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Sonntag, 01.10.2023: Zum Aktionstag EUROPEAN BIRDWATCH: Vogelkundliche Wanderung an den Echinger Stausee; Treffpunkt: 10:00 Uhr in Eching
26.09.2023: Auch letzte Woche wurde in Bayern wieder ein Quadratkilometer freie Landschaft überbaut - und weiterhin sind Stadt und Landkreis Landshut beim Flächenverbrauch ganz
vorne mit dabei. Bau- und Gewerbegebiete wuchern an allen Ecken und Enden, der Druck auf die freie Landschaft, auf Schutzgebiete und auf störungsempfindliche Arten steigt kontinuierlich an. Und:
Heute leben etwa 180.000 Menschen mehr auf unserem Planeten als gestern.
25.09.2023: Integriertes städtebauliche Entwicklungskonzept (ISEK) und Gemeindeentwicklungskonzept (GEK) der Gemeinde Eching
Nebenstehend unsere Stellungnahme zum oben genannten Verfahren.
25.09.2023: Ornithologischer Wochenbericht (18.09. bis 24.09.2023)
Art / Artengruppe | Anzahl |
Zeitraum |
Ort | Bemerkung |
Goldregenpfeifer | 1 | 24.09. | Aign | Zugplanbeobachtung |
Heidelerche | 1 | 23.09. | Aign | Zugplanbeobachtung |
Kleines Sumpfhuhn | 1 | 21.09. | Echinger Stausee | K1 |
Knutt | 1 | 19.09. | Echinger Stausee | K1 |
Wiedehopf | 1 | 23.09. | Bodenkirchen | |
Zwergscharbe | bis zu 26 | 18.09. bis 24.09. | Isarstau Altheim |
24.09.2023: Biotopflegeaktionen im Oktober/November
Bitte schon mal vormerken: Auf folgenden Biotopflächen stehen in diesem Jahr noch Mähaktionen an (Herbstmahd bzw. 2.-Mahd): Torfstiche, Kalteller Berg, Sempter Heide, Süddamm Eching, Uppenborndamm Süd, Uppenborndamm Nord, Referenzfläche A92. Wer Zeit und Lust hat: bitte bei Franz Riedl melden. Außerdem werden noch die Streuobstfläche am Kalteller Berg, die Hüttenkofener Heide und unsere Feuchtwiese bei Unterwattenbach gemäht, hier allerdings durch einen Vertragslandwirt.
22.09.2023: Windkraft-Konzentrationszonen im Markt Essenbach
Mit der Vorgehensweise bei der Ausweisung von Flächen für Windkraft-Energieanlagen im Bereich des Marktes Essenbach sind wir nicht einverstanden.
22.09.2023: Ornithologischer Wochenbericht (11.09. bis 17.09.2023)
Art / Artengruppe | Anzahl |
Zeitraum |
Ort | Bemerkung |
Grauammer | 9 | 17.09. | Käufelkofen | im Trupp |
Kiebitzregenpfeifer | 1 | 11.09. | Moosburger Stausee | |
Kleines Sumpfhuhn | 1 | 17.09. | Echinger Stausee | K1 |
Raubseeschwalbe | 2 | 15.09. | Echinger Stausee | |
Schwimmvögel (gesamt) | 12.116 | 15.09. | Moosburger Stausee + Echinger Stausee + Isarstau Altheim + Isarstau Niederaichbach | Wasservogelzählung; vergleichsweise geringer Wert für September; Einzeldaten: 3.551 / 3.103 / 4.234 / 1.228 |
Ziegenmelker | 1 | 16.09. | Bayerbach | |
Zwergscharbe | 9 bis 21 | 11.09. bis 16.09. | Isarstau Altheim |
21.09.2023: EuGH-Urteil: Auch Bayern muss in FFH-Schutzgebieten deutlich nachlegen
Deutschland hat bei seinen Fauna-Flora-Habitat-Schutzgebieten gegen EU-Naturschutzrecht verstoßen – so lautet das heutige Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH), nachdem die Europäische Kommission im Zuge eines Vertragsverletzungsverfahrens geklagt hatte. Jetzt muss Deutschland bei einem Teil seiner FFH-Gebiete nachbessern, sonst drohen empfindliche Strafzahlungen. Der LBV begrüßt diese Entscheidung, weil klare Defizite benannt wurden, die es nun auch in Bayern zu beheben gilt.
Dazu der LBV-Landesfachbeauftragte für Naturschutz, Dr. Andreas von Lindeiner: “Unverbindlich, unkonkret und unzureichend – nachdem Deutschland in den vergangenen Jahrzehnten bei der Umsetzung der FFH-Richtlinie in seinen Schutzgebieten geschlampt hat, bestätigt das heutige Urteil, was man in den Schutzgebieten selbst schon sieht: Nur 25 Prozent der Arten und 30 Prozent der Lebensraumtypen befinden sich derzeit in einem günstigen Erhaltungszustand. Es ist die letzte Mahnung an Bund und Länder, FFH-Gebiete nicht nur auszuweisen, sondern konkret zu schützen – sonst drohen Strafzahlungen. Der besorgniserregend schlechte Zustand vieler Gebiete unterstreicht den dringenden Handlungsbedarf. Auch Bayern muss jetzt dringend nachlegen.” Die EU-Kommission führt als explizites Beispiel an, dass bei zahlreichen Gebieten in Bayern, in denen der Lebensraumtyp 6510 „Magere Flachland-Mähwiesen“, also die wichtigen artenreichen Blumenwiesen, vorkommt, die Erhaltungsziele sehr allgemein und ohne Angabe quantitativer oder messbarer Elemente bestimmt würden.
Der LBV fordert die bayerische Staatsregierung auf, für die Schutzgebiete verbindliche und gebietsspezifische Erhaltungs- und Entwicklungsziele festzulegen, ein aktives Management zu beginnen sowie ein transparentes Monitoring zu etablieren, damit der Schutz der Lebensräume und Arten mindestens regional messbar wird. So sieht es auch die EU-Biodiversitätsstrategie vor. Darüber hinaus gelte es, zusätzliche, ökologisch hochwertige Flächen als Schutzgebiete auszuweisen und die Gebiete besser miteinander zu verbinden.
14.09.2023: Ornithologischer Wochenbericht 04.09. bis 10.09.2023)
Art / Artengruppe | Anzahl |
Zeitraum |
Ort | Bemerkung |
Bienenfresser | ca. 60 | 10.09. | Unterwattenbach | |
Mauersegler | > 3 | 07.09. | Geisenhausen | Spätbrut |
Nachtreiher | 1 | 05.09. | Isarstau Altheim | K1 |
Pirol | 1 | 10.09. | Landshut-Mitterwöhr | spätes Datum; nur 0,17 % aller Pirol-Meldungen stammen aus der 36.KW |
Seidenreiher | 1 | 04.09. | Echinger Stausee | |
Sperlingskauz | 1 | 09.09. | Nördlicher Landkreis | |
Wendehals | 1 | 10.09. | Wurmsham | |
Zwergscharbe | 15 bis 20 | 05.09. bis 10.09. | Isarstau Altheim |
04.09.2023: Ornithologischer Wochenbericht (28.08. bis 03.09.2023)
Art / Artengruppe | Anzahl |
Zeitraum |
Ort | Bemerkung |
Bienenfresser | 9 | 01.09. | Unterwattenbach | |
Fischadler | 2 | 03.09. | Echinger Stausee | |
Heidelerche | 1 | 02.09. | Bayerbach | |
Nachtreiher | 1 | 31.08. | Isarstau Altheim | K1 |
Nachtreiher | >2 | 02.09. | Landshut-Zentrum | in südliche Richtung überfliegend |
Ortolan |
1 | 02.09. | Wurmsham | |
Raubseeschwalbe | 1 | 30.08. | Isarstau Altheim | |
Raubseeschwalbe | 4 | 01.09. | Echinger Stausee | |
Seidenreiher | 1 | 29.08. bis 31.08. | Isarstau Altheim | |
Seidenreiher | 1 | 01.09. und 03.09. | Echinger Stausee | |
Steppenweihe | 1 | 03.09. | Unterwattenbach | K1 |
Wiedehopf | 1 | 30.08. | Adlkofen | |
Zwergscharbe | 1 bis 6 | 01.09. bis 03.09. | Echinger Stausee | maximal 6 Ind. am 01.09. |
Zwergscharbe | 17 bis 28 | 28.08. bis 03.09. | Isarstau Altheim | erstmals 28 Ind. am 03.09. |
03.09.2023: Erste Erkenntnisse zu den Auswirkungen von Offshore-Windkraftanlagen auf Zugvögel
Die Auswirkungen eines großflächigen Windkraft-Ausbaus auf den europäischen Vogelzug (Summationswirkung) spielen im Zuge einzelner Genehmigungsverfahren bislang keine Rolle. So ist bislang völlig unklar, welche Folgen für die europäischen Vogelbestände zu erwarten sind, wenn alljährlich mehrere Hundert Millionen europäische Zugvögel auf ihren Zugwegen zwischen Brutgebieten und Überwinterungsgebieten auf mehrere 10.000 deutsche Windkraft-Großanlagen treffen. Weder an Land, noch in den großen Offshore-Windparks in Nord- und Ostsee, über die beispielsweise der gesamte skandinavische Vogelzug auf breiter Front verläuft. Entsprechende Untersuchungen bzw. Modellierungen mahnen wir seit Langem an.
Ein kürzlich in der Fachzeitschrift „Scientific Reports“ veröffentlichter Beitrag zeigt nun beispielhaft an Seetauchern auf, wie dramatisch die Folgen von Offshore-Windkraftanlagen sein können: Aus der unmittelbaren Umgebung der Windparks verschwanden die Vögel fast vollständig, sodass sich große Lücken in der Verbreitung zeigten. Noch in eimem Umkreis von 10 Kilometern ist der Bestand an Seetauchern um 54 Prozent zurückgegangen, die Gesamtpopulation ist um 29 Prozent gesunken. Die Untersuchungen erfolgten im Bereich von zwölf Offshore-Windparks, darunter BARD/Austerngrund, Dan Tysk, Butendiek, Helgoland und nördlich von Borkum.
28.08.2023: Fotowettbewerb zu NATURA-2000-Schutzgebieten im Landshuter Stadtgebiet
Eine der größten Errungenschaften der Europäischen Union ist zweifellos das Schutzgebietssystem NATURA 2000, welches ein gesamteuropäisches Netzwerk von mehreren
Tausend Schutzgebieten der FFH-Richtlinie sowie der EU-Vogelschutzrichtlinie umfasst. Gewissermaßen das „Tafelsilber“ des europäischen Naturschutzes. Um die im Stadtgebiet von Landshut liegenden
NATURA-2000-Gebiete einer breiteren Öffentlichkeit bekannt zu machen, führt die Ortsgruppe Landshut des BUND Naturschutz aktuell einen Fotowettbewerb durch, bei dem Aufnahmen aus den drei
Landshuter Schutzgebieten prämiert werden. Es sind dies der Klötzlmühlbach, die Isarauen und der ehemalige Standortübungsplatz mit Isarleite.
Einsendeschluss ist der 24.09.2023. Und alles was man dazu sonst noch wissen muss, findet ihr in der nebenstehenden PDF-Datei. Wir wünschen viel
Erfolg!
27.08.2023: Ornithologischer Wochenbericht (20.08. bis 27.08.2023)
Art / Artengruppe | Anzahl |
Zeitraum |
Ort | Bemerkung |
Bienenfresser | 20 | 21.08. | Mirskofen | |
Bienenfresser | 5 | 25.08. | Münchnerau | |
Brachpieper | 1 | 25.08. | Weng | |
Brachpieper |
2 | 26.08. | Altheim | |
Fischadler | 1 | 21.08. bis 24.08. | Isarstau Altheim | |
Fischadler | 1 | 24.08. | Echinger Stausee | beringt |
Moorente | 2 | 21.08. | Echinger Stausee | |
Raubseeschwalbe | 3 | 22.08. | Echinger Stausee | 2 ad., 1 K1 |
Rohrdommel | 1 | 21.08. | Echinger Stausee | |
Seidenreiher | 1 | 24.08. und 26.08. | Isarstau Altheim | |
Steinwälzer | 2 | 23.08. | Echinger Stausee | |
Zwergscharbe | 1 bis 6 | 22.08. bis 25.08. | Echinger Stausee | maximal jeweils 6 Ind. am 22.08. und 24.08. |
Zwergscharbe | 13 bis 21 | 21.08. bis 26.08. | Isarstau Altheim | jeweils 21 Ind. am 21.08., 23.08. und 26.08. |
24.08.2023: Ornithologischer Wochenbericht (14.08. bis 20.08.2023)
Art / Artengruppe | Anzahl |
Zeitraum |
Ort | Bemerkung |
Bienenfresser | 35 | 15.08. | Unterwattenbacher Moos | |
Fischadler | 1 | 17.08. | Isarstau Altheim | |
Fischadler | 1 | 19.08. | Haselfurth | |
Kleines Sumpfhuhn | 1 | 20.08. | Echinger Stausee | |
Nachtreiher | 1 | 15.08. | Isarstau Niederaichbach | |
Raubseeschwalbe | 2 | 20.08. | Isarstau Altheim | |
Seidenreiher | 1 | 18.08. bis 20.08. | Isarstau Altheim | |
Weihe unbestimmt | 1 | 18.08. | Essenbach | Steppen- oder Wiesenweihe; K1 |
Zwergdommel | 1 | 17.08. | Echinger Stausee | K1 |
Zwergscharbe | 1 bis 3 | 19.08. bis 20.08. | Echinger Stausee | maximal 3 Ind. am 19.08. |
Zwergscharbe | 4 bis 14 | 14.08 bis 20.08. | Isarstau Altheim | jeweils 14 Ind. am 19.08. und 20.08. |
22.08.2023: Heißluftballons räumen erneut das Vogelschutzgebiet am Echinger Stausee ab
Am vergangenen Sonntag haben zum wiederholten Mal tieffliegende Heißluftballons die am Echinger Stausee rastenden Wasservögel in Panik versetzt. Die Störung war derart intensiv, dass ein Teil der Tiere aus dem Schutzgebiet geflüchtet und anschließend auch nicht mehr zurückgekehrt ist.
Da Ballonfahrten, die oft kilometerweit in nur geringen Höhen über Grund erfolgen, nach unserer Auffassung nicht mit den Bestimmungen des Luftverkehrsgesetztes vereinbar sind, bitten wir bei entsprechenden Beobachtungen um eine Fotodokumentation. Beispielsweise durch regelmäßige Aufnahmen im Abstand von wenigen Minuten. Und bitte auch das Kennzeichen des Ballons notieren. Vielleicht können wir ja damit diesem rücksichtslosen Treiben endlich ein Ende setzen.
Grundsätzlich ist es ohnehin ein Unding, dass für Ballonstarts keine Mindestabstände zu international oder national bedeutsamen Vogelrastgebieten vorgeschrieben sind.
13.08.2023: Ornithologischer Wochenbericht (07.08. bis 13.08.2023)
Art / Artengruppe | Anzahl |
Zeitraum |
Ort | Bemerkung |
Austernfischer | 1 | 07.08. | Echinger Stausee | |
Bienenfresser | 7 | 09.08. | Landshut Stadtgebiet | überfliegend |
Raubseeschwalbe | 1 | 11.08. | Echinger Stausee | |
Reiherente | 08.08. | Echinger Stausee | 1 Ind. mit Schnabelmarkierung "2N", markiert am 17.07.2022 in Tschechien | |
Seidenreiher | 1 | 07.08. | Isarstau Altheim | |
Seidenreiher | 2 | 11.08. | Isarstau Altheim | |
Zwergscharbe | 2 bis 4 | 07.08 bis 13.08. | Isarstau Altheim | max. 4 Ind. am 13.08. |
10.08.2023: Mehrere 1000 Schwimmvögel fehlen
Am Moosburger Stausee fehlen aktuell drei Viertel der üblicherweise im August hier rastenden Wasservögel. Während der August-Mittelwert der letzten 10 Jahre bei rund 5900 Tieren liegt (Schwankungsbereich +- 1000), wurden bei der aktuellen Zählung gerade mal 1422 Vögel erfasst. Eine Erklärung haben wir für diesen Einbruch bislang nicht, denkbar wäre ein jahreszeitlich verzögerter Zuzug aufgrund der ausgeprochen nasskalten Witterung im Frühjahr (verpäteter Brutbeginn bzw. hohe Quote an Ersatzgelegen). Wir werden sehen.
Auch an den anderen Stauseen und Staustufen im Raum LA zeigt sich der Schwimmvogelbestand aktuell (noch?) sehr schwach. Die Gesamtzahl für alle vier Zählgebiete liegt mit nur rund 7.500 Tieren deutlich unter den für August üblichen Werten. Es fehlen bislang insbesondere Tafel-, Reiher- und Kolbenenten.
06.08.2023: Ornithologischer Wochenbericht (31.07. bis 06.08.2023)
Art / Artengruppe | Anzahl |
Zeitraum |
Ort | Bemerkung |
Flussregenpfeifer | 01.08. | Isarabbruch Bruckberg | 3 Brutpaare mit insgesamt 9 juv.; nicht schlecht! | |
Haubentaucher | 31.07. | Isarstau Altheim | 22 Brutpaare auf Wasserpflanzenteppich | |
Raubseeschwalbe | 3 | 05.08. | Echinger Stausee | |
Sanderling | 1 | 05.08. bis 06.08. | Echinger Stausee | ad. |
Schnatterente | 729 | 06.08. | Echinger Stausee | starker Bestandsanstieg innerhalb der letzten drei Wochen |
Seidenreiher | 1 | 01.08. | Echinger Stausee | |
Seidenreiher | 1 | 06.08. | Echinger Stausee | |
Sichelstrandläufer | 1 | 05.08. | Echinger Stausee | ad.; erster Wegzug-Nachweis 2023 |
Trauerschnäpper | 1 | 05.08. | Altheim | Beginn des Wegzugs |
Zwergscharbe | 1 bis 6 | 03.08 bis 06.08. | Echinger Stausee | max. 6 Ind. am 06.08. |
02.08.2023: Anhörungs- und Genehmigungsverfahren für Freiflächen-Solaranlagen künftig nicht mehr erforderlich
Erneut ziemlich schlechte Nachrichten für den Natur- und Artenschutzschutz, insbesondere für bedrohte Agrarvogelarten wie Kiebitz und Feldlerche. Und erneut in
Zusammenhang mit der Beschleunigung des Ausbaus erneuerbarer Energien: Entlang eines Korridors von beidseitig 200 Metern entlang von Autobahnen und Bahnstrecken (sog. "Privilegierte Bereiche")
sind Freiflächen-Solaranlagen seit dem 01.08.2023 nur noch anzeigepflichtig, die bisherige Genehmigungspflicht entfällt. Da keine "Anhörung der Träger
öffentlicher Belange" mehr stattfindet, sind Naturschutzbehörden und Naturschutzverbände formal nicht mehr beteiligt. Naturschutzfachliche Aspekte wie artenschutzrechtliche Prüfungen oder
Ausgleichsmaßnahmen dürften damit wohl komplett ausgehebelt sein.
01.08.2023: Ornithologischer Wochenbericht (24.07. bis 30.07.2023)
Art / Artengruppe | Anzahl |
Zeitraum |
Ort | Bemerkung |
Flussseeschwalbe | 27.07. | Echinger Stausee | 4 Brutpaare mit 10 flüggen juv.; Brutsaison beendet | |
Flussseeschwalbe | 28.07. | Kiesabbau Aquapark | 22 Brutpaare mit bislang 21 flüggen juv. | |
Flussregenpfeifer | 27.07. | Isarabbruch Bruckberg | alles okay bei den 3 Brutpaaren | |
Schwarzkehlchen | 4 | 29.07. | Altfraunhofen | 1M mit 3K1; vermutlich hier erbrütet |
Weißbart-Seeschwalbe | 1 | 24.07. | Echinger Stausee | |
Wiesenweihe | 30.07. | Nördlicher Landkreis LA | alles okay beim Brutpaar im Getreidefeld | |
Zwergdommel | 1 | 29.07. | Gerzen | |
Zwergscharbe | 1 | 27.07. | Echinger Stausee |
30.07.2023: Paul Riederer und das Ende der Wasservogeljagd am Echinger Stausee
Heute fand am Landshuter Truppenübungsplatz eine Gedenkveranstaltung des BUND Naturschutz für Paul Riederer statt, der am 21.05.2023 im Alter von 93 Jahren
verstorben ist. Riederer war langjähriger Kreisgruppenvorsitzender des BN Landshut und mehr als 50 Jahre lang auch Mitglied im LBV. Im Rahmen der heutigen Gedenkveranstaltung, zu der zahlreiche
Gäste aus Naturschutz, Verwaltung und Politik aus ganz Bayern gekommen waren, wurden Riederers zahllose Verdienste für den Naturschutz gewürdigt. In diesem Zusammenhang wollen wir an Folgendes
erinnern:
Im Herbst 1982 war die Enttäuschung bei den Landshuter Natur- und Vogelschützern groß, weil im neu geschaffenen Naturschutzgebiet „Vogelfreistätte Mittlere Isarstauseen“ die Jagd auf Wasservögel weiterhin erlaubt blieb. Es erfolgte daraufhin eine mehr als 10 Jahre andauernde, teils heftig geführte Auseinandersetzung bzw. Kampagne von Seiten des Naturschutzes, um diesen Zustand zu ändern. Allerdings vergeblich: Diskussionsveranstaltungen, Unterschriftensammlungen, intensive Pressearbeit, Leserbrief-Kampagnen und unzählige Besprechungen mit Vogel- und Jagdexperten, Naturschutz- und Jagdbehörden bis hinauf in die Ministerien blieben erfolglos. Das angestrebte Verbot der Wasservogeljagd scheiterte letztlich an einer scheinbar unauflöslichen Pattsituation zwischen Umwelt- und Landwirtschaftsministerium. So blieb bis Mitte der 1990er Jahre alles beim Alten. Die Wende brachte dann Paul Riederer der in seiner für ihn typischen, direkten Art den damaligen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber im Rahmen eines Wahlkampfauftritts in Ergolding kurzerhand mit dem Problem konfrontierte. Stoiber nahm sich der Angelegenheit an und dann ging plötzlich alles ganz schnell: Innerhalb weniger Monate wurde die Verordnung korrigiert und die Vogeljagd im Schutzgebiet war Geschichte. Paul Riederer hat also nicht nur am Landshuter Truppenübungsplatz seine Spuren hinterlassen, sondern auch an den Mittleren Isarstauseen, dem zweiten Naturschutzgebiet im Raum Landshut.
25.07.2023: Rettung für Wiesenweihen-Nachwuchs
Die Wiesenweihe, eine nicht nur sehr seltene, sondern auch noch wunderschöne Vogelart, hat heuer erfolgreich im nördlichen Landkreis LA gebrütet. Es ist dies der erste sichere Brutnachweis für den Raum LA seit Jahrzehnten, ansonsten bestand lediglich in einigen wenigen Jahren Brutverdacht (letztmalig 2018).
Wiesenweihen brüten bevorzugt in Getreidefeldern und sind dort beim Abernten des Getreides stark gefährdet. So auch bei uns, wo in den letzten Tagen die Mähdrescher im Hochbetrieb im Einsatz waren. Passiert ist den beiden erst halbwüchsigen Jungvögeln aber nichts, weil der betroffene Landwirt rechtzeitig informiert worden war und den Nestbereich von den Arbeiten aussparte. Ein dickes Dankeschön geht in diesem Zusammenhang an Helmut Pfitzner (Entdecker) und Harry Zöllner (LBV-Wiesenweihenschutz) für ihr schnelles und erfolgreiches Handeln.
24.07.2023: Ornithologischer Wochenbericht (17.07. bis 23.07.2023)
Art / Artengruppe | Anzahl |
Zeitraum |
Ort | Bemerkung |
Bruchwasserläufer | 84 | 22.07. | Echinger Stausee | hohe Individuenzahl; Allzeit-Gebietsmaximum aber deutlich höher (über 200 Ind.) |
Nachtreiher | 2 | 22.07. | Isarstau Altheim | |
Raubseeschwalbe | 2 | 17.07. | Echinger Stausee | |
Tafelente | 23.07. | Echinger Stausee | 1W mit 10 juv.; für den Raum LA liegen nur sehr wenige Brutnachweise vor | |
Zwergdommel | 1 | 22.07. | Echinger Stausee | K1; mit hoher Wahrscheinlichkeit hier erbrütet |
21.07.2023: Grundsätzliches zum Themenkomplex "Freiflächen-Photovoltaik und Naturschutz"
Aktuell steht im Raum Landshut eine Vielzahl von Genehmigungsverfahren für große Freiflächen-Photovoltaikanlagen an. Eine dazu kürzlich erstellte Liste umfasst mindestens 50 geplante Anlagen. Da es bei dem einen oder anderen Projekt zu Zielkonflikten mit naturschutzfachlichen Belangen kommt, und dazu immer wieder Anfragen bei uns eingehen: Hier eine Übersicht über die im Raum Landshut aus unserer Sicht relevanten Ausschlussgebiete, die nicht für Freiflächen-Photovoltaikanlagen zur Verfügung stehen:
Hierzu folgende Anmerkung: Ein ausreichender, zügiger Ausbau erneuerbarer Energien durch Photovoltaikanlagen ist unter Berücksichtigung der oben aufgelisteten Ausschlussgebiete auch im Raum Landshut problemlos möglich. Großes Potential sehen wir insbesondere auf neu errichteten Gewerbe- und Wohngebäuden. Hier haben Gesetzgeber und Genehmigungsbehörden ihre rechtlichen Steuerungsmöglichkeiten (z.B. verpflichtende Vorgaben für Neubauten) noch nicht ausgeschöpft.
20.07.2023: Bislang noch alles im "Grünen Bereich" bei den Lurchis
Die ersten unserer diesjährigen Feuersalamder schauen allmählich so aus, wie man sich einen Feuersalamander vorstellt: Schwarz, mit gelben Flecken und Punkten. Bis zum ersten Landgang dürfte es also nicht mehr allzulange dauern.
Die Wasserversorgung unserer erst im vergangenen Winterhalbjahr angelegten Salamanderteiche ist weiterhin intakt, allerdings hat die Stärke der Quellschüttung aufgrund der seit geraumer Zeit ausbleibenden Niederschläge mittlerweile erheblich abgenommen. Weil dieser Quellaustritt auch in den vergangenen Jahren selbst bei langanhaltenden Trockenperioden stets aktiv geblieben ist, machen wir uns aktuell aber noch keine großen Sorgen.
Der Feuersalamander hat im Bereich der Gemeinden Niederaichbach / Niederviehbach sein einziges Vorkommen im Isartal zwischen München und der Mündung in die Donau. Der LBV ist hier Eigentümer eines gut drei Hektar großen Waldgebietes.
16.07.2023: Ornithologischer Wochenbericht (10.07. bis 16.07.2023)
Art / Artengruppe | Anzahl |
Zeitraum |
Ort | Bemerkung |
Brandseeschwalbe | 2 | 16.07. | Echinger Stausee | |
Fischadler | 1 | 10.07. | Hofham | |
Nachtreiher | 0 | 16.07. | Echinger Stausee | Fehlanzeige, Brutsaison offensichtlich ohne Bruterfolg beendet |
Nachtreiher | 3 | 16.07. | Grießenbacher Moos | |
Schwimmvögel (gesamt) | 6068 | 16.07. | Moosburger Stausee + Echinger Stausee + Isarstau Altheim + Isarstau Niederaichbach | Wasservogelzählung; vergleichsweise geringer Anstieg gegenüber dem Vormonat (4202 Ind.); Moosburger Stausee mit nur 501 Ind. extrem schwach (Vorjahr: 2272 Ind.) |
Weißbart-Seeschwalbe | 2 | 11.07. | Echinger Stausee | |
Wiesenweihe | 16.07. | Nördlicher Landkreis LA | 1 BP mit 2 juv. in Getreidefeld |
Juli 2023: Erste Hilfe für junge Mauersegler
Bei aufgefundenen Jungvögeln empfehlen wir grundsätzlich, die Tiere nicht mit nach Hause zu nehmen, sondern möglichst am Fundort zu belassen. Sie werden dort zumeist von ihren Eltern noch versorgt und haben im Allgemeinen deutlich größere Überlebenschancen, als bei menschlicher Aufzucht. Wir gehen beispielsweise davon aus, dass der allergrößte Teil handaufgezogener Jungvögel die ersten Tage in Freiheit nicht überlebt, da die Tiere noch völlig unselbstständig sind.
Völlig anders verhält es sich dagegen bei aus dem Nest gefallenen bzw. gesprungenen jungen Mauerseglern. Zum einen werden diese von den Altvögeln grundsätzlich nicht versorgt, zum anderen ist der Mauersegler eine von ganz wenigen Vogelarten, bei der die Jungvögel mit dem Abflug vom Nest sofort selbstständig sind. Beim Fund junger Mauersegler ist also menschliche Hilfe nicht nur erfolgversprechend, sondern zwingend erforderlich!
Was dabei im Einzelnen zu beachten ist, lesen Sie rechts in unserer Erste-Hilfe-Datei.
15.07.2023: Wasser für die Durstigen
Alles Leben leidet aktuell unter der Hitze. Auch unseren Weichholz-Anpflanzungen in der Wörter Au und der Hüttenkofener Au geht zunehmend die Puste aus. Gerade die erst im letzten Winterhalbjahr angepflanzten Schwarzpappeln und Silberweiden schauen mittlerweile ziemlich übel aus. Seit Wochenmitte laufen daher umfangreiche Wässerungsmaßnahmen. Während in der Wörther Au das kostbare Nass aus einem angrenzenden Fließgewässer geschöpft werden kann, muss es in der Hüttenkofener Au antransportiert werden. Etwa 500 Liter wurden dazu heute bei bereits am Vormittag ziemlich unangenehmen Temperaturen herangeschafft und mit Gießkannen zu den im Auwald verteilten Pflänzlingen geschleppt: jeweils 15 Liter für Schwarzpappeln und Silberweiden sowie jeweils 10 Liter für Eichen, die mit den aktuellen Bedingungen offensichtlich besser zurechtkommen.
In beiden Waldgebieten wollen wir den wegen des europaweit grassierenden Triebsterbens flächig zusammenbrechenden Eschenwald durch artenreiche Baumbestände mit hohen Weichholzanteilen (Pappeln, Weiden) ersetzen. Weichhölzer sind für die faunistische Vielfalt (Insekten, Vögel) äußerst bedeutsam, können sich in unseren Auwäldern aufgrund fehlender Dynamik aber nicht mehr aus eigener Kraft reproduzieren.
09.07.2023: Ornithologischer Wochenbericht (03.07. bis 09.07.2023)
Art / Artengruppe | Anzahl |
Zeitraum |
Ort | Bemerkung |
Flussregenpfeifer | 12 | 09.07. | Isarabbruch Bruckberg | 3 BP, 2 davon mit 2+4 juv. |
Küstenseeschwalbe | 1 | 03.07. | Echinger Stausee | |
Nachtreiher | 3 | 08.07. | Echinger Stausee |
höchste Individuenzahl dieser Woche; von insgesamt 4 Nestern bereits 3 aufgegeben/verlassen/geplündert; Ursache unklar |
Schwarzkopfmöwe | 8 | 08.07. | Echinger Stausee | hohe Individuenzahl |
Temminckstrandläufer | 3 | 09.07. | Echinger Stausee | erster Wegzug-Nachweis 2023 |
Weißbart-Seeschwalbe | 1 | 08.07. | Echinger Stausee | |
Zwergscharbe | 1 | 05.07. | Baggersee WAKELAKE (Wörth) |
07.07.2023 Die „Sempter Heide“ als Spenderfläche für artenreiches Samenmaterial
Im Raum Landshut gibt es zwar eine größere Anzahl botanisch hochwertiger Biotopflächen, diese sind oftmals aber räumlich stark isoliert, sodass kein genetischer Austausch zwischen den einzelnen Standorten stattfinden kann. Damit besteht die Gefahr, dass seltene Arten - die teilweise nur noch auf Einzelstandorten vorkommen - durch lokale Beeinträchtigungen komplett verloren gehen.
Wir halten es aus diesem Grund für zwingend erforderlich, diesem Verinselungsproblem durch den regelmäßigen Austausch von Samenmaterial bzw. die Übertragung von Mähgut zwischen den verschiedenen Biotopflächen entgegenzuwirken. Selbstverständlich nur bei Gebieten innerhalb einer biogeographischen Region (z.B. Isartal).
Heute haben wird durch eine Mähaktion im Naturdenkmal „Sempter Heide“ artenreiches Mähgut inclusive Samenmaterial gewonnen. Dieses wird in den nächsten Tagen auf einer naturschutzfachlich ebenfalls sehr hochwertigen „Brenne“ in der Volkmannsdorfer Isarau ausgebracht. Im Zuge der Mahd blieb zum Schutz von Kleinlebewesen und zur örtlichen pflanzlichen Reproduktion etwa die Hälfte der Fläche unbearbeitet.
04.07.2023: Artenschutz und Biotoppflege im Naturwaldgebiet Isarauen?
Im Rahmen eines mehrstündigen Ortstermins in den Isarauen bei Volkmannsdorf wurden heute Zielsetzungen und potentielle Entwicklungsszenarien für das neu eingerichtete Naturwaldgebiet zwischen München und Landshut diskutiert. In diesem rund 50 Kilometer langen Abschnitt entlang der Isar wurden vom Freistaat Bayern über 2000 Hektar Auwald aus der Nutzung genommen, hier soll sich die Natur weitestgehend unbeeinflusst von menschlichen Eingriffen entwickeln.
Teilnehmer des heutigen Treffens waren Vertreter der Bayerischen Forstverwaltung (Gebietseigentümer), der Bayerischen Staatsforsten (Bewirtschafter), der Naturschutzverwaltung, der betroffenen Kommunen sowie verschiedener (Naturschutz)Verbände. Folgende Fragestellungen standen im Mittelpunkt:
Hierzu unsere Positionen:
01.07.2023: Ornithologischer Wochenbericht (26.06. bis 02.07.2023)
Art / Artengruppe | Anzahl |
Zeitraum |
Ort | Bemerkung |
Bruchwasserläufer | ca. 80 | 02.07. | Echinger Stausee | hohe Individuenzahl für Anfang Juli |
Flussregenpfeifer | 3 Brutpaare | 02.07. | Isarabbruch Bruckberg | |
Graureiher | 78 Brutpaare | Brutsaison 2023 | Landkreis LA | an insgesamt 5 Standorten; keine Feststellungen im nördlichen Landkreis |
Nachtreiher | 6 | 29.06. | Echinger Stausee | höchste Individuenzahl dieser Woche |
Säbelschnäbler | 3 | 26.06. bis 27.06. | Echinger Stausee | seit 25.06. |
Säbelschnäbler | 1 | 29.06. | Echinger Stausee | |
Säbelschnäbler | 2 | 01.07 | Echinger Stausee | |
Säbelschnäbler | 1 | 02.07. | Echinger Stausee | |
Purpurreiher | 1 | 27.06. | Echinger Stausee |
30.06.2023: Neue Aspekte beim Baumschutz: Die Fällung von Großbäumen ist nicht unbedingt eine Privatangelegenheit!
Offensichtlich darf ein Baumeigentümer auch bei nicht vorhandener Baumschutzverordnung einen verkehrssicheren und ortsbildprägenden Baum nicht einfach fällen. Zu diesem Ergebnis kommt jedenfalls der Sprecher der "Landshuter Bauminitiative", Richard Kuther, in seinem aktuellen Rundschreiben. Er stützt sich dabei auf ein Urteil des Verwaltungsgerichts Hannover vom 11.07.2022 sowie eine rechtliche Kommentierung in der Juniausgabe der Fachzeitschrift TASPO.
Das Verwaltungsgericht Hannover hatte in seinem oben genannten Urteil klargestellt, dass es sich bei alten Bäumen auch ohne Einzelnachweis (Fund eines Nistplatzes oder eines Fledermausquartiers) um naturschutzrechtlich geschützte Lebensstätten handelt. Es stehe außer Frage, dass sich gerade wildlebende Vögel und Insekten regelmäßig zur Rast und Nahrungssuche, zum Schutz, zur Balz oder zu anderen Zwecken in alten Bäumen aufhalten. Der bundesgesetzliche Schutz alter Bäume gehe daher weiter, als landläufig angenommen. Nur beim Vorliegen „vernünftiger Gründe“ könnten - auf Antrag bei den zuständigen Naturschutzbehörden - Befreiungen von den Schutzvorschriften erteilt werden, z.B. bei unzumutbaren Härten, bei der Beeinträchtigung der Verkehrssicherheit oder aus überwiegenden Gründen des öffentlichen Wohls.
Verzichtet eine Gemeinde auf die Möglichkeit, eine Baumschutzverordnung oder -satzung zu erlassen, so sind die naturschutzrechtlichen Vorgaben zum Schutz der "Lebensstätten wildlebender Indivuduen einer Art" davon unbenommen. An die Stelle allgemein verbindlicher Baumschutzverordnungen treten dann Einzelfallentscheidungen. Es gilt grundsätzlich also gleiches Recht für alle Bäume und Baumeigentümer - mit und ohne Baumschutzverordnung.
28.06.2023: Anstieg der Schwimmvogelzahlen an den Landshuter Stauseen und Staustufen
Zum Abschluss der aktuellen Schwimmvogel-Zählsaison (Juli 2022 bis Juni 2023): Hier der Verlauf der entsprechenden Jahressummen über die letzten 10 Jahre. Der Anstieg der Zahlen dürfte statistisch signifikant sein, betrifft aber offensichtlich nicht den Echinger Stausee. Die Jahreshöchstwerte werden üblicherweise in den Monaten Oktober/November erreicht, die Jahresminima liegen jeweils im Mai.
Eine mögliche Ursache für die Zunahme der Bestände könnte in den zuletzt wärmeren Sommern liegen, die eine verstärkte Biomasseproduktion in den Seen zur Folge haben (erhöhtes Nahrungsangebot).
In der Zählsaison 2022/2023 wurden über 135.000 Schwimmvögel erfasst.
27.06.2023: LBV-Eilantrag zum Stopp der Ochsenaubebauung abgelehnt
Das Verwaltungsgericht Regensburg hat den Eilantrag des bayerischen Naturschutzverbands LBV (Landesbund für Vogel- und Naturschutz), alle Planungen zur Bebauung der Ochsenau im Osten von Landshut zu stoppen, abgelehnt. "Wir bedauern diese Entscheidung, weisen aber darauf hin, dass mit diesem Urteil noch keine Entscheidung in der Hauptsache gefallen ist", sagt LBV-Geschäftsführer Helmut Beran. In der Verhandlung des Eilantrags wies das Verwaltungsgericht darauf hin, dass weitergehende Maßnahmen wie das Abschieben des Bodens derzeit nicht zulässig sind. Die dazu notwendige Ausnahmegenehmigung nach dem Naturschutzrecht wurde bisher nicht erteilt. Aktuell beschränken sich die Maßnahmen auf das Absammeln und die Umsiedlung von Zauneidechsen. "Nachdem die Stadt Landshut erklärt hat, nicht mit einer Erschließung zu beginnen, bevor die naturschutzrechtlichen Genehmigungen vorliegen, haben wir immerhin einen Teilerfolg erzielt. Weitere Aussagen sind erst möglich, wenn uns eine detaillierte Urteilsbegründung vorliegt", erklärt Beran.
25.06.2023: Ornithologischer Wochenbericht (19.06. bis 25.06.2023)
Art / Artengruppe | Anzahl |
Datum |
Ort | Bemerkung |
Flussregenpfeifer |
19.06. |
Isarabbruch Bruckberg | erfolgreiche Brut mit 4 juv.; endlich ! | |
Großer Brachvogel |
21.06. |
Unterwattenbacher Moos | heftig warnender Altvogel; sicherlich mit juv. | |
Nachtreiher | 1 | 21.06. | Baggersee WAKELAKE (Wörth) | sollte man wegen Brutverdacht im Auge behalten |
Nachtreiher | 6 | 19.06. | Echinger Stausee | höchste Individuenzahl dieser Woche |
Nachtreiher | 1 | 25.06. | Landshut-Flutmulde | K2 |
Säbelschnäbler | 3 | 25.06. | Echinger Stausee | |
Seidenreiher | 1 | 19.06. | Echinger Stausee | |
Schwarzkehlchen | 19.06. | Kläham | erfolgreiche Brut mit 3 juv. | |
Waldohreule | Nachweise bettelrufender juv. an mehreren Standorten | |||
Weißbart-Seeschwalbe | 1 | 19.06. | Moosburger Stausee | |
Weißstorch | 5 | 25.06. | Schalkham | erfolgreiche Baumbrut (3 juv.) |
Zwergscharbe | 1 | 21.06. | Baggersee WAKELAKE (Wörth) |
24.06.2023: LfU-Bericht zur "7. Landesweiten Wiesenbrüterkartierung in Bayern"
Hier ein Hinweis auf den kürzlich vom Bayerischen Landesamt für Umwelt (LfU) veröffentlichten Wiesenbrüterbericht. Er basiert auf den überwiegend von Ehrenamtlern
erhobenen Bestandsdaten im Frühjahr 2021 und dokumentiert - wie erwartet - einen weiteren Niedergang bei nahezu allen erfassten Arten gegenüber dem Vergleichszeitraum 2014/2015: Erneut
katastrophale Bruterfolge beim Großen Brachvogel, der Rotschenkel weiterhin auf niedrigstem Niveau, die Uferschnepfe unmittelbar vor dem
Aussterben, Bestandsabnahme bei Braunkehlchen und Bekassine um jeweils 19 Prozent sowie Bestandsabnahmen beim Kiebitz um 14 Prozent. Für den
Raum Landshut stellt der Bericht fest:
Der vollständige Bericht (ca. 200 Seiten) ist auf der Internetseite des LfU veröffentlicht.
Dazu folgende Anmerkungen:
23.06.2023: Ornithologischer Wochenbericht (12.06. bis 18.06.2023)
Art / Artengruppe | Anzahl |
Datum |
Ort | Bemerkung |
Flussseeschwalbe |
13.06. |
Kiesabbau Aquapark | 22 BP; alles Spätgelege; Ende Mai noch 0 BP wg. Vogelgrippe; ungewöhnlich viele 4er-Gelege | |
Flussseeschwalbe |
13.06. |
Echinger Stausee | 4 BP; alles Spätgelege; Ende Mai noch 0 BP wg. Vogelgrippe; 12 Eier | |
Kuhreiher | 1 |
13.06. |
Echinger Stausee | |
Löffler | 1 |
12. bis 13.06. |
Echinger Stausee | |
Nachtreiher | 10 | 12.06. | Echinger Stausee | höchste Individuenzahl dieser Woche |
Seidenreiher | 1 | 12.06. | Echinger Stausee | |
Seidenreiher | 1 | 14.06. | Echinger Stausee | |
Schwimmvögel (gesamt) | 4202 | 18.06. | Moosburger Stausee + Echinger Stausee + Isarstau Altheim + Isarstau Niederaichbach | Wasservogelzählung; deutlicher Anstieg gegenüber dem Vormonat (1928 Ind.); jahreszeitlich normal |
23.06.2023: Absoluter Handlungsbedarf: Orientalisches Zackenschötchen macht sich breit
Dass eine ganze Reihe eingeschleppter Pflanzenarten zu einem echten Problem für die heimische Artenvielfalt werden können, ist hinlänglich bekannt. Beispiele dafür
sind das Indische Springkraut, die Kanadische Goldrute, und insbesondere die praktisch „unsterblichen“ Knöteriche (Staudenknöterich, Japanknöterich), die
selbst durch Bodenabtrag, x-faches Abmähen und Herbizideinsatz nicht unterzukriegen sind. Weitgehend unter dem Radar läuft dagegen bislang ein weiterer Kandidat: Das Orientalische
Zackenschötchen (bunias orientalis ). Diese gelbblühende, rapsähnlich aussehende Pflanze wird bis zu 1,5 m hoch, kann Wurzeln von mehr als einem Meter Tiefe ausbilden und erreicht ein Alter
von bis zu 10 Jahren. Sie kommt mit den Lebensraumbedingungen magerer, extensiv gepflegter Standorte außergewöhnlich gut zurecht und kann dort geschlossene Reinbestände bilden. Damit sind gerade
diese in der Regel sehr artenreichen und damit für den Naturschutz besonders wertvollen Standorte stark gefährdet.
Die Ausbreitung des Zackenschötchens erfolgt durch Samen, die in großer Menge produziert werden und mehrere Jahre keimfähig bleiben. Die Samen sind mit ca. 4 mm Durchmesser vergleichsweise groß bzw. immobil und werden vermutlich vorwiegend durch Bodenmaterial, Baumaschinen und Landschaftspflege-Gerätschaften verschleppt.
Das Orientalische Zackenschötchen breitet sich seit etwa 20 Jahren im Bereich der Mittleren Isarstauseen sukzessive aus und hat hier auf einigen Dammabschnitten bereits vollständige Dominanz erreicht. Selbst mehrmalige Mahd schafft hier keine Abhilfe mehr. Erste Ausläufer finden sich mittlerweile auch in angrenzendem Wirtschaftsgrünland sowie im Straßenbegleitgrün der Region.
Noch scheint es möglich, eine weitere Ausbreitung dieses Neophyten zu stoppen, im Rahmen einer konzertierten Aktion aller Beteiligten und Betroffenen: Flächeneigentümer, Gemeinden, Landschaftspflegeverbände, Naturschutzbehörden, Naturschutzverbände und engagierter Privatpersonen. Allzulange warten sollten wir dabei aber nicht mehr.
01.10.2022: 40 Jahre Naturschutzgebiet „Vogelfreistätte Mittlere Isarstauseen“: (K)ein Grund zum Feiern?
Am 23.09.1982 wurden die Mittleren Isarstauseen vom Bayerischen Umweltministerium unter Naturschutz gestellt. Das 570 Hektar große Schutzgebiet umfasst neben den beiden Stauseen bei Moosburg und Eching einen etwa acht Kilometer langen Abschnitt der Isar sowie größere Bereiche des Isarauwaldes.
Zum 40. Jahrestag dieser Schutzgebietsausweisung zieht der LBV Bilanz.
Was unterscheidet eine Sumpfmeise von einer Weidenmeise oder einen Fitis von einen Zilpzalp?
Noch ist es schwer, den dringend notwendigen Wandel in der EU-Landwirtschaftspolitik gegen die Agrarlobby voranzutreiben. Auch wenn nicht nur Studien den Artenschwund und die Folgen der Intensivlandwirtschaft belegen, sondern jedermann mittlerweile die Veränderungen spürt, leugnet sie weiterhin die Zusammenhänge. Ein neues Fördermodell könnte den Durchbruch bringen.
Vielen Verbrauchern scheint der Zusammenhang kaum bewusst zu sein, dass sich unsere heutigen Ernährungsgewohnheiten massiv auf die Vielfalt von Arten und Lebensräumen, insbesondere in unserer Kulturlandschaft auswirken.
Die wichtigsten Merkmale, um Vögel zu bestimmen. Meist braucht man mehrere Merkmale, um eine Art eindeutig festzulegen.
Vögel am Futterhaus und im Garten sicher erkennen und richtig bestimmen. Bei uns finden Sie alle Informationen, die Sie dafür brauchen. Wir haben Ihnen die Steckbriefe und Stimmen der 25 häufigsten Wintervögel zusammengestellt.
Vielen Verbrauchern scheint der Zusammenhang kaum bewusst zu sein, dass sich unsere heutigen Ernährungsgewohnheiten massiv auf die Vielfalt von Arten und Lebensräumen, insbesondere in unserer Kulturlandschaft auswirken.