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Aktuelles +++ Termine +++ Standpunkte

Freitag, 14.02.2025: Um 19:30 Uhr Lichtbildervortrag (öffentlich) im Gasthaus Gstaudach: "LBV-Jahresrückblick 2024"; es referiert Franz Riedl

03.02.2025: Auch letzte Woche wurde in Bayern wieder ein Quadratkilometer freie Landschaft überbaut - und weiterhin sind Stadt und Landkreis Landshut beim Flächenverbrauch ganz vorne mit dabei. Bau- und Gewerbegebiete wuchern an allen Ecken und Enden, der Druck auf die freie Landschaft, auf Schutzgebiete und auf störungsempfindliche Arten steigt kontinuierlich an. Und: Heute leben etwa 180.000 Menschen mehr auf unserem Planeten als gestern.

03.02.2025: Ornithologischer Wochenbericht (27.01. bis 02.02.2025)

Art / Artengruppe  
Anzahl

Zeitraum      

Ort Bemerkung
Eisente 1 30.01. und 02.02. Moosburger Stausee  
Kiebitz 2 31.01. Grießenbach Erstnachweis 2025
Prachttaucher 1 27.01. und 28.01. Moosburger Stausee  
Ringelgans 1 27.01. Moosburger Stausee  
Singschwan bis zu 4 27.01. und 30.01. Mittlere Isarstauseen  
Singschwan 5 01.02. Grießenbach  
Star 2 29.01. Echinger Stausee Erstnachweis 2025

01.02.2025: Unauffällig, sicher und hochwirksam - Vogelschlagvermeidung am Bayerischen Landesamt für Umwelt (LfU)

Heute: Ornithologentreffen 2025 am Bayerischen Landesamt für Umwelt (LfU) in Augsburg mit gut 200 Leuten vor Ort und weiteren 200 Teilnehmern online. Aber darum geht es uns an dieser Stelle nicht. Wir möchten statt dessen auf das nebenstehende, heute Nachmittag am LfU aufgenommene Foto hinweisen:

 

Am LfU wurden bereits vor mehreren Jahren großflächige Fensterfronten gegen Vogelschlag mit dem Klebepunkte-System SEEN nachgerüstet. Die kleinen Punkte sind bezüglich Vogelschlag hochwirksam und für das menschliche Auge so unauffällig (9 mm Durchmesser), dass sie von vielen Teilnehmern des Treffens erst nach einem entsprechenden Hinweis bemerkt wurden. Aufgrund des sehr geringen Flächenanteils der beklebt wird, sind Bruchgefahren durch thermische Effekte ausgeschlossen. Der Hersteller SEEN gewährleistet dies durch entsprechende Garantien.

30.01.2025: Negativer Trend bei Schwimmvögeln im Raum Landshut

Nachdem wir seit längerer Zeit nicht mehr über die Ergebnisse der monatlich stattfindenden Wasservogelzählung informiert haben: In nebenstehender Graphik sind die Bestandsverläufe im Zeitraum Januar 2020 bis Dezember 2024 dargestellt. Wir sehen hier die alljährlichen Minima im Mai sowie regelmäßige Höchstzahlen in den Monaten Oktober bis Dezember. In den letzten Jahren deutet sich ein Bestandsrückgang an, beginnend im Jahr 2021. 

 

Deutlich wird der Rückgang vor allem in den Jahresindividuensummen:

  • 134.400 (2020)
  • 140.800 (2021)
  • 127.600 (2022)
  • 119.000 (2023)
  •   91.400 (2024)

Im laufenden Winterhalbjahr 2024/2025 haben die Mittleren Isarstauseen (Moosburger Stausee + Echinger Stausee) die 10.000er-Marke erst im Januar 2025 überschritten (hier nicht abgebildet). Auffällig niedrig waren hier vor allem die Zahlen im Spätsommer.


28.01.2025: Ornithologischer Wochenbericht (20.01. bis 26.01.2025)

Art / Artengruppe  
Anzahl

Zeitraum      

Ort Bemerkung
Blässgans 47 26.01. Moosburger Stausee und Umgebung Höchstwert dieser Woche
Eisente 1 24.01. und 26.01. Moosburger Stausee  
Flussuferläufer 1 22.01. Uppenbornkanal Winternachweis
Großer Brachvogel 1 22.01. und 26.01. Echinger Stausee Winternachweis
Prachttaucher 1 20.01. und 26.01. Moosburger Stausee  
Ringelgans 1 25.01. bis 26.01. Moosburger Stausee und Umgebung  
Singschwan 5 22.01. und 24.01. Mittlere Isarstauseen  
Singschwan 2 22.01. Isarstau Altheim  
Singschwan 4 26.01. Moosburger Stausee und Umgebung  

26.01.2025:  Großzügige Auslegung der Verkehrssicherungspflicht im Landshuter Hofgarten

Keine Frage: Verkehrssicherung muss sein. Unbestritten ist auch, dass die Verkehrssicherungspflichtigen insbesondere mit dem Eschentriebsterben vor besonderen Herausforderungen stehen. In Folge dieser Pilzkrankheit treten oftmals Fäulnisprozesse an den Wurzel auf, sodass die Stämme auf ganzer Lage umstürzen können. Unbenommen davon gehen uns die im Landshuter Stadtgebiet für dieses Winterhalbjahr vorgesehenen bzw. bereits durchgeführten Fällungen stellenweise zu weit. Insbesondere im Bereich des Hofgartens scheint beim Auszeichnen der zu entnehmenden Bäume recht großzügig vorgegangen worden zu sein, darunter auch mehrere sehr große Exemplare, die keine Krankheitssymptome aufweisen. In diesem Zusammenhang sei ein Hinweis auf die von Forstwissenschaftlern empfohlene Vorgehensweise mit dem Eschentriebsterben gestattet: Um die Esche als bestandsprägende Baumart in unserer Region zu erhalten muss sichergestellt werden, dass keinesfalls krankheitsresistente Exemplare gefällt werden. Alle symptomfreien Bäume sollten daher - als potentiell resistente Samenspender - im Bestand belassen werden.


23.01.2025: Lost forever - Dünnschnabel-Brachvogel mit hoher Wahrscheinlichkeit ausgestorben

Foto: Chris Gomersall, rspbimages.com
Foto: Chris Gomersall, rspbimages.com

Wie eine kürzlich veröffentlichte Untersuchung eines internationalen Forscherteams um Alex Bond vom Natural History Museum ergab, scheint der Dünnschnabel-Brachvogel (Numenius tenuirostris) nun tatsächlich ausgestorben zu sein. Die Wahrscheinlichkeit dafür liegt nach Angaben der Autoren bei 96 Prozent, der letzte sichere Nachweis dieser Art stammt aus dem Jahr 1995. Dünnschnabel-Brachvögel brüte(te)n in den Steppen Kasachstans und Russlands und ziehen/zogen über den Balkan und Italien in ihre nordafrikanischen Überwinterungsgebiete.

 

Da Lebensraumverschlechterungen in den teilweise sehr abgelegenen Brutgebieten als wesentliche Rückgangsursache eher unwahrscheinlich sind, dürfte das Aussterben maßgeblich auf Bejagung auf den Zugwegen bzw. im Winterquarter zurückzuführen sein. Viele der in Museen vorhandenen Belegexemplare stammen von italienischen Jägern ...


20.01.2025: Ornithologischer Wochenbericht (13.01. bis 19.01.2025)

Art / Artengruppe  
Anzahl

Zeitraum      

Ort Bemerkung
Blässgans etwa 20 13.01. Moosburger Stausee Höchstwert dieser Woche
Blässgans 1 19.01. Landshut (Stadtgebiet) nächtliche Vogelzug-Aufzeichnung
Eisente 1 14.01. Moosburger Stausee  
Flussuferläufer 1 19.01. Eching Winternachweis
Grauammer mind. 12 19.01. Altheim Winternachweis
Großer Brachvogel 1 14.01. bis 19.01. Echinger Stausee Winternachweis
Hohltaube 1 18.01. Aham balzrufend; Erstnachweis 2025
Rohrdommel 1 14.01. Landshut (Stadtgebiet) nächtliche Vogelzug-Aufzeichnung
Singschwan 7 bzw. 8 14.01. bzw. 15.01. Echinger Stausee  
Singschwan 2 17.01. Isarstau Altheim  
Zwergscharbe 2 14.01. Isarstau Altheim  

13.01.2025: Vogelschlag an Glasfassade: Regensburger Architekturbüro wünscht keinen weiteren Kontakt mit dem LBV

Das für die Gestaltung eines im Landshuter Ortsteil Hascherkeller errichteten Schulgebäudes verantwortliche Architekturbüro GRESSMANN-SOELLNER aus Regensburg hat uns kürzlich mitgeteilt, dass Beklebungen der Glasflächen zur Vermeidung von Vogelverlusten an diesem „gestalterisch außergewöhnlichen Bauwerk“ aus urheberrechtlichen Gründen ausgeschlossen sind und man diesbezüglich keinen weiteren Kontakt mit dem LBV wünsche. Hintergund dieser Mitteilung ist eine vom LBV Landshut an die verantwortliche Architektin des Bauwerks, Angelika Greßmann, Anfang Dezember 2024 gerichtete Anfrage, ob von ihrer Seite urheberrechtliche Einwände gegen Nachrüstmaßnahmen gegen Vogelschlag bestehen würden. Nachdem das LBV-Schreiben vier Wochen lang unbeantwortet blieb, erfolgte auf telefonische Nachfrage des LBV nun per 3-zeiliger eMail die oben wiedergegebene Rückmeldung. Offensichtlich hat die vom LBV vorgetragene Problematik des Vogelschlages an Glasfronten mit bundesweit jährlich 100 Millionen toten Vögeln bei der Architektin nicht zu Einsicht bezüglich des Gefährdungspotentials des von ihr geschaffenen Werkes geführt.


Hintergrund: Aufgrund der großen Glasfronten und den intensiven Spiegelungen der sehr nahe daran befindlichen Baumgruppen ist das betroffene Gebäude gemäß einer von den Länderarbeitgemeinschaft der Vogelschutzwarten entwickelten Bewertungsmatrix in die höchste Gefährdungsstufe für Vogelschlag einzuordnen. Gebäude die in diese Gefährdungkategorie fallen, führen zu einem signifikant erhöhten Tötungsrisiko für geschützte Vogelarten und erfordern daher gemäß Artenschutzrecht wirksame Nachrüstmaßnahmen.

13.01.2025: Ornithologischer Wochenbericht (06.01. bis 12.01.2025)

Art / Artengruppe  
Anzahl

Zeitraum      

Ort Bemerkung
Blässgans bis zu 22 06.01. bis 12.01. Moosburger Stausee  
Flussuferläufer 1 08.01. Isarstau Niederaichbach Winternachweis
Flussuferläufer 1 11.01. Isarstau Altheim Winternachweis
Großer Brachvogel 1 bis 2 09.01. bis 12.01. Echinger Stausee Winternachweis
Schnatterente 1.503 12.01. Moosburger Stausee bisheriger Höchstwert der aktuellen Rastperiode
Schwimmvögel gesamt 10.677 11.01. / 12.01. Mittlere Isarstauseen bisheriger Höchstwert der aktuellen Rastperiode
Singschwan bis zu 7 06.01. bis 12.01. Echinger Stausee  
Pfeifente 407 12.01. Moosburger Stausee neues Gebietsmaximum
Prachttaucher 2 09.01. und10.01. Moosburger Stausee und Umgebung  
Sperlingskauz 1 06.01. Nördlicher Landkreis Landshut balzrufend am Standort 2
Sperlingskauz 1 08.01. Nördlicher Landkreis Landshut balzrufend am Standort 1
Waldschnepfe 1 07.01. Schmatzhausen  Totfund

07.01.2025: Neue Erkenntnisse zu Bestandsveränderungen von Brutvögeln in Bayern

Das sogenannte „Monitoring häufiger Brutvögel“ ist eines der wichtigsten Monitoring-Programme zur Erfassung von Veränderungen des Vogelbestandes in Deutschland. Seit 20 Jahren wird dazu auf vom statistischen Bundesamt repräsentativ ausgewählten Probeflächen (jeweils einen Quadratkilometer groß) der Brutvogelbestand durch ein streng standardisiertes Verfahren genau erfasst. In Deutschland gibt es insgesamt mehr als 2.600 derartiger Probeflächen, davon 450 in Bayern. Sieben dieser Flächen befinden sich im Raum Landshut. Die Ergebnisse dieses Monitorings erlauben es, die Brutbestände zahlreicher Vogelarten durch Modellierungen für das gesamte Bundesgebiet relativ genau zu berechnen, zudem liefern sie statistisch belastbare Aussagen zu Bestandsveränderungen.

 

Das Bayerische Landesamt für Umwelt (LfU) hat nun kürzlich einen umfassenden Bericht über die Ergebnisse dieses Monitorings für Bayern vorgelegt. Ausgewertet wurde dabei der Zeitraum von 2006 bis 2021.

Demzufolge liegen für insgesamt 58 Arten mittlerweile ausreichend viele Daten vor, um eine statistisch belastbare Trendberechnung zur Bestandsentwicklung vorzunehmen. In nebenstehender Graphik aus dem LfU-Bericht sind die prozentualen Änderungen des Brutbestandes in den letzten 15 Jahren zusammengefasst dargestellt. Die deutlichste Zunahme ergibt sich demzufolge bei der Hohltaube mit rund 200 Prozent, die schlechteste Bestandsentwicklung wurde beim Kiebitz mit einem Rückgang um ca. 75 Prozent festgestellt.

 

Das „Monitoring häufiger Brutvögel“ wird in Bayern vom LBV im Auftrag des bayerischen Landesamtes für Umwelt (LfU) koordiniert. Die bundesweite Koordination obliegt dem Dachverband Deutscher Avifaunisten (DDA). 


06.01.2025: Ornithologischer Wochenbericht (30.12.2024 bis 05.01.2025)

Art / Artengruppe  
Anzahl

Zeitraum      

Ort Bemerkung
Bergfink mind. 270 03.01. Landshut-Hofgarten  
Blässgans bis zu 11 01.01. bis 05.01. Moosburger Stausee  
Grauammer bis zu 9 30.12. bis 05.01. Altheim Winternachweis
Großer Brachvogel 1 bis 2 31.12. bis 05.01. Echinger Stausee Winternachweis
Singschwan bis zu 9 30.12. bis 05.01. Echinger Stausee  
Waldschnepfe 1 31.12. Kröning  
Waldschnepfe 1 04.01. Bodenkirchen  

05.01.2025: Haben wir nie damit gerechnet, dass Schutzmaßnahmen erfolgreich sein könnten?

 

Den nachfolgend abgedruckten Text aus der aktuellen Ausgabe des ornithologischen Monatsjournals „Der Falke“ finden wir ziemlich interessant und wollen ihn Ihnen daher nicht vorenthalten. Verfasser ist der FALKE-Chefredakteur Dr. Wolfgang Fiedler.

 

"Der Kolkrabe steht für ein relativ neues Problem im Artenschutz: Was tun wir eigentlich, wenn Schutzmaßnahmen tatsächlich erfolgreich waren? Kolkrabe, Wanderfalke, Uhu, Seeadler, Weißstorch und nicht zuletzt der Kormoran standen am Rande des Aussterbens und konnten durch strikte Schutzmaßnahmen gerade noch gerettet werden. Die Maßnahmen waren erfolgreich – und zählen damit zur Minderheit der Schutzbemühungen für unsere Vogelwelt. Aber wer sich jahrelang für die Rettung dieser Arten eingesetzt hat, mag sich schwertun, einen Gang zurückzuschalten und ausgleichende Lösungen zu suchen, wenn andere Zeitgenossen schon beginnen, mit dem meist wenig fundierten Urteil „zu viel“ um sich zu werfen. Zu viele Störche fressen die Wiesenbrüter, Seeadler fressen die Störche, der Uhu frisst zu viele Wanderfalken, diese wiederum Limikolen und Seeschwalben im Wattenmeer, der Kolkrabe angeblich Lämmer und der Kormoran bedrohte Fischarten. Von Luchs, Wolf und Bär haben wir noch gar nicht gesprochen – hier möchten nicht wenige, dass seltene und ausgestorbene Arten gefälligst selten und ausgestorben zu bleiben haben – außer vielleicht da, wo man im Urlaub hinfahren möchte, um „unberührte Natur“ zu genießen. Zweifellos: einige Probleme sind nicht zu leugnen und erfordern Lösungen. Die lassen sich sicher auch finden, wenn man die Dinge fachkundig und besonnen angeht. Interessant bleibt aber die Frage, warum es offenbar keine Strategie gibt, ob und wie man strengen Artenschutz sinnvoll schrittweise zurückfahren kann, wenn es einer Art tatsächlich wieder viel besser geht. Und vor allem, bei welcher Bestandsgröße eben dieses „Bessergehen“ überhaupt erreicht wäre. Haben wir nie damit gerechnet, dass Schutzmaßnahmen erfolgreich sein könnten?"

31.12.2024: Zum Jahreswechsel

Winternachmittag an den bereits zugefrorenen Stawy Monowskie (27.12.2024, Małopolskie)
Winternachmittag an den bereits zugefrorenen Stawy Monowskie (27.12.2024, Małopolskie)

Liebe Leser, Unterstützer und Mitglieder des LBV,

 

wir wünschen Euch und uns, dass wir im kommenden Jahr in Frieden leben dürfen und uns weiterhin für den Naturschutz einsetzen können*.

 

Vielen Dank für Eure Unterstützung und alles Gute für 2025!

 

* bei der kursiv gedruckten Passage handelt es sich um einen Auszug aus dem Schreiben eines uns wohlgesonnenen Menschen aus dem Landkreis Freising vom Dezember 2024

 

30.12.2024: Ornithologischer Wochenbericht (23.12. bis 29.12.2024)

Art / Artengruppe  
Anzahl

Zeitraum      

Ort Bemerkung
Blässgans 10 25.12. Echinger Stausee  
Erlenzeisig ca. 600 29.12. Vilsbiburg hohe Individuenzahl
Grauammer bis zu 7 23.12. bis 27.12. Altheim  
Großer Brachvogel 16 25.12. Echinger Stausee Winternachweis
Mantelmöwe 1 24.12. bis 25.12. Echinger Stausee  
Merlin 1 23.12. Altheim  
Pfeifente 293 24.12. Moosburger Stausee bisheriger Höchstwert dieses Winters
Samtente 1 24.12. Moosburger Stausee  
Singschwan bis zu 6 23.12. bis 29.12. Echinger Stausee  
Waldschnepfe 1 29.12. Hohenthann  
Zwergschnepfe 1 25.12. Schmatzhausen  

28.12.2024: Das brauchen wir definitiv nicht: Solaranlagen in Wiesenbrüter-Lebensräumen

Es ist völlig klar: Ein ausreichender und zügiger Ausbau der Photovoltaik ist problemlos ohne Zugriff auf naturschutzfachlich wertvolle Flächen möglich. Dies hat auch der Gesetzgeber erkannt und für die Erstellung von Freiflächen-Photovoltaikanlagen in Bayern eine ganze Liste von sogenannten "Ausschluss- oder Restriktionsflächen" festgelegt. Dazu zählt neben Naturschutzgebieten, Naturdenkmälern, EU-Schutzgebieten auch die sogenannte „Wiesenbrüter- und Feldvogelkulisse“. Hierbei handelt es sich um eine vom Bayerischen Landesamt für Umwelt (LfU) festgelegte Gebietskulisse, die für Offenlandarten wie Wiesenbrüter und Agrarvögel besondere Bedeutung hat. Beide Vogelgruppen zählen aufgrund anhaltender Bestandsrückgänge zu den vorrangigen „Sorgenkindern“ des Naturschutzes.

Im Bereich der Gemeinde Bruckberg liegt nun erstmalig für ein Gebiet der Wiesenbrüterkulisse ein Antrag für den Bau eine Freiflächen-Photovoltaikanlage vor. Der LBV Landshut hat diesen Standort im Rahmen der Verfahrensbeteiligung in seiner Stellungnahme vom 13.12.2024 abgelehnt. Dies ist unsere erste Ablehnung eines Solarparks im Raum Landshut überhaupt: Im Raum Landshut stehen für den Ausbau der Photovoltaik zweifelsfrei mehr als genug Flächen zur Verfügung, die naturschutzfachlich „unproblematisch“ sind. Zudem sind wir ohnehin der Auffassung, dass der weitere Ausbau der Photovoltaik „flächenneutral“ erfolgen sollte: also auf Hausdächern, Industriekomplexen und Gewerbehallen. Davon haben wir hier reichlich.

23.12.2024: Ornithologischer Wochenbericht (16.12. bis 22.12.2024) - noch magerer als zuletzt ...

Art / Artengruppe  
Anzahl

Zeitraum      

Ort Bemerkung
Grauammer mind. 5 21.12. Altheim  
Pfeifente 101 21.12. Landshut-Flutmulde bisheriger Höchstwert dieses Winters
Prachttaucher 1 16.12. Moosburger Stausee  
Singschwan 1 21.12. Echinger Stausee  

20.12.2024: Den Naturschutzverbänden soll "der Zahn gezogen werden"

Fragen des Natur- und Artenschutzes spielen bei den aktuell im Bundestagswahlkampf befindlichen Parteien bestenfalls eine untergeordnete Rolle. Dass sich die Naturschutzverbände vielmehr auf weitere Rückschritte einstellen müssen, zeigt eine Forderung aus dem kürzlich veröffentlichten Wahlprogramm der CDU/CSU: "Wir sind für die Abschaffung des Verbandsklagerechts bei Infrastrukturvorhaben" heißt es hier unter der Rubrik "Klagemöglichkeiten und Instanzen reduzieren, Blockaden abbauen".

19.12.2024: Jetzt mitmachen: "ADEBAR 2" startet im Jahr 2025

Die kommenden Jahre könnten für die Ornithologinnen und Ornithologen in Deutschland ziemlich aufwändig werden. Der Dachverband Deutscher Avifaunisten (DDA) plant mit seinem Projekt "ADEBAR 2" in den Jahren 2025 bis 2029 eine erneute Kartierung des gesamten Brutvogelbestandes.

Der grobe Ablauf der Kartierung wurde den lokalen ornithologischen Arbeitgemeinschaften Bayerns kürzlich vorgestellt, einige Details befinden sich aktuell jedoch noch in der Abstimmung. Fest steht: Die geplante Vorgehensweise unterscheidet sich deutlich von der letzten Kartierung, die in den Jahren (2004-2009) durchgeführt wurde: Sie ist flexibler und vor allem digitaler. Erste Informationen dazu in nebenstehendem Video. Wer sich bereits für einzelne Gebiete (Rasterfelder) anmelden möchte: https://adebar.dda-web.de/intro . Eine Anmeldung ist möglich als "Kartierer" oder als "Rasterverantwortlicher". Fragen dazu gerne an Christian B. aus T.


18.12.2024: Ornithologischer Wochenbericht (09.12. bis 15.12.2024) - erneut ausgesprochen mager ...

Art / Artengruppe  
Anzahl

Zeitraum      

Ort Bemerkung
Blässgans 5 14.12. Moosburger Stausee  
Grauammer 9 15.12. Altheim  
Pfeifente 92 09.12. Landshut-Flutmulde  
Reiherente 3.379 15.12. Stauseen im Raum LA Jahreshöchstwert 2024
Schwimmvögel (gesamt) 16.358 15.12. Stauseen im Raum LA davon 8.601 Ind. an den Mittleren Isarstauseen
Tafelente 1.689 15.12. Stauseen im Raum LA  Jahreshöchstwert 2024

13.12.2024: Erneuter Rückschritt für den Naturschutz bei Freiflächen-Solaranlagen in Bayern

Die Notwendigkeit der Bereitstellung von Ausgleichsflächen bei der Errichtung von Freiflächen-Solaranlagen war Investoren und Betreibern seit geraumer Zeit ein Dorn im Auge. Die Bayerische Staatsregierung hat dem entsprechenden Druck nun offensichtlich nachgegeben: Gemäß den vom Bayerischen Staatsministerium für Wohnen, Bauen und Verkehr am 05.12.2024 veröffentlichten „Hinweisen zur bauplanungsrechtlichen Eingriffsregelung für PV-Freiflächenanlagen“ besteht künftig bei Solarparks bis zu 25 Hektar - das ist ein Viertel Quadratkilometer! - grundsätzlich kein Ausgleichsflächenbedarf mehr. Zudem wurde für Anlagen von mehr als 25 Hektar festgesetzt, dass als Bemessungsfläche für den Flächenausgleich nicht mehr die Gesamtfläche des Solarparks, sondern lediglich die von den Modulen tatsächlich überdeckte Fläche zu berücksichtigen ist. Dies bedeutet gegenüber der bestehenden Regelung eine Reduktion des Ausgleichsbedarfs – je nach Anlagentyp - um 40 bis 75 Prozent. Mit diesen neuen Regelungen scheint sich insbesondere der bayerische Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger von den Freien Wählern durchgesetzt zu haben. Er hat immer wieder durchblicken lassen, dass er in ökologischen Ausgleichsflächen in allererster Linie einen vermeidbaren Beitrag zum „Flächenverbrauch“ sieht.

09.12.2024: Ornithologischer Wochenbericht (02.12. bis 08.12.2024) - diesmal ausgesprochen mager ...

Art / Artengruppe  
Anzahl

Zeitraum      

Ort Bemerkung
Großmöwe etwa 700 07.12. Moosburger Stausee gigantischer Schlafplatz; darunter mindestens 6 Heringsmöwen
Prachttaucher 1 03.12. und 07.12. Moosburger Stausee  
Zwergsäger 1 08.12. Moosburger Stausee erster Nachweis in diesem Winterhalbjahr
Zwergschnepfe 2 08.12. Grießenbach  

05.12.2024: Europäischer Gerichtshof (EuGH) verurteilt Deutschland wegen des unzureichenden Schutzes artenreicher Wiesen

Mit einem kürzlich ergangenen Urteil hat der Europäische Gerichtshof (EuGH) festgestellt, dass die Bundesrepublik Deutschland gegen ihre Verpflichtungen aus Art. 6 Abs. 2 der FFH-Richtlinie verstoßen hat. Deutschland hat es versäumt, geeignete Maßnahmen zur Vermeidung einer Verschlechterung der durch das Natura‑2000-Netz geschützten Lebensraumtypen „Magere Flachland-Mähwiesen“ (LRT 6510) und „Berg-Mähwiesen“ (LRT 6520) in den dafür ausgewiesenen FFH-Gebieten einzuleiten. Ins Rollen gebracht hat diese Entscheidung die Europäische Kommission, die durch eine umfängliche Beschwerde deutscher Naturschutzverbände auf den Missstand aufmerksam gemacht worden war. Konkret gerügt wurde in dem Urteil ein erheblicher Flächenverlust in 596 von 2.027 Gebieten, in denen der Lebensraumtyp 6510 vorkommt, und in 88 von 295 Gebieten, in denen der Lebensraumtyp 6520 vorkommt. Die Lebensraumverluste belaufen sich in diesen Gebieten auf 49,52 % (LRT 6510) bzw. 51,07 % (LRT 6520). Den Umstand, dass die Bundesrepublik keine rechtlich verbindlichen Maßnahmen zum Schutz der FFH-Gebiete gegen Überdüngung und eine zu frühe Mahd getroffen hat, sondern auf freiwillige Vereinbarungen im Rahmen des Vertragsnaturschutzes, Empfehlungen und unverbindliche Managementpläne gesetzt hat, wertet der EuGH ebenfalls als Verstoß gegen die FFH-Richtlinie. Sollte Deutschland nicht zeitnah nachbessern, drohen weitere Konsequenzen. Möglich sind sechsstellige Geldstrafen – und zwar täglich!

03.12.2024: Ornithologischer Wochenbericht (25.11. bis 01.12.2024)

Art / Artengruppe  
Anzahl

Zeitraum      

Ort Bemerkung
Beutelmeise 1 01.12. Echinger Stausee  sehr spätes Datum
Grauammer 10 01.12. Altheim  
Prachttaucher 1 01.12. Echinger Stausee  
Prachttaucher 1 01.12. Moosburger Stausee  
Rotdrossel 22 25.11. Landshut (Stadtgebiet) nächtliche Vogelzug-Aufzeichnung; weiterhin starker Durchzug
Seeadler 1 01.12. Echinger Stausee  K1

03.12.2024: Aktionstag für Mehlschwalben

Foto: M.Fröhlich
Foto: M.Fröhlich

Knapp 100 Kunstnester für Mehlschwalben haben wir am vergangenen Samstag unter die Leute gebracht. Hintergrund unserer Aktion: Die Schwalbenkatastrophe im vergangenen September, bei der Tausende Tiere an Nahrungsmangel und Unterkühlung starben. Wie zu beobachten war, hatten sich die erschöpften Tiere vielerorts eng in den Nestern zusammengedrängt und sind dort verendet. Nun steht zu befürchten, dass die im April zurückkehrenden Schwalben überwiegend Nester vorfinden, die mit toten Artgenossen regelrecht verstopft sind. Dies kann – wie Erfahrungen aus den Jahren 2016/2017 zeigen – selbst große, seit Jahrzehnten bestehende Mehlschwalbenkolonien dauerhaft zum Erlöschen bringen. Durch die Anbringung von Kunstnestern kann dies verhindert werden. Die Ausgabe der Nester am Samstag erfolgte an zwei Standorten (Tiefenbach, Oberhatzkofen) und war für die Interessenten kostenfrei. Finanziert wird das Ganze über Spenden. Wer dabei noch Unterstützung leisten möchte: LBV Landshut, Konto Nr. DE10 7435 0000 0000 3016 12 bei der Sparkasse Landshut. Stichwort „Mehlschwalbenaktion“.

 

25.11.2024: Ornithologischer Wochenbericht (18.11. bis 24.11.2024)

Art / Artengruppe  
Anzahl

Zeitraum      

Ort Bemerkung
Bergente 2 23.11. Isarstau Altheim  
Blässgans 2 24.11. Isarstau Niederaichbach  
Goldregenpfeifer 18 23.11. Altheim  
Kranich 10 23.11. Nördlicher Landkreis Landshut längerfristig rastender Trupp; seit 12.11.
Merlin 1 24.11. Grießenbach  
Ohrentaucher 1 19.11. Isarstau Altheim  
Prachttaucher 1 24.11. Moosburger Stausee  
Sterntaucher 1 20.11. bis 24.11. Moosburger Stausee erstmalig am 05.11.
Zwergschnepfe 1 23.11. Grießenbach  

22.11.204: Offenland-Biotoppflege für 2024 abgeschlossen

Mit unserer Biotoppflegeaktion am vergangenen Samstag in den Unterwattenbacher Torfstichen sind unsere Mähaktionen für 2024 nun definitiv abgeschlossen. Insgesamt fanden auf den elf vom LBV Landshut betreuten Offenland-Biotopen ab Mitte Mai sieben größere Arbeitseinsätze (mit jeweils mehr als 15 Teilnehmern) statt, außerdem wurden im Rahmen kleinerer Einsätze weitere 25 Aktionen durchgeführt. Ein dickes Dankeschön an alle, die dabei mitgemacht haben!

 

Zudem erfolgten wie in den Vorjahren auf gut befahrbaren Bereichen mehrere großflächige Mähaktionen durch einen Vertragslandwirt. Gefördert wird das Ganze übrigens über das Bayerische Vertragsnaturschutzprogramm (5 Flächen) bzw. über Landschaftspflegemaßnahmen (4 Flächen). Im Winterhalbjahr stehen jetzt vor allem Waldarbeiten (Verkehrssicherung, Borkenkäfer) auf dem Programm.

21.11.2024: LBV LA auf der LIVE-VISTULA-CONFERENCE in Katowice (22.10. bis 25.10.2024)

Wegen wiederholter Anfragen: hier noch einige Eindrücke von der internationalen Artenschutzkonferenz "LIVE VISTULA" in Katowice. Vier Tage mit unglaublich netten, kompetenten und engagierten Leuten aus 13 Nationen, einem dicht gepackten Vortragsprogramm (25 Fachvorträge zu Schutzmaßnahmen für Flussseeschwalben, Weißbart-Seeschwalben und Nachreihern), Exkursionen zu lokalen Naturschutzprojekten, als Rahmenprogramm "Katowice by night" sowie ein ziemlich beeindruckender Besuch in einer Steinkohlenmine. Und: vier Tage lang Verpflegung vom Feinsten!

... jetzt erstmalig mit Bildvergrößerung: einfach draufklicken!

14.11.2024: Naturwaldentwicklungskonzept für die Auwälder der Mittleren Isar

Große Teile der Isarauen zwischen München und Landshut wurden durch Bekanntmachung „Naturwälder in Bayern gem. Art. 12a Abs. 2 BayWaldG“ vom 02.12.2020 durch die Bayerische Staatsregierung aus der Nutzung genommen. Hier darf künftig Natur Natur sein. Die bayerischen Naturwälder dienen insbesondere dem Erhalt und der Verbesserung der Biodiversität, fungieren als Referenzflächen einer natürlichen Waldentwicklung im Klimawandel und ermöglichen gleichzeitig den Bürgerinnen und Bürgern, Bayerns wilde Waldnatur aktiv zu erleben. Sie erfüllen den Wunsch nach unberührter Natur und reifen, wilden Wäldern und stehen deshalb den Menschen zum Beobachten, Erleben und Erholen offen.

     Ein von den AELFs Erding und Landshut zusammen mit der Landesanstalt für Wald und Forstwissenschaft erstellter Entwurf für ein langfristiges Entwicklungskonzept für dieses über 2.300 Hektar große Gebiet wurde kürzlich den betroffenen Kommunen, Fachbehörden und Trägern öffentlicher Belange zur Stellungnahme vorgelegt. Wichtige Aspekte in diesem Konzept sind aus unserer Sicht die Zielkonflikte zwischen einer möglichst ungesteuerten Naturwaldentwicklung und den Vorgaben des europäischen Naturschutzrechts (NATURA-2000-Vorgaben), die Zulässigkeit von Eingriffen zugunsten seltener Offenland-Lebensräume (Rodungen) sowie Umfang und Vorgehensweise im Rahmen der Verkehrssicherung. Auf folgende Punkte sind wir im Rahmen unserer Stellungnahme eingegangen:

  • künftiges Wegekonzept im Naturwald
  • Umgang mit naturschutzfachlich wertvollen Offenland-Standorten (Brennen, Magerrasen)
  • Umgang mit nichtheimischen Baumarten (Roteiche, Schwarznuss)
  • Erhalt seltener Baumarten am Beispiel der Schwarzpappel
  • Konsequenzen des erwarteten Verlustes des FFH-Lebensraumtyps 91F0
  • Notwendigkeit eines erweiterten Langzeit-Monitorings für sogenannte "Zeigerarten" (Kleinspecht, Grauspecht, Mittelspecht, Pirol)
  • Umgang mit jagdlich erforderlichen Offenflächen (Waldwiesen)

10.11.2024: "Grüner Engel" für Helmut Böhm und Anton Moissl


Im Rahmen einer Festveranstaltung wurden in der vergangenen Woche Persönlichkeiten aus ganz Bayern von Umweltminister Thorsten Glauber für ihre herausragenden Leistungen im Naturschutz mit dem "Grünen Engel" ausgezeichnet. Darunter auch zwei langjährige Mitglieder des LBV Landshut: Helmut Böhm aus Altdorf und Toni Moissl aus Oberahrein. Wir gratulieren den beiden Preisträgern sehr herzlich!

04.11.2024: ÖDP spendet für Mehlschwalben

Von links nach rechts: Susanne Rieck (LBV Gebäudebrüterbeauftragte), Anja Helmbrecht-Schaar, Heiko Helmbrecht, Herbert Eichner (alle Vorstandsmitglieder ÖDP), Christian Brummer (LBV Kreisvorsitzender), Elke März-Granda (ÖDP-Stadträtin)
Von links nach rechts: Susanne Rieck (LBV Gebäudebrüterbeauftragte), Anja Helmbrecht-Schaar, Heiko Helmbrecht, Herbert Eichner (alle Vorstandsmitglieder ÖDP), Christian Brummer (LBV Kreisvorsitzender), Elke März-Granda (ÖDP-Stadträtin)

Vielen Landshutern ist das durch Dauerregen und Kälte verursachte Schwalbensterben im September noch in guter Erinnerung. Hunger und Nässe ließen viele Vögel in den Nestern sterben, so dass die Gefahr besteht, dass selbst langjährig besetzte Kolonien dieser mittlerweile bayernweit gefährdeten Vogelart erlöschen. Um das zu vermeiden, plant der LBV Landshut zeitnah neue Kunstnester für Mehlschwalben zur Verfügung zu stellen. Finanziell unterstützt wird er dabei durch eine Spende der ÖDP Landshut. Über weitere Spenden würde sich die Gebäudebrüterbeauftrage des LBV Susanne Rieck natürlich sehr freuen.

 

Dazu folgende Anmerkungen:

  1. Vielen Dank an die ÖDP!
  2. Einzelheiten zu unserem Mehlschwalben-Projekt gibts in Kürze
  3. Projektspenden an den LBV LA: Sparkasse Landshut (BIC: BYLADEM1LAH) IBAN: DE10 7435 0000 0000 3016 12

 

04.11.2024: Großflächige Niedermoor-Auffüllung bei Unterlenghart

Auffüllung mit standortfremdem Material: Nur ganz hinten links ist noch der urspüngliche (schwarze) Niedermoorboden zu erkennen
Auffüllung mit standortfremdem Material: Nur ganz hinten links ist noch der urspüngliche (schwarze) Niedermoorboden zu erkennen

Beim Landratsamt Landshut haben wir heute eine großflächige Auffüllung auf Niedermoor im Bereich der Gemeinde Bruckberg angezeigt. Es handelt sich dabei um die Einbringung von standortfremdem Material in einer Größenordnung von mehr als 500 Kubikmetern, das in der vergangenen Woche auf gut 1000 Quadratmetern ausgebreitet wurde. Da es sich beim Verfüllungsbereich um Niedermoorboden gemäß der Moorbodenkulisse GLÖZ 2 handelt, stufen wir die Auffüllung als unzulässig ein. Zudem befindet sich die Auffüllung in einem rechtlich definierten "Überschwemmungsgebiet" weshalb wir unsere Anzeige auch dem Wasserwirtschaftsamt Landshut zur weiteren Veranlassung zugeleitet haben.

 

Hintergrund: Im Bereich der Gemeinde Bruckberg befinden sich aktuell noch große Flächen ehemaliger Niedermoore  - mit teilweise höheren Grundwässerständen als im Mettenbacher/Grießenbacher Moos! Diese Flächen haben für den  Natur- und Artenschutz hohes Potential.

 

18.10.2024: LBV Landshut auf der LIFE.VISTULA-Konferenz in Katowice
Im Zeitraum vom 22.10. bis 25.10.2024 findet im polnischen Katowice eine internationale Artenschutz-Konferenz mit Teilnehmern aus zwölf Nationen statt. Der LBV Landshut wird im Rahmen dieser Konferenz über seine 50-jährigen Erfahrungen beim Schutz von Flussseeschwalben berichten. Hier die deutsche Fassung des "Abstracts" zum Landshuter Vortrag:

 

Common Terns at the river Isar in Lower Bavaria - Experiences of 50 years population management

Flussseeschwalben waren in Bayern bis Mitte des 20. Jahrhunderts verbreitete Brutvögel der voralpinen Flusssysteme südlich der Donau. Aufgrund massiver wasserbaulicher Eingriffe und zunehmender Freizeitnutzungen verschwanden die natürlichen Brutplätze sukzessive. Seit 1983 brüten Flussseeschwalben in Bayern nur noch auf künstlichen Brutflößen, in geringem Umfang auch in Sekundärbiotopen. Durch Artenhilfsmaßnahmen konnte der Brutbestand von seinem landesweiten Bestandstief von nur noch 37 Paaren im Jahr 1980 auf mittlerweile wieder über 400 Brutpaare (2022) mehr als verzehnfacht werden. Aufgrund dieser signifikanten Bestandserholung wird die Flussseeschwalbe in der Roten Liste Bayerns seit 2016 nicht mehr „als vom Aussterben bedroht“ eingestuft. Ein landesweiter Schwerpunkt der Brutvorkommen der Flussseeschwalbe liegt seit Anfang der 1980er Jahre im Bereich der Mittleren Isar. Die dort seit 1975 an zwei Stauseen und zwei Kiesabbaugewässern durchgeführten Artenschutzmaßnahmen führten zum Aufbau einer Lokalpopulation mit zuletzt rund 90 Brutpaaren. Mit bislang mehr als 2000 flüggen Jungvögeln zählt diese zu den reproduktionsstärksten Standorten in Süddeutschland. Im Rahmen unserer Präsentation berichten wir über unsere Erfahrungen in diesem Projekt. Die Schwerpunkte liegen dabei auf technischen Anforderungen an Nistflöße und Nistinseln, Maßnahmen zur Erhöhung der Reproduktionsrate sowie Erfahrungen mit brutplatzkonkurrierenden Arten.

15.10.2024: Erneut Verdacht auf Greifvogelvergiftung

Im Bereich des Marktes Ergolding wurden von einem Naturschutzwächter kürzlich mehrere tote Greifvögel entdeckt und sichergestellt. Nachdem bei den Tieren keine äußeren Verletzungen festgestellt werden konnte, wurden sie heute wegen Verdacht auf Vergiftung dem Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit zur Analyse zugeleitet. Wir warten jetzt auf den Befund.

 

14.10.2024: Der Kranichzug hat begonnen!

Mit einer über Tiefenbach in Richtung Westen ziehenden Kranich-Formation aus rund 300 Tieren hat heute um 18.25 Uhr der Kranichzug begonnen. Weitere Meldungen erfolgten aus dem Raum Auloh, Niederaichach sowie aus Schloßberg. Bitte bei Meldungen möglichst die genaue Uhrzeit und die Zugrichtung angeben.

03.10.2024: Vogelscheuchen über dem Schutzgebiet

Nachdem in diesem Jahr wieder vermehrt Beschwerden bei uns eingegangen sind, dass tieffahrende bzw. startende Heißluftballone das EU-Vogelschutzgebiet am Echinger Stausee regelrecht abgeräumt haben, werden bzw. müssen wir diese Problematik nun erneut aufgreifen. Die bislang vorgetragenen Beschwerden und Anzeigen gegen einzelne Ballone verliefen leider stets im Sande. Maßgebliche Ursache für die hohe Beeinträchtigung des Schutzgebietes durch Heißluftballone ist unseres Wissens das Vorliegen einer Art „uneingeschränkter Startgenehmigung“ an dem nur 500 Meter entfernten Verkehrslandeplatz Ellermühle der Stadt Landshut. Da uns Einzelheiten dazu bislang nicht bekannt sind, haben wir in einem ersten Schritt um Auskunft beim zuständigen Luftamt Süd angefragt:  Liegt für den Verkehrslandeplatz Landshut-Ellermühle eine „uneingeschränkte Startgenehmigung“ für Heißluftballone oder Ähnliches vor?  /  Wann wurde diese (letztmalig) erteilt und bis wann ist diese gültig? / Welche Behörde ist für die Genehmigung zuständig und in welchem Umfang wurden/werden im Genehmigungsverfahren naturschutzfachliche Belange geprüft?

 

Eine Antwort steht bislang aus. Jedenfalls: Sollte hier tatsächlich eine Art „uneingeschränkter Startgenehmigung“ vorliegen, so ist diese nach unserer Einschätzung nicht mit europäischem Naturschutzrecht vereinbar. Sie kann demzufolge keinen Bestand haben.

30.09.2024: Batmans Freunde sind auch meine Freunde ...

Links: Schwerstarbeit bei Staub, Lärm und ziemlich schlechter Sicht.                 Rechts: Der wackere LBV-Einsatztrupp bei einer Arbeitspause – mit Fledermaus „Christian“ (hinten links)

     

Nennenswerte Steinkohlevorkommen sind für den Raum Landshut (bislang) nicht bekannt. Alleine dieser Sachverhalt spricht bereits dafür, dass die beiden obenstehenden Abbildungen nicht aus einem hiesigen Untertage-Kohleabbau stammen können.

     Vielmehr handelt es sich hierbei um Arbeiten in einem alten Luftschutzbunker der Stadtwerke München, der am vergangenen Samstag zu einem Fledermaus-Überwinterungsquartier umgestaltet wurde. Mehr als 50 Untertage-Arbeitsstunden waren dazu erforderlich, weitere 50 Stunden wurden bei vorbereitenden Arbeiten geleistet. Alleine zur Bereitstellung von Strom für Bohrhämmer, Schlagbohrmaschinen und zur Ausleuchtung der verschiedenen Räumlichkeiten mussten drei Notstrom-Aggregate herangeschafft werden.

     Im Zuge der Arbeiten wurde in der mehr als 100 Quadratmeter großen Anlage eine Vielzahl von Versteck- und Hängemöglichkeiten montiert und die Regenzuwasserleitung optimiert. Letztere ist zur Sicherstellung einer dauerhaft ausreichend hohen Luftfeuchte im Bunker erforderlich, die neben Frostfreiheit eine wesentliche Voraussetzung für eine erfolgreiche Überwinterung von Fledermäusen ist. Die Zugänge der Anlage waren bereits im Vorjahr durch die Stadtwerke München einbruchsicher umgestaltet worden – „Zutritt“ gibt es jetzt lediglich noch über schmale Einflugschlitze. Jetzt warten wir ab ...

01.07.2024: Erste Hilfe für junge Mauersegler

Völlig hilflos: Junger Mauersegler am Boden (Foto: R.Sturm, LBV-Archiv)
Völlig hilflos: Junger Mauersegler am Boden (Foto: R.Sturm, LBV-Archiv)

Die hohen Temperaturen haben in den vergangenen Tagen zahlreiche junge Mauersegler dazu veranlasst, aus ihren Nestern zu springen. Sitzen die kleinen Segler erst einmal auf dem Boden, so sind sie völlig hilflos. Wer also einen Mauersegler findet, sollte unbedingt aktiv werden: Das Tier in einen Karton mit Luftlöchern setzen, möglichst gepolstert mit Küchenrolle. Die Schachtel sollte dann zunächst an einen ruhigen, sicheren Platz gestellt werden. Aber Achtung: Mauersegler können gut klettern, deswegen den Karton gut schließen. Niemals Wasser oder Nahrung eingeben: Die Vögel verschlucken sich und können sofort sterben. Auch niemals einen Segler in die Luft werfen, damit er fliegt.

       Dann unter 0151/52170281 unsere Mauersegler-Notfallnummer anrufen. Bitte aber ausschließlich bei Mauerseglern – bei allen anderen Vogelfindlingen empfehlen wir grundsätzlich, sie an ihrem Fundort oder in dessen Nähe zu belassen. Katzensicher natürlich. In der Regel werden sie dort von den Elterntieren weiter versorgt und haben dadurch bessere Chancen als in menschlicher Obhut.

 

23.06.2024: Endlich: Erfolg beim Brachvogelschutz im Mettenbacher Moos!

Nach mehreren Jahren mit besorgniserregend schlechtem Bruterfolg schaut es bei den Brachvögeln im Mettenbacher Moos heuer definitiv besser aus. Gebietsbetreuer Manfred Röslmair vom Landschaftspflegeverband Landshut (LPV) geht davon aus, dass in der mit viel Aufwand installierten und betreuten Großzäunung in diesem Jahr sieben junge Brachvögel großgeworden sind. Die drei in der über 20 Hektar großen Fläche brütenden Brachvogel-Paare, die mittels Elektrozaun vor Bodenprädatoren geschützt ist, haben damit eine Reproduktionsrate erreicht, die deutlich über dem zum Bestandserhalt erforderlichen Wert von 0,5 flüggen Jungvögeln pro Brutpaar liegt. Neu an der in diesem Jahr installierten Zäunung: Der Zaun ist erstmals „kükendicht“, d.h. die jungen Brachvögel konnten das geschützte Gebiet erst nach dem Flüggewerden verlassen.

 

Wie sich in den vergangenen Tagen aber leider gezeigt hat, sind die halbwüchsigen Jungtiere selbst nach dem Erlangen der Flugfähigkeit noch durch landwirtschaftliche Arbeiten auf den angrenzenden Wiesenflächen gefährdet. Sie flüchten dort nämlich (noch) nicht vor den herannahenden Traktoren, sondern versuchen sich im Mähgut bzw. den Heustrammen zu verstecken. Glücklicherweise waren die Herren Röslmair/Moissl/Scholz/Pusl beim Schwanden und Pressen des Heus mit vor Ort und konnten dies erfolgreich verhindern (das Verstecken, nicht das Schwaden und Pressen ...).

09.06.2024: Drohnenbefliegung zur Erfassung des Graureiher-Brutbestandes

Teil einer Graureiher-Kolonie bei Aham (Foto: P.Ebenhöh)
Teil einer Graureiher-Kolonie bei Aham (Foto: P.Ebenhöh)

Heute haben wir das Bildmaterial der Drohnenbefliegung von zwei Graureiher-Brutkolonien im südlichen Landkreis Landshut erhalten. Die Befliegung erfolgte am 29.04.2024 und eine vorläufige Auswertung der Luftbilder ergab Koloniegrößen von 21 bzw. 22 Brutpaaren.

Die Erfassung des Graureiher-Brutbestandes wird landesweit im Rahmen des sogenannten "Monitorings seltener Brutvogel" durchgeführt und vom Bayerischen Landesamt für Umwelt (LfU) koordiniert.

Das Auszählen der besetzten Nester kann bei den meisten Kolonien (z.B. Echinger Stausee) vom Boden aus erfolgen, bei Brutplätzen in Fichtenwäldern ist dieses Verfahren aber mit sehr großen Unsicherheiten behaftet. Hier führt am Einsatz von Drohnen kein Weg vorbei.

Übrigens: Aus dem nördlichen Landkreis LA sind uns weiterhin keine Brutplätze von Graureihern bekannt - für Hinweise wären wir dankbar.

24.05.2024: Wo bleibt das Positive?

Hier kommt es: Auf einer unserer Biotopflächen blühen aktuell mindestens 60 Exemplare der in unserer Region äußerst seltenen Hummelragwurz-Orchidee. Da es sich um eine eher nachlässige Zählung handelt, dürfte der tatsächliche Bestand sogar noch deutlich höher liegen – vermutlich ein neues Gebietsmaximum.

 

Eine der Ursachen für diese hohe Individuenzahl liegt sicherlich in den hohen Niederschlagsmengen des vergangenen Winterhalbjahres, aber auch unser dort seit vielen jahren durchgeführtes Pflegekonzept dürfte zumindest nicht völlig falsch gewesen sein…  An dieser Stelle eine dickes Dankeschön an alle Helfer und Helferinnen für ihre langjährige tatkräftige Unterstützung bei der Mahd und beim Abräumen des Mähguts!

 

Den exakten Standort wollen wir an dieser Stelle nicht bekanntgeben, da es nach wie vor sog. „Orchideenfreunde“ gibt, die – mit Eimer und Schäufelchen bewaffnet – großes Interesse an dieser seltenen Art haben.

 

Außerdem: Auch bei unseren Feuersalamandern läuft es heuer ausgesprochen gut. In den Quelltümpeln unseres Naturwaldgebietes bei Niederaichbach tummeln sich aktuell Jungsalamander verschiedener Altersklassen.

 

Nachtrag vom 25.05.2024: Hummelragwurz laut unserem "Chefbotaniker" Dieter Nuhn mit mindestens 124 (!) Exemplaren.

11.05.2024 : Uhu-Findlinge bei Pflegeeltern untergebracht

Foto: S.Riedl
Foto: S.Riedl

Die beiden hier abgebildeten und etwas trübsinnig  schauenden  Junguhus haben heute ein neues Zuhause erhalten. Sie waren kürzlich unter noch völlig ungeklärten Umständen in einer innerörtlichen Grünanlage in Neufahrn aufgefunden worden. Ein Brutplatz bzw. Neststandort befindet sich hier nicht.

 

Nachdem die beiden Findlinge einige Tage versorgt worden waren, wurden sie nun einem Uhupaar im Raum Moosburg „untergeschoben“, welches selbst bereits zwei Jungvögel im Nest sitzen hat. Die Wahl fiel auf diese Brut, weil sich die dortigen Jungvögel etwa im gleichen Alter befinden. Damit haben die Beiden grundsätzlich gute Chancen, von ihren Pflegeeltern akzeptiert zu werden: zählen können Uhus nämlich nicht.  

 

08.05.2024: Seeschwalben-Nistfloß bleibt vorerst in "Parkposition"

ein Bild aus vergangenen Tagen ...
ein Bild aus vergangenen Tagen ...

Weil immer wieder Nachfragen kommen: Unser großes Flussseeschwalben-Nistfloß am Echinger Stausee bleibt bis auf Weiteres in „Parkposition“ am Ufer. Nach dem Zusammenbruch der Echinger Seeschwalbenpopulation durch die Hagelkatastrophe im Juni 2022 (der vermutlich alle weiblichen Altvögel zum Opfer gefallen sind) und der Vogelgrippe im vergangenen Jahr sind aktuell erst rund 30 Seeschwalben nach Eching zurückgekehrt. Für diese sollte das bereits in der Wasserfläche befindliche Altfloß ausreichen, auch auf dem Nistfloß unserer Tochterkolonie am Kiesabbau Aquapark ist aktuell noch reichlich Platz. Strategisch hat das Ganze folgenden Hintergund: Auf schwach besetzten bzw. verteidigten Flößen siedeln sich erfahrungsgemäß konkurrierende Arten (Lachmöwe/Mittelmeermöwe/Nilgans) an, die dann auch in den Folgejahren bleiben und in der Regel erheblich negative Auswirkungen auf Brutbestand und Reproduktion der Seeschwalben haben. Dies zu vermeiden hat Priorität.

       Ganz im Gegensatz zu früheren Jahren, in denen Ende April bereits zahlreiche Gelege vorhanden waren, scheinen die aktuell anwesenden Seeschwalben auch noch nicht groß in Brutstimmung zu sein. Wir vermuten daher, dass es sich fast ausschließlich um halbwüchsige Erstbrüter handelt. Flussseeschwalben brüten in der Regel erst im vierten Lebensjahr, daher dürfte es sich hier um den Nachwuchs aus dem Jahr 2021 handeln. 2021 wurden in Eching bzw. am Aquapark 93 Jungvögel flügge, von denen unter Berücksichtigung einer jährlichen Mortalitätsrate von 15 Prozent aktuell noch mindestens 50 am Leben sein sollten.

       Dazu noch folgende Anmerkung: Koloniebrütende Arten sind grundsätzlich einer hohen Gefahr durch lokale Katastrophenereignisse ausgesetzt. Dass die Tiere erst mit mehreren Jahren geschlechtsreif werden - und sich damit die ersten Jahre nicht in der Kolonie aufhalten - schützt die Population sehr effektiv vor einem Gesamtverlust.

05.05.2024: Neue Bewertung des Vogelschlagrisikos an Glas

Wie bereits mehrfach an dieser Stelle berichtet, haben die Vogelverluste an Glasscheiben mittlerweile katastrophale Ausmaße angenommen. Modellierungen haben ergeben, dass alleine in Deutschland alljährlich 100 Millionen Vogel durch Scheibenanflüge sterben. Bei vielen Arten belaufen sich die Verluste damit auf jährlich mehrere Prozent der Gesamtpopulation.

        Die Bund-Länder-Arbeitsgemeinschaft Naturschutz, Landschaftspflege und Erholung (LANA) hat auf diese Problemstellung nun reagiert und die Länderarbeitsgemeinschaft der Vogelschutzwarten beauftragt, Schwellenwerte für signifikant erhöhte Tötungsrisiken an Gebäuden zu ermitteln. Ein wichtiges Ergebnis dieses Projekts ist eine Bewertungsmatrix, mit der jedes Gebäude hinsichtlich Vogelschlag einer von drei Gefährdungskategorien zugeordnet werden kann: geringes, mittleres oder hohes Risiko. Bewertet werden dabei u.a. die Größe der Glasflächen, der Glasanteil, Spiegelungseffekte, der Abstand zu Bäumen sowie die Häufigkeit von Vögeln in der Umgebung des Gebäudes. Ergibt die Bewertung eine Gefährdungsstufe der höchsten Kategorie, so ist von einem signifikant erhöhten Tötungsrisiko auszugehen, welches artenschutzrechtlich zwingend Vermeidungsmaßnahmen erfordert. Dies ist ein völlig neuer und wegweisender Ansatz, der sowohl für vorhandene als auch für geplante Bauwerke anwendbar ist. Und dringend erforderlich, wie mehrere aktuelle Bauprojekte im Raum Landshut zeigen!

30.04.2024: Rottenburger Uhu starb an Rattengift

Der am 29.03.2024 an seinem Brutplatz bei Rottenburg tot aufgefundene Uhu ist wie vermutet nicht an einer natürlichen Todesursache verstorben. Eine vom LBV bei der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) in Auftrag gegebene toxikologische Untersuchung ergab den Nachweis von Brodifacoum. Brodifacoum ist ein Coumarinderivat der zweiten Generation und in handelsüblichen Mäuse- und Rattenködern enthalten. Von einer gezielten Vergiftung ist daher nicht zwingend auszugehen.

     Wie dem auch sei, auf alle Fälle haben wir hier ganz offensichtlich ein Problem: Entweder handelt es sich um eine gezielte Vergiftung, oder die Erklärungen der Köder-Hersteller, ihre Produkte seien „sicher“ und für andere Lebewesen ungefährlich, sind das Papier nicht wert, auf dem sie gedruckt sind.

     Übrigens: Am betroffenen Brutplatz wurde bereits im Vorjahr ein toter Uhu festgestellt, eine toxikologische Untersuchung war bei diesem Tier jedoch nicht veranlasst worden.

22.04.2024: Naturschutz als Bauernopfer

Damit es nicht ganz in Vergessenheit gerät: Exakt heute vor einem Monat hat der Bundesrat dem Aussetzen der sogenannten „Pflichtbrache“ von vier Prozent der bewirtschafteten Agrarfläche zugestimmt. Mittels dieser Regelung sollte eigentlich ein guter landwirtschaftlicher und ökologischer Zustand der EU-Agrarflächen erreicht werden (GLÖZ-Regelungen) und profitiert hätten davon insbesondere bestandsgefährdete Agrarvogelarten wie Rebhuhn, Kiebitz und Feldlerche. Aber daraus wird nun nichts:  Nachdem die Bundesregierung bei der Bauernschaft mit ihrem Vorstoß zur Agrardiesel-Besteuerung geradezu in ein Wespennest gestochen hatte und davon auch nicht mehr substantiell abrücken konnte/wollte , kam man den Landbewirtschaftern einfach auf anderem Wege entgegen: durch den Verzicht auf die aus naturschutzfachlicher Sicht so dringend benötigten Brachflächen.

 

Die Bundesregierung hatte übrigens bereits am 29.02.2024 die Tür für diese Regelung geöffnet und dabei sogar auf eine Kürzung der mit den Brachflächen gekoppelten EU-Direktzahlung für die Landwirte verzichtet. Vor dem Bauernverband scheinen Bundesregierung, Bundestsag und Bundesrat also weiterhin gehörigen Respekt zu haben - der Naturschutz hat in diesen Gremien offensichtlich keine nennenswerte Lobby mehr.

17.04.2024: Schwarze Schafe gibt es überall – auch beim LBV

Und zwar drei Stück, die zusammen mit zehn hellen Artgenossen seit Kurzem  auf unserer Streuobstwiese am Kalteller Berg stehen und dort im Rahmen der Landschaftspflege ihr Bestes geben. Bis Ende des Monats. Durch einen Vergleich des Pflanzenbestandes auf unbeweideten und beweideten Teilflächen möchten wir herausfinden, ob sich eine „Vorweide“ positiv auf die botanische Vielfalt bzw. den Blühaspekt auswirkt. Gemäß mehrerer Veröffentlichungen scheint dies bei manchen Biotoptypen der Fall zu sein.

 

In den südexponierten Steilbereichen unserer Grundstücke am Kalteller Berg bleibt es aber zunächst bei dem bewährten Flächenmanagement: Mahd von Teilbereichen im Frühjahr/Hochsommer/Spätherbst mit Balkenmähern und Abtransport des Mähguts im Rahmen von Arbeitseinsätzen. „Schwarze Schafe“ kamen unseres Wissen dabei bislang nicht zum Einsatz.

 

12.04.2024: Vergiftungsverdacht bei Uhu

Foto: S.Riedl
Foto: S.Riedl

Am 29.03.2024 wurde im Rahmen einer routinemäßigen Brutplatzkontrolle im nördlichen Landkreis LA ein totes Uhuweibchen entdeckt und sichergestellt. 

 

Am Kadaver konnten keine mechanischen Verletzungen festgestellt werden, der Bauchraum des Tieres wies jedoch starke Einblutungen auf, wie sie bei Vergiftungen typischerweise auftreten. Wir haben daher eine toxikologische Untersuchung veranlasst.

06.04.2024: Absoluter Tabubruch: Teilbereiche des Nationalparks sollen aus der streng geschützten Kernzone herausgenommen werden

Ganz ohne menschliche Eingriffe entsteht in der Kernzone des Nationalparks großflächig ein neuer, standortangepasster Wald (Foto: C.Stierstorfer)
Ganz ohne menschliche Eingriffe entsteht in der Kernzone des Nationalparks großflächig ein neuer, standortangepasster Wald (Foto: C.Stierstorfer)

Der LBV ist entsetzt über die Ankündigung der Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald, zum Schutz vor dem Borkenkäfer Flächen aus der Kernzone des Nationalparks zu nehmen und in die Managementzone zu verschieben.

 

Diese Pläne sind ein Tabubruch und führen den Zweck eines Schutzgebietes ad absurdum. Wenn man Flächen aus dem Schutz herausnimmt, weil es einem gerade nicht mehr passt, braucht man sie gar nicht erst unter Schutz zu stellen. Die Kernzone des Nationalparks kommt ohne menschliche Eingriffe aus und schützt die Biodiversität vor Ort. Darüber hinaus sind diese Gebiete wichtige Referenzflächen, um zu erforschen, wie sich der Wald im Klimawandel ohne menschliche Eingriffe natürlich entwickelt. Sie sind deshalb auch für Fragen des Waldumbaus außerhalb von Schutzgebieten von Bedeutung.

 

Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) hat kürzlich den Nationalpark Bayerischer Wald besucht und medienwirksam die Bekämpfung des Borkenkäfers gefordert. Die Nationalparkverwaltung identifizierte daraufhin im Falkensteingebiet zwei Flächen mit Fichten, die potenziell vom Borkenkäfer befallen werden können, und will dort nun entsprechende Anpassungen des Schutzstatus vornehmen. Diese Flächen waren erst 2020 zum 50-jährigen Jubiläum des Nationalparks feierlich in die Kernzone aufgenommen worden. Mit der geplanten Maßnahme will der Nationalpark nun der auch von Politikern geschürten Sorge von Anliegern begegnen, der Borkenkäfer könne sich vom Nationalpark aus in die umliegenden Privatwälder ausbreiten. Die nächstgelegenen Privatwälder liegen jedoch nicht in Reichweite des Borkenkäfers, selbst wenn dieser die jetzt diskutierten Flächen befallen würde. Aus fachlicher Sicht ist die Maßnahme nicht bergründbar.

 

Gerade weil es sich um vergleichsweise kleine und für die Borkenkäferproblematik im gesamten Bayerischen Wald unbedeutende Flächen handelt, zeigt die Diskussion, dass es nicht um sachorientierte Lösungen vor Ort geht. Der LBV befürchtet, dass hier ein Präzedenzfall geschaffen wird, Naturzonen in einem Nationalpark beliebig zu verändern. Es ist äußerst bedauerlich, dass im Bayerischen Wald nun alte Debatten gezielt angeheizt werden, die letztlich den Sinn des Nationalparks in Frage stellen.

 

Hintergrundinformation: Der Nationalpark Bayerischer Wald ist der älteste Nationalpark Deutschlands und das größte Waldnaturschutzgebiet der Bundesrepublik. In ihm soll sich die Natur ungestört entwickeln können. 

05.04.2024: Europäische Vogelbestände nehmen deutlich ab

Laut einem europaweiten Langzeitmonitoring befinden sich die europäischen Vogelbestände weiterhin im Sinkflug. Zu diesem Ergebnis kommt der aktuelle PECBMS-Bericht, der die Bestandsentwicklungen von insgesamt 168 Brutvogelarten in 30 europäischen Ländern seit 1980 regelmäßig auswertet. Der Rückgang beträgt im Mittel über alle Arten 19 Prozent und  geradezu alarmierende 61 Prozent bei der Gruppe der Agrarvogelarten.

Laut DDA (Dachverband deutscher Avifaunisten) bilden diese Befunde auch die Entwicklung in Deutschland ab. Einer der traurigen "Spitzenreiter" mit einem Bestandsrückgang von mehr als 90 Prozent ist hier übrigens der Kiebitz, Vogel des Jahres 2024.

25.03.2024: Aufruf: Bestandserfassung von Brutvögeln entlang der A92 und der DB-Strecke München-Regensburg

Bitte meldet uns alle Feststellungen von Agrarvogelarten (Feldlerche, Rebhuhn, Schafstelze, Kiebitz, Wachtel, Neuntöter etc.) entlang der A92 und der Bahnstrecke München-Regensburg. Einfach punktgenau mit dem entsprechenden Brutzeitcode ins ORNITHO-System eingeben und gerne auch systematisch erfassen!

      Hintergrund ist eine neue gesetzliche Regelung zur Beschleunigung der Energiewende: In einem Korridor beidseitig von Autobahnen und zweigleisigen Bahnlinien sind Freiflächen-Solaranlagen künftig nicht mehr genehmigungspflichtig, sondern nur noch anzeigepflichtig. Eine Kartierung von Brutvögeln sowie Anhörungen von Naturschutzbehörden bzw. Naturschutzverbänden ist damit nicht mehr vorgesehen.

      Unbenommen davon gelten natürlich die artenschutzrechtlichen Regelungen weiterhin. Da wir entlang der oben genannten Verkehrsachsen teilweise eine sehr gute Ausstattung mit Agrarvogelarten haben (z.B. Lössterasse Altheim-Mirskofen) brauchen wir hier eine gute Datengrundlage um ggf. reagieren zu können. 

25.02.2024: Dohlen müssen draußen bleiben

Eine Aufnahme vor der Sanierung: Durch die Schallluken gelangten die Dohlen in den Turm
Eine Aufnahme vor der Sanierung: Durch die Schallluken gelangten die Dohlen in den Turm

Beim Schutz gebäudebrütender Vogelarten läuft es weiterhin alles andere als rund. Jüngstes Beispiel dafür ist die Sanierung der Pfarrkirche St. Peter in Gaindorf bei Vilsbiburg, bei der unlängst alle Einflugmöglichkeiten für Gebäudebrüter verschlossen wurden. Unter anderem ist damit die vor der Sanierung dort lebende Dohlenkolonie (mit etwa 8 bis 10 Brutpaaren) jetzt obdachlos. Auch für Fledermäuse ist der Turm jetzt dicht.

 

Unverständlich ist das Ganze vor allem deshalb, weil Maßnahmenträger und Naturschutzbehörde vom LBV im Vorfeld auf die artenschutzrechtliche Problematik des Sanierungsprojektes hingewiesen wurden. Es bleibt daher vorerst rätselhaft, weshalb das Ganze trotzdem so schief laufen konnte.

 

Dass die Situation so nicht bleiben kann ist klar, das Artenschutzrecht ist in dieser Hinsicht eindeutig.  Allerdings drängt die Zeit, denn an anderen Kirchtürmen im Raum Landshut sind die Dohlen bereits mit dem Nestbau beschäftigt. Dem Maßnahmenträger wurde daher heute die Notwendigkeit einer zügigen Lösung des Problems deutlich gemacht.

10.02.2024: Rebhuhn-Kartierung 2024 - wir bräuchten noch Unterstützung

Foto: Gunther Ziegler (LBV-Archiv)
Foto: Gunther Ziegler (LBV-Archiv)

Für die in diesem Jahr bundesweit stattfindende Rebhuhn-Kartierung bräuchten wir noch Unterstützung. Die Kartierung an sich ist nicht sehr aufwändig: Auf einer vorgegebenen Wegstrecke (Transekte) von etwa einem Kilometer Länge ist einmalig (zwischen 21. Februar und 31. März) kurz nach Sonnenuntergang (Dämmerung) eine knapp einstündige Begehung durchzuführen (schöner Abendspaziergang!). Dabei sind mit einer Klangattrappe Rebhuhn-Rufe abzuspielen und die Rufe darauf reagierender Rebhühner zu dokumentieren. Spezielles Fachwissen ist dazu nicht erforderlich, benötigt wird aber ein Smartphone in Verbindung mit einem kleinen Bluetooth-Lautsprecher. Letzten könnten wir ggf. zur Verfügung stellen. Im Raum Landshut warten aktuell noch zehn Begehungsstrecken auf Bearbeiter: vier im Bereich Rottenburg-Hohenthann-Ergoldsbach, drei im Bereich Velden-Paulszell-Johanneskirchen, zwei im Bereich Aich-Bonbruck sowie eine bei Altheim.

 

Wer Interesse hat: Entweder beim LBV LA kurz Bescheid geben (Christian Brummer), oder selbst auf der Internetseite des Projekts anmelden.

01.02.2024: Still und heimlich: Die Saatkrähe macht sich allmählich vom Acker

Foto: T.Zdenek (LBV-Archiv)
Foto: T.Zdenek (LBV-Archiv)

Mit den Überwinterungsbeständen der Saatkrähe im Raum Landshut geht es seit geraumer Zeit deutlich bergab. So gehören die nächtlichen Schlafplatz-Ansammlungen von mehreren Tausend Tieren, wie sie lange Zeit für den Isarstau Altheim typisch waren, längst der Vergangenheit an. Im Bereich des Landshuter Klinikums existiert zwar aktuell noch ein größerer Saatkrähen-Schlafplatz, die Zahl der hier nächtigenden Vögel liegt jedoch bestenfalls bei einem Zehntel der früheren Werte.

 

Völlig verschwunden ist zwischenzeitlich auch eine langjährige Überwinterungspopulation von mehreren Hundert Saatkrähen, die sich alljährlich von Oktober bis März im Bereich von Weixerau aufhielt und dort vor allem am Süddamm der B11 nach Fressbarem suchte. Dieses Gebiet ist heute praktisch Saatkrähen-frei.

 

Und wenn die aktuellen Meldungen mehrerer Beobachter aus dem Landshuter Stadtgebiet nicht täuschen, dann sinken jetzt auch hier die Überwinterungsbestände deutlich ab. Insbesondere in den Gärten und Grünanlagen der südlichen Stadtbezirke (Moniberg, Hagrain, Englberg, Achdorf), in denen Saatkrähen bislang zum vertrauten winterlichen „Inventar“ zählten, fehlen die oftmals sehr zutraulichen Vögel bereits an vielen Stellen.

 

Die Ursache für diese Entwicklung ist bislang unklar, wir wissen aktuell nicht einmal, ob es sich dabei um ein lokales, oder eine überregionales Phänomen handelt. Wie so oft fehlt dazu auch eine belastbare Datengrundlage, systematische Bestanderhebungen wurden leider nicht durchgeführt. Es ist immer wieder das Gleiche: Erst im Nachhinein wird deutlich, welche Entwicklungen man bereits vor 20 Jahren durch systematische Zählungen hätte genauer dokumentieren bzw. untersuchen sollen.

 

Übrigens: Im Gegensatz zur Überwinterungspopulation steigt der Brutbestand der Saatkrähe in Bayern an. Saatkrähen brüten in den Nachbarlandkreisen Erding, Freising und Straubing, nach unserer Kenntnis aber (noch) nicht im Raum Landshut.


Welcher Vogel ist das?

Die wichtigsten Merkmale, um Vögel zu bestimmen. Meist braucht man mehrere Merkmale, um eine Art eindeutig festzulegen.

 

Die 25 häufigsten Wintervögel

Vögel am Futterhaus und im Garten sicher erkennen und richtig bestimmen. Bei uns finden Sie alle Informationen, die Sie dafür brauchen. Wir haben Ihnen die Steckbriefe und Stimmen der 25 häufigsten Wintervögel zusammengestellt.

 

Gutes Vogelfutter erkennen

Vielen Verbrauchern scheint der Zusammenhang kaum bewusst zu sein, dass sich unsere heutigen Ernährungsgewohnheiten massiv auf die Vielfalt von Arten und Lebensräumen, insbesondere in unserer Kulturlandschaft auswirken.