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Hohe Artenvielfalt und trotzdem ein "ordentliches" Erscheinungsbild:
Leitfaden-Referenzfläche bei Spörerau
nach der Sommermahd
Ein ungeeeignetes Management von Offenlandbiotopen ist aus unserer Sicht eine der Hauptursachen für den dramatischen Rückgang von Insekten. Selbst die meisten ökologischen Ausgleichsflächen und der Großteil der zur Förderung von Insekten eigens angelegten Blühflächen stellen regelrechte ökologische Fallen dar, da Mähmaßnahmen im Allgemeinen ganzflächig erfolgen und keine Überwinterungsstrukturen (Altgras, Hochstauden) belassen werden. Die fatalen Auswirkungen eines derartigen Managements lassen sich gut anhand von Offenland-Schmetterlingen verdeutlichen: Nahezu alle heimischen Arten überwintern als Eier, Raupen oder Puppen in Altgrasbeständen, an Stauden und Stängeln. Oftmals direkt an ihren artspezifischen Futterpflanzen oder in unmittelbarer Nähe. Gerade mit den vielerorts entstandenen Blühflächen werden die Tiere also zunächst zur Nahrungssuche und zur Fortpflanzung angelockt - und spätestens bei der herbstlichen Mahd komplett abgeräumt. Über schmetterlingsfreie Sommer müssen wir uns da nicht mehr wundern.
Andererseits sind die meisten Pflanzenarten und Biotoptypen des Offenlandes - und damit auch alle an sie gebundenen Insektenarten - darauf angewiesen, dass in regelmäßigen Abständen Mähmaßnahmen stattfinden und das Mähgut entfernt wird.
Der "Landshuter Leitfaden" zeigt auf, wie diese divergierenden Anforderungen zusammengebracht werden können und wie ein naturverträgliches Pflegekonzept für landwirtschaftlich nicht genutzte Lebensräume in unserer Offenlandschaft aussehen sollte. Anwendbar ist es sowohl für öffentliche Flächen (Dämme, Straßenböschungen, Grabenränder etc.) als auch im Privatgarten. Für Ausgleichs- und Ersatzflächen, auf denen im Genehmigungsbescheid Mähmaßnahmen festgesetzt sind, sollte das vorgeschlagene Konzept verbindliche Gültigkeit haben.
Ein Flächenmanagement gemäß dem "Landshuter Leitfaden" umfasst folgende Elemente:
die regelmäßige Schaffung von Keimstellen, Störstellen und Rohbodenbereichen auf jährlich etwa 10 Prozent der Fläche (z.B. Striegeln, Fräsen, Einsatz von Eisenrechen),
Ein Flächenmanagement gemäß dem "Landshuter Leitfaden" erfüllt folgende naturschutzfachliche Anforderungen:
Falls Sie eine entsprechende Umsetzung selbst testen wollen und dabei Unterstützung brauchen, falls Sie Fragen oder eigene Erfahrungen haben: Melden Sie sich!
Schutz für die "Unsichtbaren": Überwinterungsbereiche von Eiern, Raupen und Puppen - flächig vorhanden und eng vernetzt mit den sommerlichen Fraßpflanzenbeständen