzenden Wegen liegenden Bäume zwischenzeitlich aufgearbeitet und abtransportiert wurden – ein dickes Dankeschön dafür an alle Helfer! -  warten die im Wald liegenden Fichten noch auf Bearbeitung. Sie müssen wegen der Borkenkäferproblematik bis spätestens April entrindet oder ebenfalls abtransportiert werden. Das eilt also zunächst noch nicht so ganz. Außerdem ist geplant, weitere rund zwei Dutzend an Grundstücksgrenzen stehende, bereits völlig abgestorbene Eschen zu fällen und aufzuarbeiten, bei denen über kurz oder lang ein Umstürzen auf Nachbargrundstücke zu erwarten ist. Und damit nicht genug: Mehrere Stämme müssen auch noch aus einem angrenzenden Fließgewässer geborgen werden.

       Alles sehr kraftraubende und nicht ungefährliche Arbeiten, die aber erledigt werden müssen. Leider.

07.01.2024: Windkraftausbau im Raum Landshut: So schaut’s aktuell aus

Aufgrund mehrerer gesetzlicher Änderungen zur Beschleunigung des Ausbaus der Windkraft (Beschleunigungsgesetzte, Notverordnung) herrschen teilweise immer noch Unklarheiten, wie die entsprechenden Genehmigungsverfahren künftig ablaufen werden, und in welchem Umfang der Natur- und Artenschutz dabei noch berücksichtigt wird. Nachdem mittlerweile mehrere Planungen zur Ausweisung von Vorrangflächen für Windenergie im Raum Landshut vorliegen, zeichnen sich folgende Aspekte ab:

 

  • Bei den (kommunalen) Genehmigungsbehörden besteht wenig Bereitschaft, die Ergebnisse einer überregionalen Planung von Windkraft-Vorrangflächen abzuwarten. Eine überregionale Planung wird aktuell vom Regionalen Planungsverband der Region 13 durchgeführt und wäre aus unserer Sicht dringend erforderlich, um eine diffuse Verteilung von Anlagen in der Landschaft zu vermeiden. Einige Gemeinden befürchten aber offensichtlich, dass bei überregional festgesetzten Vorrangflächen Investoren in ihrem Gemeindebereich nicht, oder zu spät zum Zuge kommen könnten. Hier stehen offensichtlich starke finanzielle Aspekte im Vordergrund.
  •  Aus Akzeptanzgründen werden die gesetzlich vorgeschriebenen Mindestabstände von Windkraft-Vorrangflächen zu Siedlungen bzw. zu Wohnbebauung von einigen Genehmigungsbehörden freiwillig erhöht. Dies hat zur Folge, dass sich Windkraft-Vorrangflächen überwiegend in abgelegenen, und technisch bislang eher wenig überprägten Regionen konzentrieren. Im Raum Landshut sind dies überwiegend die großen Waldgebiete. Es erfolgt damit ein Zugriff auf die noch am ehesten der „Potentiellen natürlichen Vegetation“ (PNV) unserer Region entsprechenden Standorte.
  • Der weitaus überwiegende Teil der für Windkraftanlagen vorgesehen Gebiete liegt in Wäldern. Dies sehen wir kritisch weil zur Stabilisierung des regionalen Klimas unzerschnittene, geschlossene Waldsysteme eine wesentliche Bedeutung haben. Auch aus artenschutzrechtlicher Sicht (Fledermäuse) sind Windkraftanlagen in Wälder problematischer zu bewerten, als im Offenland. Und: Der Raum Landshut zählt zu den waldärmsten Landkreisen in Bayern. Bereits jetzt weißt der Raum Landshut nur wenige große, geschlossene Waldgebiete auf.
  • Die bislang üblichen Bestanderhebungen zu Vorkommen windkraftrelevanter Großvogelarten sind im Zuge von Genehmigungsprozessen von Windkraft-Vorrangflächen nicht mehr erforderlich. Maßgebliches Kriterium ist jetzt ausschließlich eine landesweite Karte sogenannter „Dichtezentren“ windkraftrelevanter Vogelarten, die im Jahr 2023 vom Bayerischen Landesamt für Umwelt (LfU) vorgelegt wurde, deren Datenbasis wir aber für nicht belastbar halten. Im Zuge von Abwägungsprozessen der Genehmigungsbehörden werden aber selbst derartige Dichtezentren für Windkraftanlagen freigegeben.
  • Der Schwarzstorch wurde im Gegensatz zum deutlich weniger seltenen Weißstorch aus der Liste der windkraftrelevanten Vogelarten komplett gestrichen und ist daher nicht mehr zu berücksichtigen. Hintergrund dieser Entscheidung dürfte sein, dass die bekanntermaßen in bzw. in der Nähe von Siedlungsbereichen lebenden Weißstörche für den Windkraftausbau weitestgehend unproblematisch sind, während die scheuen Schwarzstörche ausschließlich in größeren Wäldern brüten und dort ein artenschutzrechtliches Hindernis für die Genehmigung von Windkraftanlagen darstellen würden. Naturschutzfachlich ist diese Entscheidung jedenfalls nicht begründbar, sie ist nach unserer Auffassung rein wirtschafts- bzw. energiepolitisch motiviert.

01.10.2022: 40 Jahre Naturschutzgebiet „Vogelfreistätte Mittlere Isarstauseen“: (K)ein Grund zum Feiern?

Blick vom Beobachtungsturm auf den Echinger Stausee (W.Hofbauer)
Blick vom Beobachtungsturm auf den Echinger Stausee (W.Hofbauer)

Am 23.09.1982 wurden die Mittleren Isarstauseen vom Bayerischen Umweltministerium unter Naturschutz gestellt. Das 570 Hektar große Schutzgebiet umfasst neben den beiden Stauseen bei Moosburg und Eching einen etwa acht Kilometer langen Abschnitt der Isar sowie größere Bereiche des Isarauwaldes.

 

Zum 40. Jahrestag dieser Schutzgebietsausweisung zieht der LBV Bilanz.

40 Jahre Mittlere Isarstauseen - Bilanz
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Aktuelle News aus dem Naturschutz

lbv-news.jimdofree.com Blog Feed

Vormerken: Stunde der Gartenvögel vom 9. - 12. Mai 2024 (Mo, 08 Apr 2024)
Key Visual für Stunde der Gartenvögel 2024 Mitmachen ist ganz einfach: Vom 09. - 12. Mai 2024 zählen Sie eine Stunde lang Ihre Vögel und melden diese Zahlen. Ihre Daten und die tausender anderer Naturfreunde geben Antworten auf brennende Fragen. "Citizen Science" heißt diese Art der Forschung. Die bundesweite Langzeitstudie hilft uns, Umweltveränderungen zu erkennen. Zudem können Sie tolle Preise gewinnen. 
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Was unterscheidet eine Sumpfmeise von einer Weidenmeise oder einen Fitis von einen Zilpzalp? 

 

Wandel in Landwirtschaft ist unausweichlich

Noch ist es schwer, den dringend notwendigen Wandel in der EU-Landwirtschaftspolitik gegen die Agrarlobby voranzutreiben. Auch wenn nicht nur Studien den Artenschwund und die Folgen der Intensivlandwirtschaft belegen, sondern jedermann mittlerweile die Veränderungen spürt, leugnet sie weiterhin die Zusammenhänge. Ein neues Fördermodell könnte den Durchbruch bringen.

 

Bewusst konsumieren

Vielen Verbrauchern scheint der Zusammenhang kaum bewusst zu sein, dass sich unsere heutigen Ernährungsgewohnheiten massiv auf die Vielfalt von Arten und Lebensräumen, insbesondere in unserer Kulturlandschaft auswirken. 

 


Welcher Vogel ist das?

Die wichtigsten Merkmale, um Vögel zu bestimmen. Meist braucht man mehrere Merkmale, um eine Art eindeutig festzulegen.

 

Die 25 häufigsten Wintervögel

Vögel am Futterhaus und im Garten sicher erkennen und richtig bestimmen. Bei uns finden Sie alle Informationen, die Sie dafür brauchen. Wir haben Ihnen die Steckbriefe und Stimmen der 25 häufigsten Wintervögel zusammengestellt.

 

Gutes Vogelfutter erkennen

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